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Klein-Wasserball ganz groß

An der Elbmündung liegt ein beschaulicher Luftkurort mit anderthalbtausend Seelen. Im Herbst wird die Ruhe in Wingst jedoch empfindlich gestört. In dem kleinen 16-Meter-Schwimmbad fällt Norddeutschlands Wasserballnachwuchs ein und spielt den Mini-Cup aus.

Zwei Altersklassen sind dabei vorgesehen: Die U10 spielt im etwa schultertiefen Wasser und die U11 im tiefen Wasser. Das Becken hat einen Hubboden. Das Turnier ist nicht das erste dieser Art. Schon seit zwei Jahrzehnten ist die Wasserballfamilie in Wingst zu Gast und sorgt für dieses ungewöhnliche Spektakel.

Bei der U10 traten in diesem Jahr fünf Mannschaften an. Es ist klar, dass die Platzierung von geringerem Wert ist, als das Lernen der Sportart, der ersten Spielzüge, die ersten Tore. Trotzdem wollen natürlich alle gewinnen. Für manche Vereine ist dies eine seltene Möglichkeit, auch einmal mit den ganz Kleinen gegen andere Mannschaften spielen zu können. Dabei waren ETV Hamburg, HSG Warnemünde, Neptun Cuxhaven, Poseidon Hamburg und die SpVgg. Laatzen

Die U11 brachte es auf stolze elf Mannschaften. In vier Vorrundengruppen wurden am Sonnabend die Kräfte gemessen um dann am Sonntag auf Augenhöhe die feineren Platzierungen auszuspielen. Ganz unterschiedliche Mannschaften waren am Start. Unter den Favoriten waren bekannte Namen wie die White Sharks aus Hannover und die SG Neukölln. Gemeinsam mit Hellas Hildesheim bestritten sie auch die Finalrunde. Auf den weiteren Plätzen folgen Mannschaften der aktivsten Vereine Norddeutschlands: SpVgg. Laatzen, WSW Rostock, SV Georgsmarienhütte, Poseidon Hamburg, Neptun Cuxhaven, HTB62 Hamburg und ETV Hamburg.

Wenn die Kindermannschaften etwa gleichstark sind, gibt es neben dem Gewusel und sehr kreativen Ball- und Spielzügen durchaus auch sehr spannende Spiele zu sehen. Das Mini-Liga-Konzept, das seit etwa zwanzig Jahren im Norden gespielt wird, ist immer noch der richtige Weg. Die Regeln werden auf kindgemäßes Niveau runtergerechnet: Der Ball, das Spielfeld und die Tore sind kleiner und die Spielzeit mit zweimal acht Minuten kürzer. Auf Fünf- und Sechsmeterlinie wird verzichtet. Hauptsache spielen und Wasserball lernen. Das fordert den Schiedsrichtern eine Menge Fingerspitzengefühl ab. Die Halle ist voller Menschen. Es ist heiß und laut. Eltern und Trainer sorgen für Stimmung und nach ein paar Stunden im und am Wasser sind auch die aktivsten Kinder erstmal bettfertig. Wasserball vom Feinsten.

Es ist ein großes Glück für die Wasserballer im Norden, Wingst zu haben. Die benachbarte Jugendherberge war eine Herbstnacht ausgebucht und der Kühlraum ist nun leer für den Winter. Im Schwimmbad erfreuen sich ab Montag wieder Kurgäste und Einheimische an ihrer kleinen Halle. Der Dank geht an die Menschen, die die Wasserballer dort seit zwei Jahrzehnten immer wieder freundlich empfangen und sich auf dieses ungewöhliche Abenteuer einlassen.

Von Philipp Kopf