Waspo 98 souverän, White Sharks verpassen Punkte
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Esslingen – Den Bundesliga-Wasserballern des SSV Esslingen ist der Start in die neue Bundesligasaison gelungen. Zwar verloren die Esslinger gegen den ASC Duisburg denkbar knapp mit einem Tor, wenige Stunden später zeigten sie aber Kondition und mentale Stärke und besiegten die White Sharks Hannover mit 13:11. Am Sonntag gab es gegen das Profiteam von Waspo 98 Hannover die erwartete Niederlage.
Der Start für den SSV Esslingen in die neue Saison ist gelungen, auch wenn die knappe Niederlage gegen den ASC Duisburg noch etwas schmerzt. Pandemiebedingt war die Organisation im Vorfeld nicht ganz einfach und auch vor Ort folgte alles einem strengen Hygienekonzept. Doch dank der guten Organisation des Gastgebers Waspo 98 Hannover lief alles reibungslos und natürlich trug auch der Sieg gegen die White Sharks Hannover aus Esslinger Sicht zum Gelingen des Saisonauftaktes bei. „Das Wochenende hat gezeigt, dass wir gegen die anderen Mannschaften, ausgenommen Waspo und Spandau, mehr als mithalten können! Immer vorausgesetzt, wir beherzigen die taktischen Vorgaben und reduzieren die individuellen Fehler“, zog SSVE-Chefcoach Heiko Nossek schließlich auch ein positives Fazit. Sein Trainerpartner am Beckenrand, Hannes Rothfuß, ergänzt: „Es war schön wieder zu spielen, großes Kompliment an die Organisation vor Ort in Hannover, wir haben uns zu jeder Zeit sicher gefühlt. Sportlich ist es im Nachhinein schade, dass wir uns für die Leistung gegen den ASCD nicht belohnt haben. Wir sind im Soll und wollen in drei Wochen beim zweiten Turnier voll angreifen!“
Samstagmittag starteten die Esslinger Wasserballer gegen den ASC Duisburg in die neue Saison – die Westdeutschen waren auch der letzte Gegner, bevor die Meisterschaft des vergangenen Jahres ausgesetzt wurde. Der SSVE zeigte einen starken Beginn: nach einem 0:1-Rückstand in Unterzahl sorgten mit Kapitän Marvin Thran und Linkshänder Valentin Finkes zwei erfahrene Kräfte für die 2:1-Pausenführung nach dem ersten Viertel. Auch den zweiten Abschnitt konnten die Esslinger knapp für sich entscheiden: bei zwei Gegentoren erzielten Nationalspieler Zoran Bozic und zwei Mal Neuzugang Nikola Stankovic die 5:3-Halbzeitführung.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte erhöhte SSVE-Neuzugang Deni Cerniar auf 6:3, doch mit einem Doppelschlag kämpften sich die Duisburger zurück. Das 7:5 erzielte SSVE-Center Konstantinos Sopiadis, jedoch verloren die Esslinger fortan ihre Linie durch taktische und individuelle Fehler. Innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten drehten die Westdeutschen die Partie zu ihren Gunsten und führten in der 21. Spielminute mit 7:8. Nikola Stankovic erzielte mit seinem dritten Treffer den 8:8-Ausgleich. Doch die Duisburger blieben am Drücker und gingen erneut mit einem Doppelschlag mit 10:8 in Führung. Kurz vor der letzten Viertelpause traf Deni Cerniar zum Anschluss.
Dank eines verwandelten Strafwurfes ging der ASCD zu Beginn des letzten Abschnitts mit 11:9 in Führung, doch noch einmal bäumten sich die hervorragend kämpfenden Esslinger durch Tore von Marvin Thran und Valentin Finkes heran. Der entscheidende Treffer zur 11:12-Niederlage (2:1, 3:2, 4:7, 2:2) fiel 74 Sekunden vor Schluss, auch ein Überzahlspiel nach einer Auszeit brachte nicht mehr den gewünschten Erfolg und der SSVE musste sich denkbar knapp geschlagen geben. Hannes Rothfuß erklärte nach der Partie: „Die erste Halbzeit verlief so, wie wir uns das vorgestellt haben, hinten als Mannschaft diszipliniert und taktisch gut verteidigt. Dann aber der Bruch durch taktische und individuelle Fehler, wodurch wir den Gegner aufbauen und uns selbst das Leben schwer machen. Am Ende fehlt das Glück und die Durchschlagskraft, um das Ding zu gewinnen.“
