Wiederbelebter DSV-Supercup: Spandau will den Titel Nr. 81

Gruppenauslosung für Wasserball-Europameisterschaft
6. Oktober 2015
Nur Sympathien gewonnen
7. Oktober 2015
Gruppenauslosung für Wasserball-Europameisterschaft
6. Oktober 2015
Nur Sympathien gewonnen
7. Oktober 2015
Alle anzeigen

Wiederbelebter DSV-Supercup: Spandau will den Titel Nr. 81

Der DSV-Supercup, dessen Siegestrophäe 1979 vom damaligen Spandauer Wasserballwart Dr. Günter Schwill gestiftet wurde, folgte dem klassischen Modell vieler Sportarten eines zusätzlichen Saisonhöhepunktes in Form des Duell zwischen Meister und Pokalsieger eines Spieljahres. Fielen beide Titel an denselben Verein, übernahm der Pokal-Zweite die Rolle des Herausforderers.

So war es auch bei den Wasserballern, doch seit dem Beginn der nationalen Spandauer Dominanz im Jahre 1979 gab es während dieser ersten Phase bis 1985 für die Berliner Widersacher nur wenig zu lachen. In den 21 nationalen Championaten (Meisterschaft, Pokal, Supercup) jener Zeit ließen die Berliner kein einziges Mal Rivalen den Vortritt. Aus heutiger Sicht haben sie nach inzwischen 80 gewonnenen Titeln (inklusive 4 EC-Meistercup- und zwei Europäischer Supercup-Siegen) in den genannten nationalen Konkurrenzen die beste Quote in der Meisterschaft mit 34 Erfolgen seit 1979, gefolgt von elf Gewinnen in dreizehn Supercups und 29 Pokalsiegen in 37 Jahren.
Der Supercup, bei dem um eine Bronzenachbildung der antiken Statue „Der Jüngling von Marathon“ von Praxiteles gekämpft wird, hat bisher zwei Lebensabschnitte erlebt, zwischen und nach denen er nicht ausgetragen wurde. Nach dem Spandauer Siegabo von 1979 bis 1985 ruhte der Wettbewerb bis zur zweiten Etappe von 1997 bis 2001, während der Berlin dreimal (1997, 1999, 2001) und Waspo Hannover zweimal (1998 – u.a. 7:5 in Berlin) gewann. Insgesamt siebenmal fand das Finale in Berlin, dreimal in Hannover, je einmal in Paderborn und Hannover statt.

Dieses Mal werden beim zum 14. Male ausgetragenen Wasserball-Supercup der Deutsche Meister und der Vizemeister ASC Duisburg aufeinandertreffen. Im letzten Jahr gewannen die Wasserfreunde trotz einer zwischenzeitlich klareren Führung am Ende nur knapp mit 10:9 gegen Waspo Hannover.
Für beide Finalisten ist der Supercup der Start in die nationale Saison, Duisburg hat allerdings bereits drei Qualifikationspartien in der Champions League mit drei Niederlagen bestritten. Die Nationalspieler beider Supercup-Kontrahenten – fünf Duisburger und vier Spandauer – gehen mit dem Erfolgserlebnis der erfolgreichen Qualifikation für die EM im Januar 2016 in Belgrad in diese Partie. Bei dem Turnier Ende September auf Malta blieb das Team von Neu-Bundestrainer Patrick Weissinger gegen Polen, die Schweiz und den Gastgeber ungeschlagen.

Der Supercup wird vor allem für Spandau ein erster echter Leistungstest, der die vielen neuen Spieler einbezieht. Es wid erwartet, dass alle fünf Neuverpflichtungen eingesetzt werden. Gespannt sein darf man auf die beiden französischen Nationalspieler, Mehdi Marzouki (von Mataro/Spanien) sowie Remi Saudadier (von Montpellier/Frankreich), den Ägypter Hatem El-Ghannam (von SG Neukölln), den in Potsdam Militärgeschichte studierenden Spencer Hamby aus den USA sowie Lukas Küppers (beide OSC Potsdam). Alle Berliner Stammkräfte sind an Bord, nur bei Mateo Cuk, der wie auch der Serbe Marin Restovic darauf wartet, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, steht nach einer Ohrentzündung und daher ausgefallenen Trainingseinheiten im Wasser noch eine kleine Unsicherheit.
Auch Duisburgs Auftritt ist mit einigen neuen Personalien verbunden. Die Wichtigste betrifft den Mann an der sportlichen Spitze. Denn nach dem Trainerabschied von Arno Troost (Architekt) aus beruflichen Gründen nach acht Jahren trägt nun mit dem Ungarn Peter Dubinak ein neuer Coach die Verantwortung am Beckenrand. Gleich für zehn Spieler des Supercup-Duells geht es im Anschluss an die Partie nahtlos weiter, denn vom 11. bis 15. Oktober absolviert Nationaltrainer Patrick Weissinger mit einem 14er Aufgebot ein Trainingscamp in Genua. Die Berliner sind dabei mit Torwart Tim Höhne, Marko Stamm, Maurice Jüngling, Moritz Oeler sowie Mateo Cuk und Marin Restovic als Gastspielern, Duisburg mit Moritz Schenkel, Paul Schüler, Julian Real und Dennis Eidner vertreten. Alles Namen, die für den Supercup am Samstag ein interessantes, hochklassiges Wasserballspiel garantieren.