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Waspo 98 ringt sich zum Final-8
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Waspo 98 reizt Ferencvaros

Die Riese wankte ein wenig, aber er fiel nicht. Die Wasserballer von Waspo 98 Hannover haben zum Auftakt der letzten Vorrundenphase der Champions-League mit 9:13 gegen Titelverteidiger Ferencvaros Budapest verloren. In der auf Grund der Covid-Restriktionen fast menschenleeren Donau-Arena in der ungarischen Hauptstadt bot der deutsche Meister dabei einen tollen Kampf und musste erst in den letzten Minuten die Hoffnung auf eine Überraschung begraben.
Im Auftaktviertel lieferten sich beide Mannschaften ein sehenswertes offensiv geprägtes Spiel. Gleich mit dem ersten Angriff erzielte Waspo-Kapitän Aleksandar Radovic mit einem seiner gefürchteten Distanzwürfe den ersten Treffer. Nach dem Ausgleich von Nicola Constantin-Bicari gelang Center Ante Corusic nach Zuspiel von Darko Brguljan in Überzahl mit einem Tipp-Inn die erneute Führung für die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer. Ebenfalls in Centerposition war jedoch Nikola Jaksic wieder mit dem Ausgleich zur Stelle. Doch wieder reagierte Waspo 98. Fast wie eine Dublette des zweiten Tores bediente Radovic Marko Macan, der mit einem Tipper auf 3:2 stellte. Der wiederholte Ausgleichstreffer gelang diesmal dem Genius des ungarischen Wasserballs, Denes Varga, der mit einem seiner ansatzlosen Distanzwürfe dem guten Schlussmann Moritz Schenkel keine Abwehrchance ließ. Mit einer feinen Rückhand brachte Constantin-Bicari Ferencvaros erstmals zur Viertelpause mit 4:3 nach vorn.

Im zweiten Viertel blieb Waspo 98 offensiv ohne Durchschlagskraft. Dennoch ließ man in dieser kritischen Phase die Ungarn nur zu zwei Treffern kommen und blieb damit im Spiel. Zunächst beendete Tamas Sedlmayer über vier gänzlich torlose Minuten in dieser Partie mit einem Distanztreffer aus einer Überzahlsituation heraus. Der griechische Nationalspieler Ioannis Fountoulis nutzte eine Kontergelegenheit zum 6:3 für den Favoriten. In Überzahl mit einem mutigen und trockenen Wurf beendete Philip Kubisch die torlose hannoversche Zeit und verkürzte somit 11 Sekunden vor der Sirene zum 4:6-Halbzeitresultat.

Nun brach die Zeit des famosen Denes Varga an, der zur Höchstform auflief und die Defensive von Waspo 98 immer wieder auf virtuose Art und Weise überwand. Zunächst verwandelte er ganz unspektakulär einen Strafwurf. Ante Corusic antwortete postwendend für Waspo 98 mit einem feinen Wurf aus der Drehung. In Überzahl markierte Varga dann nach einem Freiwurf ansatzlos das 8:5, so dass auch Moritz Schenkel keine Reaktion zeigen konnte. Doch Waspo kämpfte sich wieder zurück. Erst traf Julian Real aus der Drehung in Centerposition und dann düpierte Ivan Nagaev den sonst starken Budapester Torwart Soma Vogel mit einem Wurf in Überzahl aus spitzem Winkel. Denes Varga hatte aber noch etwas auf Lager, setzte einen Lob an, der präszise im langen Eck zum 9:7 für die „Grünen“ landete. Furios dann der Doppelauftritt von Darko Brguljan Sekunden vor der Sirene: Zunächst wuchtete er einen Ball in Überzahl an den Pfosten, bekam den eigenen Rebound und schmetterte den Ball umgehend mit dem akustischen Pausensignal zum 8:9 ins lange Eck. Trainer Karsten Seehafer gab seinem Assistenten Predrag Jokic einen anerkennenden Klopfer mit; offenbar hatte Letzterer den Angriff angeregt.

Im Schlussviertel warf Ivan Nagaev mit einem präzisen Wurf in Überzahl zum 9:9 sogar den Ausgleichstreffer und Ferencvaros damit den Fehdehandschuh hin, doch die Ungarn nahmen die Kampfansage an. Zunächst eroberte Denes Varga in Überzahl die Führung zurück und Linkshänder Marton Vamos traf im nächsten Angriff des Favoriten ebenfalls. Die spielentscheidende Aktion folgte kurz danach: Waspo 98 traf nur den Pfosten, im Gegenzug sandte wieder Vamos frei vor Moritz Schenkel zum 12:9 ein. Den Schlusspunkt setzte erwartungsgemäß Denes Varga der im Liegen einen fulminanten Wurf ansetzte und das Endresultat förmlich kreierte.

Waspo 98 kann nach dieser Vorstellung mit Optimismus in die wohl alles entscheidende heutige Partie gegen Dynamo Tiflis gehen. Nachdem die Georgier gestern Jadran Herceg Novi besiegten, fällt im direkten Duell heute ab 14 Uhr die Vorentscheidung, wer sich für das Final-8 im Juni in Belgrad qualifizieren wird.

In einer torarmen Begegnung verlor Pokalsieger Spandau 04 unterdessen in der Parallelgruppe sein Spiel gegen den aufstrebenden französischen Meister CN Marseille mit 5:8 und muss seine Hoffnungen auf die Qualifikation für das Endturnier in der allerdings auch knüppelharten Vorrundengruppe im italienischen Ostia fahren lassen. FG