DSV-Pokal: SSVE-Frauen gewinnen Zitterpartie um Platz 3
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27. März 2023Potsdamer Wasserballer überraschen im „Final 4“
Die Wasserball-Männer der Potsdam Orcas haben es tatsächlich geschafft. Beim „Final 4“ des deutschen Pokals in Düsseldorf sicherte sich das Team von Trainer Alexander Tchigir Bronze nach einem grandiosen 13:4 (1:2, 4:0, 4:1, 4:1) gegen den SV Ludwigsburg 08 im „kleinen Finale“. „Irgendwie war es schon die ganze Woche zu spüren, dass die Jungs das unbedingt wollen“, so André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „Diese Dominanz in dem Bronze-Spiel war aber einfach sensationell und wirklich überraschend. Ich kann nur den Hut vor diesem Team und den Trainern ziehen. Einfach großartig.“
Schon am Freitagabend in den beiden deutlichen Halbfinalspielen wirkten die Potsdamer williger und engagierter als deren Kontrahenten. Während Ludwigsburg beim 3:25 (1:6, 1:6, 0:8, 1:5) gegen den späteren Pokalsieger Waspo 98 Hannover offenbar Kraft für das Match tags darauf sparen wollte, kämpften die Orcas gegen die übermächtigen Wasserfreunde Spandau 04 aufopferungsvoll. Mit 7:19 (0:5, 2:3, 3:6, 2:5) – nach Treffern von Finn Taubert, Arne Hofmann, Matija Zezelj (je 2) und Till Hofmann (1) – fiel das Ergebnis auch deutlich freundlicher aus.
Im Endspiel um Bronze zwischen dem favorisierten Bundesliga-Vierten Ludwigsburg gegen den Siebten Potsdam waren die Süddeutschen nur im ersten Viertel stärker. Ein toller Antonio Vukojevic im Potsdamer Kasten musste trotz vieler Paraden zweimal hinter sich greifen, nachdem Till Hofmann in Überzahl zur 1:0-Führung getroffen hatte. Ab dem zweiten Durchgang gewann Potsdam jedoch komplett die Oberhand und dominierte an beiden Enden des Feldes. Im Angriff fand Ludwigsburg kein Mittel gegen die disziplinierte Verteidigung der Orcas. Die wenigen Bälle, die den Weg bis zum Tor fanden, egalisierte Vukojewic, der später auch zum besten Keeper des Turniers gewählt wurde, mit zum Teil spektakulären Paraden. Vorn agierte Potsdam mit großer Effizienz und Variabilität. Auf neun Schützen verteilten sich schließlich die 13 Tore des im Durchschnitt knapp unter 20-jährigen Teams.
Den Anfang machte Kapitän Ferdinand Korbel, der den selbst erarbeiteten Strafwurf zum 2:2 einhämmerte. Nach Zeitstrafe gegen Ludwigsburg verwandelte Florian Burger zum 3:2 und Konstantin Hüppe sehenswert von der Centerposition zum 4:2. Das 5:2 markierte Korbel, der nach einem Fehlwurf in Überzahl abstaubte. Im dritten Viertel setzten die Orcas nach. Aus der Distanz Taubert und Matti Arnold im Konter erhöhten auf 7:2. Mark Dyck erzielte das 8:2, ehe die Schwaben nach fast 20 torlosen Minuten Vukojewic per Strafwurf überwanden. Noch vor der letzten Pause legte Zezelj zum 9:3 nach. Im Schlussviertel dachte Potsdam nicht daran, den Vorsprung zu verwalten. Ohne Unterlass erarbeitete sich das Tchigir-Team Chance um Chance. Taubert, Lu Meo Ulrich und noch zweimal Korbel erzielten die Treffer zum 13:4-Endstand.
„Vor dem Spiel waren einfach alle fokussiert und jeder hat für jeden gekämpft. Wir haben unser Maximum gegeben“, fasste Arne Hofmann, der erst am nächsten Wochenende seinen 16. Geburtstag feiert, treffend zusammen. „Wir haben super diszipliniert verteidigt; Antonio war wie eine Mauer. Vorn haben wir eigentlich alles getroffen“, sagte Korbel nach dem Spiel. „Ich bin stolz auf dieses Team und dessen Entwicklung.“ Laut des Nationalspielers müsse jetzt aber sofort wieder der Fokus auf die nächsten Aufgaben gelegt werden. Schließlich geht es bereits am Mittwoch wieder nach Nordrhein-Westfalen. 20 Uhr trifft Potsdam im ersten Match der „Best-of-three“-Serie um den Verbleib in der A-Gruppe auf den Duisburger SV 98. Die Spiele zwei und gegebenenfalls drei gegen den Zweiten der Bundesliga-B-Gruppe finden dann am 1./2. April (jeweils 18 Uhr) im blu statt.
Potsdam: Torhüter Antonio Vukojewic/Erik Dortmann, Konstantin Hüppe (1), Finn Taubert (4), Arne Hofmann (2), Lauritz Lück, Matti Arnold (1), Matija Zezelj (3), Mark Dyck (1), Noel Eisenreich, Ferdinand Korbel (4), Till Hofmann (2), Florian Burger (1), Lu Meo Ulrich (1)
Potsdams „Final 4“-Historie:
2023 (Düsseldorf) – Bronze
2020 (Berlin) – Bronze
2018 (Potsdam) – 4. Platz
2017 (Düsseldorf) – 4. Platz
2016 (Krefeld-Uerdingen) – Bronze (am „Grünen Tisch“/eigentlich 4. Platz)
2015 (Potsdam) – 4. Platz
2012 (Duisburg) – 4. Platz
DSV-Pokal 2022/2023
Endrunde Männer und Frauen in Düsseldorf
Ansetzungen und Resultate
Freitag, den 24. März 2023
15:00 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Blau-Weiß Bochum 13:6 (2:2, 2:1, 6:2, 3:1) – Halbfinale Frauen
16:30 SV Bayer Uerdingen 08 – SSV Esslingen 17:1 (4:0, 1:0, 8:0, 4:1) – Halbfinale Frauen
18:00 Wasserfreunde Spandau 04 – OSC Potsdam 19:7 (5:0, 3:2, 6:3, 5:2) – Halbfinale Männer
19:30 SV Ludwigsburg – Waspo 98 Hannover 3:25 (1:6, 1:6, 0:8, 1:5) – Halbfinale Männer
Sonnabend, den 25. März 2023
13:00 SV Blau-Weiß Bochum – SSV Esslingen 9:11 (1:3, 1:4, 1:2, 6:0/0:2) nach Fünfmeterwerfen – Spiel um Platz drei Frauen
14:30 Wasserfreunde Spandau 04 – SV Bayer Uerdingen 08 14:9 (2:3, 5:3, 5:2, 2:1) – Finale Frauen
16:15 OSC Potsdam – SV Ludwigsburg 13;4 (1:2, 4:0, 4:1, 4:1) – Spiel um Platz drei Männer
17:45 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover 9:11 (2:2, 3:4, 3:2, 1:3) – Finale Männer