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13. Oktober 2024Beim Wasserball ist selbst der sportlich nachgeordnete Euro Cup (entsprich der Europa League im Fußball) eine äußerst illustre Runde: So trifft der letzte verbliebene deutsche Vertreter ASC Duisburg am heutigen Donnerstagabend in der Gruppe C gleich zum Auftakt der Gruppenphase mit Italiens sportlich neu aufgestelltem Rekordmeister Pro Recco Waterpolo auf das „Real Madrid des Wasserballs“. Gespielt wird von 20 Uhr an in der Kleinstadt Lavagna; es wird wahrscheinlich kostenfreie Livestreams aus allen Spielstätten geben.
Auch im Euro Cup gibt es analog zur Champions League vier Vierergruppen mit jeweils sechs Einzelspielen auf Heim- und Auswärtsbasis, bei aus denen jeweils zwei Teams das dann im K.o.-Format ausgetragene Achtelfinale erreichen. Gespielt wird zudem jeweils Donnerstag, so dass sich die Partien terminlich nicht mehr der „Königsklasse“ überschreiten. Damit sind bis Weihnachten in beiden Europapokalwettbewerben 32 Teams mit Einzelspielen im Einsatz, während alle weiteren Teams bereits im September das internationale Saisonaus ereilt.
Sportlich hat Duisburgs Auftaktgegner allerdings turbulente Wochen und Monate hinter sich. So hat der langjährige Mäzen und Öl-Multi Gabriele Volpi (ein früher Recco-Spieler) nach der vergangenen Saison seine millionenschwere Unterstützung komplett eingestellt, doch der Traditionsklub hatte Glück im im Unglück: So hat der brasilianische Milliardär Alexandre Behring da Costa, ebenfalls ein früherer Wasserballspieler, mit seiner Stiftung den Rekordverein übernommen und konnte kurzfristig zumindest noch den Start im Euro Cup ermöglichen. Zwar haben mehrere bekannte Akteure den Klub verlassen, doch haben wichtige Topspieler wie Italiens derzeit bekanntester Wasserballer Francesco di Fulvio, Nationaltorhüter Marco del Lungo oder US-Center Ben Hallock (Olympiabronze in Paris) ihrem langjährigen Arbeitgeber die Treue gehalten.
„Eine große Ehre“
Die jüngsten Kapriolen betrachtet der deutsche Vertreter eher entspannt aus der Ferne: „Dass wir gegen diese Mannschaft antreten dürfen, ist eine große Ehre“, freut sich nicht ASCD-Trainer Vuk Vuksanovic, doch auch für seine Spieler ist der diesjährige Europapokal ein großes sportliches Abenteuer. So ist der Traditionsklub von Niederrhein erstmals in einer Gruppenphase mit Einzelspielen vertreten und kann damit nach langen Jahren im medialen Schatten von Wasserfreunde Spandau 04 und Waspo 98 Hannover jetzt auch ein wenig internationales Renommee mitnehmen. Ebenso werden die Zuschauer vor Ort profitieren: So kommen drei der sechs Partien im Duisburger Schwimmstadion zur Austragung.
Recco spielt bei den Heimpartien dagegen weiterhin nicht vor Ort: In der ligurischen Küstenstadt gibt es keine Schwimmhalle, die bei internationalen Auftritten gefordert ist. Zog der Rekordmeister früher jeweils nach Genua, Sori oder Camogli um, tourt der Klub schon seit mehreren Jahren mit wechselnden Austragungsorten durch Norditalien und sorgt damit für das gerne zitierte „Wasserballfestival in der Provinz“. Diesmal geht es an der Küste in Richtung Osten in das etwas mehr als 12.000 Einwohner große Lavagna mit seinen schicken Yachten. Beängstigend aus deutscher Sicht: Selbst dort gibt es eine internationalen Ansprüchen genügende Halle, während Waspo 98 Hannover am Dienstagabend mit Magdeburg sogar in ein anderes Bundesland ausweichen musste.
Parallel zum Duisburger Auftritt an der schicken Riviera di Levante wird auch Deutschlands neuer EA-Spielbeobachter Axel Bender seine Premiere erleben: Der Berliner amtiert im serbischen Sabac bei der Partie des aufstrebenden VK Sabac gegen Ungarns früheren Champions-League-Gewinner Honvéd Budapest.