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Viertelfinaltraum zerplatzt

Niederlande stoppen DSV-Nachwuchs bei der U19-EM

Von Wolfgang Philipps

Die deutschen Hoffnungen auf ein Resultat unter den ersten Acht bei den U19-Europameisterschaften in Alphen (Niederlande) sind zerplatzt: In den Überkreuzduellen der Gruppenzweiten und –dritten unterlag der mit großen Hoffnungen angetretene DSV-Nachwuchs heute mit 6:10 (1:3, 1:1, 2:4, 2:2) gegen Gastgeber Niederlande und spielt im weiteren Turnierverlauf jetzt nur noch um die Plätze neun bis zwölf. Hier geht es bereits am heutigen Donnerstag um 13:45 Uhr gegen den Nachwuchs des wasserballerisch international aufstrebenden Georgiens weiter.

Es gab Tränen vor Ort, und der deutsche Wasserball insgesamt ist um eine weitere Enttäuschung reicher: Zwei Jahre nach dem 13. Platz des 1995er-Jahrgangs bei den damaligen Titelkämpfen in Tiflis (Georgien) ist nun in den nahegelegenen Niederlanden ein weiterer Anlauf auf einen Viertelfinalplatz bei den U19-Europameisterschaften gescheitert. In Alphen war zumindest in Sachen Auslosung alles angerichtet, doch die deutsche Mannschaft wollte in der vielleicht wichtigsten Partie des Turniers einfach nicht ins Spiel kommen. Zwar gelang der Mannschaft von Trainer André Laube (Potsdam) mit einem Überzahltreffer Tomi Tadins das 1:0 (4.), doch antworteten die Niederlande noch im ersten Viertel mit einer 3:1-Führung.

Trotz Motivation, vorhandener Anlagen und individueller Vorteile fehlten der deutschen Mannschaft in Überzahl wie auch im Standangriff insgesamt die spielerischen Ideen, um diese Vorteile in eigene Tore umzusetzen. Der DSV-Auswahl gelang beim 2:3 durch Vincent Winkler mit seinem ersten Turniertor (12.) sowie Dennis Strelezkij beim 3:4 direkt nach dem Seitenwechsel noch zweimal der Anschlusstreffer, doch danach zogen die Niederlande noch im dritten Abschnitt bis auf 8:3 (21.) davon. Im weiteren Spielverlauf war dann aus deutscher Sicht nichts mehr zu holen, und am Ende stand eine Niederlage gegen den Gastgeber, der tags zuvor seinerseits beim 10:10 gegen Rumänien bereits geschlagen und aus dem Rennen um das Viertelfinale zu sein schien. Die lediglich sechs deutschen Tore des ersten KO-Duells teilten sich Dennis Strelezkij, Tomi Tadin (beide 2), Ben Reibel und Vincent Winkler.

Unter dem Strich blieb am Ende eine in der Tat „vergebene“ Viertelfinalchance und vielleicht die Frage, warum deutsche Nachwuchsteams derzeit nicht mehr in entscheidenden Augenblicken punkten können. Einen deutschen Auftritt im Viertelfinale einer U19-Europameisterschaft hatte es zuletzt 2006 (!) im rumänischen Oradea mit dem 1987er-Jahrgang gegeben. Verpasst wurde mit dem heutigen KO im Überkreuzduell zudem auch eine Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaften des kommenden Jahres, so dass dem deutschen Nachwuchs erneut eine wichtige internationale Erfahrung fehlen wird. Dagegen konnte sich ähnlich wie bereits beim Olympiaqualifikatinsturnier in Triest (Italien) eine niederländische Mannschaft einmal mehr in einer entscheidenden Partie gegen Deutschland durchsetzen.

In den bereits am heutigen Donnerstag anstehenden Viertelfinalduellen haben es dagegen wieder sechs der führenden europäischen Namen geschafft. Dazu gesellen sich die Niederlande sowie erneut die Auswahl Russlands, die anders als der deutsche Wasserball zumindest im Nachwuchsbereich wieder den Anschluss an die europäische Spitze geschafft zu haben scheint. Die Viertelfinalspiele werden live auf http://www.waterpololive.nl/ übertragen. Für die deutsche Mannschaft geht in den Platzierungsduellen um die Plätze neun bis zwölf ebenfalls am heutigen Donnerstag bereits um 13:45 Uhr gegen die die Auswahl Georgiens weiter, die in der abschließenden Partie des Abends mit 5:10 gegen Griechenland das Nachsehen gehabt hat.

U19-Europameisterschaften 2016 in Alphen (Niederlande)

Überkreuzduelle

Niederlande – Deutschland 10:6 (3:1, 1:1, 4:2, 2:2)

Deutschland: Fynn Dörries – Konstantin Hüppe, Konstantinos Sopiadis, Philipp Dolff, Jonas Reinhart, Dennis Strelezkij 2, Ben Reibel 1, Ben Boffen, Efstratios Manolakis, Tomi Tadin 2, Robin Toth, Vincent Winler 1, Max Vernet Schweimer. Trainer: André Laube

Persönliche Fehler: 7/9

Resultate Tag 4

Mittwoch, den 14. September 2016
12:00 Türkei – Slowakei 9:7 – Platz 13/16
13:45 Aserbaidschan – Malta 5:9 – Platz 13/16
15:30 Italien – Rumänien 16:6 – Platz 1/12
17:15 Niederlande – Deutschland 10:6 – Platz 1/12
19:15 Kroatien – Rumänien 7:5 – Platz 1/12
21:00 Griechenland – Georgien 10:5 – Platz 1/12

Kommende Spiele

Donnerstag, den 15. September 2016
12:00 Rumänien – Montenegro – Platz 9/12
13:45 Deutschland – Georgien – Platz 9/12
15:30 Italien – Ungarn – Viertelfinale
17:15 Niederlande – Russland – Viertelfinale
19:00 Kroatien – Spanien – Viertelfinale
20:45 Griechenland – Serbien – Viertelfinale