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Achim hinterlässt bleibenden Eindruck

Gelbe Kunststoffbälle flogen am vergangenen Wochenende im Achimer Freibad über die Wasseroberfläche, wo es für die Besucher einiges zu sehen gab: Bei strahlendem Sonnenschein und auch sonst besten äußeren Bedingungen wurde dort der deutsche Pokalsieger der U15 im Wasserball gekürt, und die 90 Aktiven aus sechs Vereinen nebst Anhang zeigten sich über die Veranstaltung angetan.

Wasserballspiele kommen im Achimer Hallenbad schon seit mehreren Jahren regelmäßig zur Austragung, doch am Wochenende wurde erstmals auch das Freibad mit Werbebanden, Anzeigetafeln für die offen einsehbare Spielzeit und einem großen Spielfeld mit schwimmenden Toren in eine regelrechte Arena verwandelt. „Es war alles wunderbar“, zeigte sich Turnierleiter Holger Sonnenfeld voll zufrieden. Der Hannoveraner ist zugleich im Deutschen Schwimm-Verband für die Durchführung der nationalen Jugend-Wettbewerbe verantwortlich und hatte bei der Vergabe der Titelkämpfe der Bewerbung aus Achim den Vorrang vor den etablierten Bundesligisten gegeben. „Die Ausrichter haben sich viel Mühe gegeben“, zeigte sich auch Patrick Weissinger, Olympiafünfter 2004 als Spieler und jetzt Trainer des Bronzemedaillengewinners SSV Esslingen, von diesem neuen Austragungsort auf der (Wasserball-)Landkarte angetan.

Erinnert an alte Zeiten wurde auf Seiten des heimischen Bäderpersonals Sabine Schulz: Die heutige Betriebsleiterin hatte in den 1970er Jahren in Visselhövede beim dortigen Schwimmverein in einer der ersten Frauen-Wasserballmannschaften Norddeutschlands gespielt. „Das war in einem Moorbad“, schmunzelte die 53-Jährige, „im Sommer hatte ich dann immer grüne Haare.“ Seitdem ist nicht nur das Wasser heller, sondern auch die Sportart um einiges schneller geworden: Deutschlands beste Aktive der Jahrgänge 2000 und jünger bewegen sich mittlerweile im 30-Sekunden-Rhythmus (so lange dauert die Angriffszeit pro Spielzug) über das 30 Meter lange Spielfeld. Doch insbesondere die älteren Anhänger fühlten sich in Achim an vergangene Tage erinnert: Dank Spielstätte und strahlendem Sonnenschein herrschte bei den entscheidenden Spielen eine regelrechte Beachparty-Atmosphäre im Freibad, die bei den mittlerweile vorherrschenden Hallenturnieren oft vermisst wird. „Grade solche Veranstaltungen bleiben im Gedächtnis haften“, weiß Fachjournalist Wolfgang Philipps (Lehrte) aus eigener Erfahrung zu berichten. Er würde gerne weitere Wasserball-Treffen in Achim sehen und kann sich hier auch „eine Maßnahme einer der Nationalmannschaften“ vorstellen.

Für die beiden Ausrichter verlief die Veranstaltung sportlich unterschiedlich: Die quasi-Lokalmatadoren des SC Neptun Cuxhaven, die im Hallenbad regelmäßig Ligaspiele austragen, mussten bei fünf Niederlagen in fünf Spielen der sportlichen Überlegenheit der Bundesligaklubs Anerkennung zollen. Die national äußerst erfolgreichen White Sharks Hannover holten ohne Verlustpunkt den Titel, wobei der Klub aus der Landeshauptstadt mit den Trainingsstätten des Olympiastützpunkts Niedersachsen und dem dortigen Sportinternat über beste Bedingungen für die Sportart verfügt. Beide Klubs haben in jedem Fall mit lokalen Helfern eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, „die nach einer Neuauflage ruft“, wie es ein Zuschauer ausdrückte.