trahlender Sonnenschein, eine bestens hergerichtete Spielstätte und Party-Ambiente: Bereits der Auftaktabend des Champions League-Qualifikationsturniers in Hannover brachte alles, was die Sportart attraktiv macht: Einziger Spielverderber war das Resultat der Lokalmatadoren: Das teilweise neuformierte Team der Waspo 98 Hannover unterlag im Freiwasserambiente des Volksbads Limmer nach hartem Kampf knapp mit 9:11 (4:3, 1:2, 1:3, 3:3) gegen Spaniens Rekordmeister CN Barcelona (59 Titel zwischen 1912 und 2005) und musste damit im Kampf um den Turniersieg einen Rückschlag hinnehmen.

Auch die über 400 Zuschauer waren neugierig auf das personell sichtbar veränderte Team des deutschen Pokalsiegers, und Trainer Kasten Seehafer hatte mit dem Kroaten Nikola Milardovic, dem Ungarn Kristof Takacs, dem US-Amerikaner Kacper Langiewicz und dem erst 17-jährigen Luk Jäschke (kam von den White Sharks Hannover) auf Anhieb alle vier Neuzugänge gebracht. Einen Start nach Maß erwischte dabei Linkshänder Jäschke, der bei seinem Europapokal-Debüt im Auftaktviertel gleich zweimal traf und damit einen gewichtigen Anteil an der zwischenzeitlichen 4:2-Führung der Niedersachsen (7.) hatte.

Waspo 98 ging mit einer 4:3-Führung in die erste Viertelpause, doch im weiteren Spielverlauf erwiesen sich dann die Spanier als die effizientere Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel beim Stande von 6:5 (18.) ihrerseits die erste Führung vermelden konnten. Die Niedersachsen blieben dagegen zu oft die Tore im entscheidenden Augenblick schuldig, und im Spiel eins nach dem Karriereende von Torjäger Aleksandar Radovic fehlte nach Meinung vieler Fans vielleicht auch ein Spieler, der in schwieriger Situation den Abschluss nahm. Mehrere unglückliche Aktionen taten ein Übriges, so dass Barcelona fortwährend mit ein oder zwei Toren in Front lag und das Resultat trotz des zwischenzeitlichen 8:8-Ausgleichs (28.) über die Bühne brachte.
„Uns hat die Cleverness gefehlt“

Vor Wochenfrist hatte es für die Niedersachsen bei einem Vorbereitungsturnier in Barcelona noch einen 4:11-Niederlage, doch beim Wiedersehen beider Teams am Stockhardtweg wäre etwas drin gewesen: „Uns hat die Cleverness gefehlt. Wir haben ja die Chancen, wir müssen sie nur machen“, haderte Vereinspräsident Bernd Seidensticker. Auf hannoverscher Seite trafen neben Luk Jäschke (2) Hrvorje Benic (3/1), Marko Macan (2), Nikola Milardovic und Niclas Schipper. Wissenswert für die weiteren Turnierspiele: Bei einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit hätte es nach den jüngsten Regeländerungen der LEN ein anschließendes Fünfmeterwerfen gegeben.

Nach der Auftaktniederlage beim „Turnier der vier Europapokalsieger“ darf sich Waspo 98 in den weiteren vier Partien allerdings keinen weiteren Patzer mehr erlauben, wenn der DSV-Vertreter weiter im Rennen um Platz eins und den damit verbundenen Einzug in die Champions League-Hauptrunde bleiben will. Zweiter Kontrahent ist am Freitagabend bei erneut besten Wetterprognosen von 18:30 Uhr an der am Auftakttag spielfreie griechische Vertreter Apollon Smyrnis. Der Athener Klub konnte 2023 die Premiere des neu eingeführten Challenger-Cups zu seinen Gunsten entscheiden.

Champions League 2023/2024

Qualifikationsturnier Gruppe A in Hannover

Donnerstag, den 7. September 2023
16:30 Honved Budapest (HUN) – Roter Stern Belgrad (SRB) 7:10 (3:2, 0:4, 2.3, 2:1)
18:30 Waspo 98 Hannover (GER) – CN Barcelona (ESP) 9:11 (4:3, 1:2, 1:3, 3:3) > Aufzeichnung

Freitag, den 8. September 2023
16:30 CN Barcelona (ESP) – Roter Stern Belgrad (SRB)
18:30 Waspo 98 Hannover (GER) – Apollon Smyrnis (GRE)

Sonnabend, den 9. September 2023
09:00 CN Barcelona (GRE) – Honved Budapest (HUN)
11:00 Roter Stern Belgrad (SRB) – Apollon Smyrnis (GRE)
17:00 Apollon Smyrnis (GRE) – Honved Budapest (HUN)
19:00 Waspo 98 Hannover (GER) – Roter Stern Belgrad (SRB)

Sonntag, den 10. September 2023
10:30 CN Barcelona (ESP) – Apollon Smyrnis (GRE)
12:00 Waspo 98 Hannover (GER) – Honved Budapest (HUN)

Spielstätte: Volksbad Limmer, Stockhardtweg 6, 30453 Hannover, www.volksbad-limmer.de (Tickets jeweils an der Tageskasse)

Livestream: LEN TV – LEN Water Polo Champions League