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10. Juni 2015Triple oder Außenseitercoup? Nach zweieinhalb Wochen Spielpause steigt heute Abend das große Finale zur Kür des 94. deutschen Wasserballmeisters seit 1912: Zum neunten Mal in Folge seit 2007 heißt die Endspielserie der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) Wasserfreunde Spandau 04 gegen den ASC Duisburg, und auch zum neunten Mal in Folge müssen die Duisburger in der „best of five“-Serie (drei Siege in maximal fünf Spielen) vor heimischer Kulisse an einen Mittwochabend vorlegen. Das Anschwimmen auf der ASCD-Vereinsanlage an der Kruppstraße steigt um 20 Uhr, am Wochenende folgen in jedem Fall noch zwei Partien in Berlin, dort dann unter dem Dach der Schöneberger Schwimmsporthalle.
Ein terminliches Fragzeichen und das vorzeitige Ende gleich beider Halbfinalserien nach jeweils nur drei Spielen hat beiden Teams eine aus Sicht der Fans eher unglückliche Spielpause von gleich zwei zweieinhalb Wochen beschert. Der Spannung und Vorfreude auf die heutige Partie hat dieses jedoch keinen Abbruch getan: Alleine auf der Facebook-Seite des ASCD liegen für diesen ersten Finaltermin rekordverdächtige 387 Zusagen für den Besuch der Partie vor – eine Größenordnung, die in der laufenden Saison bisher lediglich die Heimpartien von „Zuschauerkrösus“ SVV Plauen erreicht haben. Ähnlich wie schon beim ersten Halbfinalduell der Westdeutschen gegen den Waspo 98 Hannover dürfen die Fans zudem auf hervoragend hergerichte Arena hoffen.
Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 hat in der Finalserie nicht nur die Möglichkeit, den 34. deutschen Meistertitel seit 1979, sondern auch das erstmals seit 2003 wieder vergebene nationale „Triple“ zu holen, und die Chancen hierfür stehen nicht schlecht. Die zwischenzeitlich durch zehn Champions League-Spiele gestählten Berliner nehmen die Favoritenrolle an, zumal zuletzt 14 DWL-Spiele in Serie gewinnen konnten (und zwischendurch auch den DSV-Pokal eingesackt haben). Beim letzten Duell beider Teams konnte Spandau vor knapp drei Monaten in heimischen Gefilden die Gäste von der Wedau mit 13:5 sogar regelrecht aus der Halle fegen. Sportlicher Nachteil: Seit dem letzten Champions League-Auftritt Ende April gab es für die Team allerdings keine sportlich fordernde Pflichtspielauftritte mehr.
Der ASC Duisburg hatte nach langen Jahren mit erheblicher personeller Kontinuität zu Saisonbeginn den Abgang gleich dreier langjähriger Nationalspieler verkraften müssen und die Punktspielrunde erstmals seit Beginn des Dauerduells nur als Tabellendritter abgeschlossen. Das mit sechs aktuellen deutschen Nationalspielern besetzte Team legte im Halbfinale der Play-offs eine regelrechte Punktlandung hin, wo sich die Schwarzgelben als hochmotivierte Einheit präsentieren und das von vielen Beobachtern favorisierte Team der Waspo 98 Hannover in nur drei Spielen aus dem Wettbewerb werfen konnten. Damit können sich die Westdeutschen schon vor dem ersten Anschwimmen als ein Gewinner der Saison fühlen, und mit dem Schwung der Halbfinalserie soll jetzt auch Dauerrivale Spandau 04 herausgefordert werden. So konnten die Duisburger in der DWL vor dem Jahreswechsel ihre Heimpartie mit 6:4 gewinnen und damit den Berlinern auf der nationalen Bühne ihre bisher einzige Saisonniederlage beibringen.
Der vielleicht interessante statistische Wert der Partie: Spandau 04 hat auf der ASCD-Vereinsanlage seit dem 30. Mai 2012 kein Spiel mehr gewinnen können. Auch im Vorjahr gab es am Bertasee jeweils Niederlagen, so dass die damalige Finalserie über die volle Partie von fünf Spielen gehen sollte und der Play-off-Historie der DWL einen ihrer absoluten Höhepunkte bescheren sollte. Ein Heimsieg in der heutigen Auftaktpartie könnte wie schon gegen Waspo 98 eine Initialzündung bringen, und die Euphorie scheint der des Titelgewinns im Jahre nicht nachzustehen, allerdings werden die Westdeutschen angesichts des Auswärtsnachteils in der Gesamtserie auf diesen auch schwerlich verzichten können. Personelle Ausfälle wurden seitens der Kontrahenten nicht vermeldet, einzig Nationalspieler Tobias Preuß fehlt wie angekündigt bei den Gästen nach einem im Training erlittenen Nasenbeinbruch.
Deutsche Wasserball-Liga 2014/2015
Finalserie („best of five”)
Mittwoch, den 10. Juni 2015 (Spiel 1)
20:00 ASC Duisburg – Wasserfreude Spandau 04 (ASCD-Vereinsbad – Arntzen/Schopp/Rohbeck)
Sonnabend, den 13. Juni 2015 (Spiel 2)
16:00 Wasserfreude Spandau 04 – ASC Duisburg (Schöneberger Schwimmsporthalle – U. Spiegel/Müller/Bock)
Sonntag, den 14. Juni 2015 (Spiel 3)
15:00 Wasserfreude Spandau 04 – ASC Duisburg (Schöneberger Schwimmsporthalle – Ohme/Fester/Bock)
Mittwoch, den 17. Juni 2015 (Spiel 4 – bei Bedarf) 20:00 ASC Duisburg – Wasserfreude Spandau 04 (ASCD-Vereinsbad – Tiz/Homolka/Hausche)
Sonnabend, den 20. Juni 2014 (Spiel 5 – bei Bedarf)
16:00 Wasserfreude Spandau 04 – ASC Duisburg (Schöneberger Schwimmsporthalle – Offizielle: n. n.)
Duell um Platz drei („best of three“)
Mittwoch, den 10. Juni 2015 (Spiel 1)
19:00 SSV Esslingen – Waspo 98 Hannover (SSVE-Vereinsbad Neckarinsel – Allendorf/Rißmann/Covi)
Sonnabend, den 13. Juni 2015 (Spiel 2)
18:00 Waspo 98 Hannover – SSV Esslingen (Volksbad Limmer – Schmälzger/Gruß/Rode – geänderte Anfangszeit!)
Sonntag, den 14. Juni 2015 (Spiel 3 – bei Bedarf) 13:00 Waspo 98 Hannover – SSV Esslingen (Volksbad Limmer – Alexe/Bender/Kellermann)