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Erneuter „Last Second“ Sieg

München gewinnt dramatisches Spiel in Ludwigshafen

Es waren noch 30 Sekunden zu spielen, als die Münchner beim Stande von 13:13 in Überzahl gerieten. 30 Sekunden – „da spielt man das Ding eigentlich locker runter und macht etwa 5 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer“, dachte sich Matthias Krimphove, der nach drei persönlichen Fehlern die letzten Minuten von der Tribüne zuschauen musste. Doch es passte zum Spiel, dass nicht überlegt gespielt wurde, sondern dass ein Münchner 25 Sekunden vor dem Schlusspfiff aus spitzen Winkel an das Außennetz warf. Ludwigshafen konterte daraufhin und war seinerseits vorne in Überzahl. Doch mit zu wenig Selbstbewusstsein zögerten sie fünf Meter vor dem Tor freistehend, sodass die Landeshauptstädter mit letzter Kraft den Ball 8 Sekunden vor dem Schluss erobern konnten. Dies antizipierte Münchens Marko Polunić und bekam 4 Sekunden vor dem Schlusspfiff einige Meter vor dem Tor den Ball, den er dann, mit 0,6 Sekunden auf der Uhr, spektakulär zum 13:14 (4:5; 4:3; 4:3; 1:3) einnetzte.

Diesen dramatischen 30 Sekunden ging ein begeisterndes Spiel voraus, das aber keinesfalls als Lehrvideo für Verteidigungsspiel dienen sollte. Ludwigshafen wirbelte im Angriff die ungewohnt wackelige Münchner Defensive durcheinander, während sich die Mannschaft von der Isar mit gewohnter Treffsicherheit aus dem Rückraum präsentierte. „Wir haben in der Verteidigung lange nicht gezeigt, was wir uns vorgenommen haben. Erst als wir zehn Minuten vor Ende mit 12:9 in Rückstand waren, haben wir angefangen, konzentriert zu verteidigen und annähernd das umzusetzen, was geplant war“, resümierte Spielertrainer Ivan Mikić. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit dem Spiel, muss aber anerkennen, dass wir große Moral gezeigt haben. Das hat mir gefallen“, fügte Mikić hinzu.

Besonders zufrieden wirkte Münchens Torwart Robert Idel nach seiner „Heimkehr“ nach Ludwigshafen, wo er drei Jahre lang das Tor hütete. „Dass wir ausgerechnet hier so viele Gegentore bekommen, ärgert mich. Und dass mein Kumpel Johannes Schmitz mir hier sieben Tore einschenkt, ärgert mich umso mehr. Aber die zwei Punkte sind ein gutes Trostpflaster“, fasste er nach dem Spiel sichtlich erschöpft zusammen.

Für die Münchner geht es am nächsten Sonntag mit einem Pokalspiel in Pforzheim weiter, bevor am 2. und 3. Mai erst Ludwigshafen und dann Würzburg zu Gast im Münchner „Planschbecken“ in Giesing sind. „Wir haben jetzt vier harte Spiele in drei Wochen. Wenn wir diese gut überstehen, lässt Ivan vielleicht sogar einmal sonntags morgens das Training ausfallen“, hofft Marko Ristić, der in Ludwigshafen mit 6 Treffern bester Werfer der Münchner war.

WSV Vorwärts Ludwigshafen – SG Stadtwerke München 13:14 (4:5; 4:3; 4:3; 1:3)

SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW) – Bernd Metzler (1 Treffer), Marko Polunić (1), Matthias Krimphove, Niklas Trommer (1), Ivan Mikić, Marco Ristić (6), Felix Ottke, Eric Valentines, Markus Hörwick (1), Jan Krollmann, Ignacio Marián de Diego (3), Anton Spanjol (1)

WSV Vorwärts Ludwigshafen: Simon Sommer (TW), Ismail-Ümit Karaca, Istavan Laszlo Toth (2 Treffer), Johannes Schmitz (7), Andrej Szczurkiewicz (1), Michael Burger, Marc Dessloch, Lovre Rak (1), Benjamin Hettich (1), Andreas Sommer, Moritz Kühner, Henri Nachtrieb (1), Robin Buchheit