Nur fünfeinhalb Stunden später sollte für den SSVE der nächste wichtige Gegner auf dem Programm stehen: die White Sharks Hannover. Die Lokalmatadoren konnten im ersten Spiel gegen Meisterschaftsfavorit Waspo 98 Hannover etwas Kräfte sparen, da ein Punktgewinn von vorneherein unrealistisch war. Doch von Müdigkeit war auch beim SSVE nichts zu spüren – nach neun Minuten lag man dank eines lupenreinen Hattricks des überzeugenden Nationalspielers Zoran Bozic sowie einem Tor von Marvin Thran mit 4:0 vorne. Bemerkenswert war dies auch deshalb, weil die Esslinger bereits sechs kräftezehrende Unterzahlspiele überstehen mussten, selbst aber noch kein einziges Überzahlspiel hatten. Erst in der 11. Spielminute gelang den Gastgebern dank eines Strafwurfes der erste Treffer. Der SSVE nutzte gleich sein erstes Überzahlspiel in der 12. Minute zum 5:1 durch den stark aufspielenden Uros Fabic. Erneut in Überzahl war es Konstantinos Sopiadis, der das 6:1 erzielte. Doch auch die Esslinger mussten bis zur Halbzeit noch zwei Unterzahltore hinnehmen, sodass zur Hälfte ein 6:3 auf der Anzeigetafel stand, bei 2:9 Ausschlüssen. Herauszuheben war besonders in dieser Phase, doch auch insgesamt in den beiden Samstagspartien, Torhüter Florian Pirzer, der mit seiner Erfahrung und seinen Paraden seiner Mannschaft stets den so wichtigen Rückhalt gab.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Strafwurf für den SSVE, den Kapitän Marvin Thran zum 7:3 verwandelte. Doch wie schon im vorherigen Spiel gegen Duisburg gehörte der dritte Abschnitt nicht den Esslingern. Es waren wieder nur zwei Minuten, die dem SSVE die scheinbar komfortable Führung kostete und die Hannoveraner auf 7:6 herankommen ließ. Doch ein weiterer von Marvin Thran verwandelter Strafwurf sowie ein Überzahltreffer von Konstantinos Sopiadis nach einer Auszeit ließen den Vorsprung wieder auf drei Tore anwachsen. Es war nun aber ein offenes Spiel und die Sharks kamen dank zweier Treffer wieder zum Anschluss. Deni Cerniar rettete dank seines Treffers zum 10:8 eine Zwei-Tore-Führung in die letzte Pause.
In der 27. Minute kamen die Hausherren dank eines schnell ausgeführten Überzahlspiels noch einmal auf einen Treffer heran, doch Tore von Neuzugang Nikola Stankovic in der 29. Spielminute und Uros Fabic zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene brachten ihr Team auf die Siegerstraße. In Unterzahl kassierten die Esslinger zwar noch zwei weitere Treffer, doch dazwischen hatte Marvin Thran mit seinem Treffer den 13:11-Sieg (3:0, 3:3, 4:5, 3:3) sichergestellt. Überhaupt zeigte sich der Mannschaftskapitän als Führungsspieler, der bei beiden Spielen mit einer starken Leistung voranging. Hannes Rothfuß sprach von einer „unglaublichen Energieleistung der Mannschaft aufgrund der mentalen und körperlichen Anstrengungen des gesamten Tages“ und einem „absolut verdienten Sieg am Ende.“
Im Sonntagsspiel war schließlich für die Esslinger erwartungsgemäß gegen den Champions League Teilnehmer Waspo 98 Hannover nichts zu holen. Dennoch fiel die 5:25-Niederlage (3:6, 1:5, 1:5, 0:9) deutlich zu hoch aus. Die fünf Esslinger Treffer teilten sich Marvin Thran (2) sowie Zoran Bozic, Uros Fabic und Nikola Stankovic. Eine Premiere feierte indes der erst 15jährige Nachwuchstorhüter Alexandros Vlantoussis, der aufgrund der Verletzung von Junioren-Nationaltorwart Boris Tepic in den Kader rückte und seine Sache in seinem ersten Bundesligaspiel gegen die Profis gut meisterte.
Im Parallelturnier setzte sich der OSC Potsdam mit zwei Siegen vor dem SV Ludwigsburg und der SG Neukölln durch. Rekordmeister Spandau 04 verpasste aufgrund eines Corona-Falles und der damit verbundenen Quarantäne das erste Turnier. In drei Wochen steht das „Rück-Turnier“ an, um dessen Ausrichtung sich der SSVE beworben hat.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Gegen ASC Duisburg: Alexandros Vlantoussis (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (2 Tore), Valentin Finkes (2), Zoran Bozic (1), Uros Fabic, Deni Cerniar (2), Perikles Reizis, Emmanouil Petikis, Nikola Stankovic (3), Simon Rehm, Konstantinos Sopiaidis (1), Florian Pirzer (Torwart)
Gegen White Sharks Hannover: Alexandros Vlantoussis (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (4), Valentin Finkes, Zoran Bozic (3), Uros Fabic (2), Deni Cerniar (1), Perikles Reizis, Emmanouil Petikis, Nikola Stankovic (1), Robin Finkes, Konstantinos Sopiaidis (2), Florian Pirzer (Torwart)
Gegen Waspo 98 Hannover: Alexandros Vlantoussis (Torwart), Miklos Barothy, Marvin Thran (2), Valentin Finkes, Zoran Bozic (1), Uros Fabic (1), Deni Cerniar, Perikles Reizis, Emmanouil Petikis, Nikola Stankovic (1), Simon Rehm, Konstantinos Sopiaidis, Robin Finkes
Mit sportlichen Grüßen
Axel Hänchen