Ein Krimi in der Thermenwelt Weiden schlägt Cannstatt knapp

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Ein Krimi in der Thermenwelt Weiden schlägt Cannstatt knapp

Sie waren nicht so effizient, wie noch vor einer Woche, aber sie überzeugten mit Moral und Siegeswillen. Die Weidener Wasserballer gewannen das zweite Bundesligaspiel in Folge, diesmal nach einer sehr spannenden Begegnung mit 12:10 Toren am Ende denkbar knapp gegen den Altmeister SV Cannstatt. Das Spiel war geprägt durch ungewöhnlich viele (35!) Wasserverweise, verlief aber trotz aller Spannung bis zum Ende in einer sportlich fairen Atmosphäre. Es war am Ende ein gelungener Abend für die Anhänger der Hausherren in der Thermenwelt. Nächste Woche kommen vermeidlich noch schwierigere Aufgaben auf die SV-ler zu. Am kommenden Samstag gastiert der Tabellenzweite SV Krefeld 72 in Weiden und am 4. Advent folgt das letzte Spiel des Jahres gegen den Düsseldorfer SC in der WTW.

Gäste überraschen mit starker Abwehr
Sean Ryder brachte die Weidener zwar im ersten Angriff des Spiels schon in Führung. Die wurde jedoch dann über weite Strecken vermisst. Die Schwaben überraschten ein wenig die Hausherren mit einer gut organisierten Verteidigung und schafften es auch schnell, entsprechende Mittel vorne zu finden, um im weiteren Spielverlauf immer knapp in Führung zu bleiben. Die Aigner-Schützlinge wiesen über weite Strecken eine schwache Abschlussquote auf und mussten immer wieder dem Rückstand hinterherschwimmen. Das Spiel entwickelte sich zu einem Überzahlfestival, in dem beide Teams keine sehr gute Figur machten. Cannstatt nutze ihre Chancen nicht, um die Führung vorentscheidend auszubauen, Weiden dagegen gelang es höchsten auszugleichen, aber nicht in Führung zu gehen. Weidener Torwart Matthias Kreiner parierte sogar einen Strafwurf in einer kritischen Spielphase und hielt damit seine Vorderleute von der Partie. Erst knapp zwei Minuten vor der letzten Viertelpause gelang es Cedrik Zupfer in Überzahl sein Team mit 9:8 Führung vor dem letzten Anschwimmen zu bringen.

Dramatisches Schlussviertel
Doch auch diese Führung, ähnlich wie die vom Beginn des Spiels, dauerte nicht lange an. Erster Angriff des Schlussviertels beendeten die Gäste mit einem 9:9 Ausgleich. Eine Minute später erhöhten die Schwaben sogar auf 9:10 Zwischenstand. Die Luft in der Therme knisterte und die Angst, das wichtige Spiel zu verlieren machte die Runde. Offensichtlich wenig ließen sich jedoch die Weidener Akteure im Becken davon beeindrucken und bewiesen gerade in der kritischen Phase große Moral. Mit einer furiosen Aufholjagt gelang es den Mannen um den später zum „Spieler des Tages“ gekürten Nikolaj Neumann tatsächlich ein Dreierpack in Folge und schlussendlich der 12:10 Sieg nach der nervenaufreibenden Partie.

„Am Ende sind es die Punkte, die zählen und heute haben wir uns zwei davon erkämpft. Das ist, neben der überzeugenden Moral unserer Mannschaft, die wichtigste Erkenntnis des Abends. Die Cannstatter waren gut organisiert in der Abwehr und wir haben nur selten die richtigen Mittel dagegen gefunden, gut dass sie auch vieles liegenließen, sonst hätte es auch eine bittere Niederlage für uns geben können. Wenn wir in den nächsten und zugleich den letzten zwei Spielen des Jahres auch was zählbares mitnehmen wollen, müssen wir unbedingt unsere Abschlussausbeute verbessern“ beschrieb Mannschaftsleiter Irek Luczak kurz nach Abpfiff die Begegnung, bevor er zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier einlud, „beinahe hätten wir, außer Weihnachten, nicht zu feiern heute Abend“ ergänzte er noch.

SV Weiden – SV Cannstatt 12:10 (2:3, 4:3, 3:2, 3:2)
Wasserverwiese: Weiden 18+2 Strafwürfe, Cannstatt 15
Schiedsrichter: Robert Kovacs und Peter Schneider
Spielbeobachter: Olaf Kremmin
„Spieler des Tages“: Nikolaj Neumann (Weiden)
Zuschauer: 120

SV Weiden:
Matthias Kreiner im Tor, Nikolaj Neumann (4 Tore), Dennis Underberg, Louis Brunner (1), Thomas Kick, Dennis Reichert, Cedrik Zupfer (1), Robert Reichert (2), Marek Janecek (1), Andreas Jahn, Sean Ryder (2), Stepan Rezek (1) und Christopher Klein
Trainer Thomas Aigner

Die Spieltagesergebnisse der Gruppe B der Wasserballbundeliga 2022/2023
SV Poseidon Hamburg
– SV Krefeld 1972
4:14
SV Würzburg 05
– SVV Plauen
13:10
SV Bayer Uerdingen 08
– Düsseldorfer SC 1898
15:9
SV Weiden 1921
– SV Cannstatt
12:10