Drittes Derby, dritter Sieg: Ludwigsburg schlägt Esslingen erneut

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Drittes Derby, dritter Sieg: Ludwigsburg schlägt Esslingen erneut

Esslingen gegen Ludwigsburg. Das Wasserballspiel am Samstagabend in der Bundesliga war zunächst eine Partie fast auf Augenhöhe. Später hat der SVL aber aufgedreht und verdient gewonnen, mit 9:13.

Gute Stimmung im Sportbad Stuttgart. Und gut besuchte Zuschauerränge Die Sprecher im online-Livestream des SSVE erinnern an das Pokalspiel Mitte Januar, das Ludwigsburg gegen Esslingen haushoch gewonnen hat. „Das war nicht so gut für uns, eine schwache Mannschaftsleistung“, man erwarte jetzt eine Reaktion. Und diese Reaktion wird Ess lingen zeigen, das Team wird länger am Favoriten aus der Barockstadt dranbleiben.

Vitor Pavicic-Capucho im Zusammenspiel mit Center Jakov Skiljic
Das erste Anschwimmen geht allerdings an den SVL. Esslingen verteidigt aber gut. Dann Unterzahl Ludwigsburg, Torschuss, Parade Josip Katusa. Überzahl SVL, Tor Sergio Prieto Hernandez zum 0:1. Nächster Angriff SSVE, Unterzahl SVL, Treffer Esslingen, der Ausgleich. 1:1. Quasi im Gegenzug fällt der Führungstreffer für den SVL durch den ehemaligen SSVE-Spieler Kende John.

Die Sprecherin sagt mit einem Augenzwinkern: eigentlich ein Tor für Esslingen, „denn Kende kommt von uns“. Domagoj Mijatovic macht das 1:3. Der Sprecher lobt den neuen Ludwigsburger Trainer, der SVL spiele nun sehr viel strukturierter. Foul SVL, Strafwurf Esslingen, Treffer. Das 2:3 kurz vor dem Ende des ersten Viertels. Foul SSVE, Strafwurf SVL, aber verschossen. Gute Chancen auf beiden Seiten, bis dato ein weitgehend ausgeglichenes Spiel.

Das zweite Viertel: Wieder gewinnt Ludwigsburg das Anschwimmen, macht aber kein Tor. Strafwurf für Ludwigsburg, Sergio erzielt das 2:4. Unterzahl SVL. Tolles Tor für Esslingen, das 3:4. Ludwigsburg tut sich schwer, kann nicht wegziehen. Doch dann ein wunderschöner SVL-Treffer, wieder Sergio – zum 3:5. Im Gegenzug das 4:5 für Esslingen, durch den Ex-Ludwigsburger Eric Fernandez Rivas. Angriff SVL, aber eine gelungene Esslinger Abwehraktion. Die Ludwigsburger Angriffe laufen ins Leere. Wieder kein Treffer.

Häufig auf Augenhöhe mit dem Lokalrivalen
Parade des SSVE-Keepers. Überzahl, Tor SVL durch den Kapitän Nino Blazevic. 4:6. Aber Esslingen bleibt weiter dran, macht den Anschlusstreffer zum 5:6. Noch ein misslungener SVL-Angriff, und der Abpfiff. Es bleibt spannend.

In der Spielpause sagt die ehemalige Wasserball-Nationalspielerin Kathrin Dierolf, sie kommt aus Esslingen, die Heimmannschaft spiele gut, der SVL ein bisschen unglücklich. Klar, sie drücke dem SSVE die Daumen, gehe aber davon aus, dass der Tabellenfünfte gegen Esslingen – bis dato null Punkte in der Liga – gewinnen wird.

Die Zweite Hälfte, das Anschwimmen geht erneut an den SVL, und Tor für den SVL, Nino Blazevic zum 5:7. Unterzahl SVL, Auszeit Esslingen. Josip passt auf, aber auch der Esslinger Torwart ist auf Zack. Die Keeper sind jetzt die besten Männer im Becken. Auszeit SVL, Gelbe Karte für den Ludwigsburger Trainer Marko Curic, offenbar, weil er sich beschwert hat.

Domagoj Mijatovic versenkte einen sehenswerten Heber im Esslinger Tor
Dann ein Kunstschuss aus der Distanz, Domagoj macht das 5:8. Was für ein Tor! Dafür gibt es auch Lob von den Esslinger Kommentatoren: Domagoj spiele äußerst effizient. Aber der SSVE bleibt nach wie vor dran und erzielt das 6:8. Ende des vorletzten Viertels.

Auch das vierte Anschwimmen geht an Ludwigsburg. Erster Angriff, Tor SVL durch Vitor Pavicic-Capucho. Das 6:9. Die Vorentscheidung? Nein, Tor für Esslingen zum 7:9. Überzahl SVL, Tor SVL. Jakov Skiljic macht das 7:10. Foul Ludwigsburg, Strafwurf Esslingen, Treffer. Das 8:10. Esslingen kämpft, lässt sich nicht wie im Pokal aus der Halle schießen. Aber Sergio macht das 8:11 und dann Tobias Bauer das 8:12. Noch drei Minuten und vier Tore Vorsprung. Dieses Spiel ist wohl entschieden. Ludwigsburg dreht auf. Foul SSVE, Strafwurf SVL. Treffer Nino zum 8:13. Esslingen gelingt noch das 9:13. Dann ist das Spiel zu Ende.

Beschenkte sich und sein Team zu seinem Geburtstag mit zwei Punkten – Trainer Marko Curic
Resümee der SSVE-Sprecher: „Wir sind relativ nah dran, aber der SVL hat verdient gewonnen.“ Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel spricht von einem „länger offenen“ Spiel, im Vergleich zum Pokal vor gut zwei Wochen für die Zuschauer das „bessere Derby“. Und er freut sich über das „für uns passende Ergebnis“, sagt’s und lacht.

Der Ludwigsburger Trainer Marko Curic berichtet von einer schwierigen Woche vor dem Spiel, denn viele Ludwigsburger seien krank gewesen. Josip zum Beispiel habe Tage lang gar nicht trainieren können. Das Team habe aber „exzellent“ reagiert „und ich bin stolz auf die Mannschaft“. Man habe gut verteidigt und sei im Angriff schnell gewesen. Kompliment. „Wir haben das Spiel immer kontrolliert, ich hatte nie Zweifel am Sieg.“ Die Atmosphäre im Bad sei toll gewesen. „Ein großes Dankeschön an unsere Fans.“

Nach Derbysiegen jubelt es sich am schönsten
Nino Blazevic spricht von einem harten Spiel, „aber wir haben gezeigt, was wir können“. Kende John sagt, „das Spiel war ausgeglichen, unsere Defensive war solide, jeder hat jedem geholfen“. Das Angriffsspiel des SVL sei gut gelaufen, „aber die intensive Verteidigung von Esslingen hat es uns schwer gemacht, zu punkten – im Großen und Ganzen ein tolles Derby mit viel Spannung und für mich persönlich einfach ein tolles Gefühl, meinen alten Teamkollegen mit Respekt und Freude im Becken wieder entgegenzutreten“.

Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt kurz und knapp: „Drittes Derby, dritter Sieg – die Vorherrschaft im Süden ist damit eindeutig geklärt.“ Ludwigsburg habe sich nie in der Gefahr befunden, das Spiel aus der Hand zu geben. „Wir sind unserem Ziel näher.“ Dieses Ziel lautet bekanntlich: Top 4.