Bei Pre-Play-off-Qualifikation-Start bleibt die Überraschung aus
15. April 2015Heiko Nossek mit 3 Treffern beim letzten Weltligaspiel
16. April 2015Zur besten Anwurfzeit am Samstagabend um 19 Uhr empfängt die SG
Wasserball Dresden den österreichischen Titelaspiranten Paris Lodron
Salzburg zu einem nicht alltäglichen Freundschaftsspiel in der
Schwimmhalle am Freiberger Platz. Die „Kampfmannschaft“ der Salzburger
tritt im Rahmen ihrer kleinen „Europatournee“ vorher bereits zweimal
in Prag und am Sonntag in Nürnberg an. Wir sprachen anlässlich dieses
Highlights mit dem langjährigen sportlichen Leiter der Salzburger,
Gerhard Kreil:
1) Vorab ein paar Worte zu dir, Gerhard: Du warst natürlich selbst
aktiver Wasserballer und das sogar auf einem höheren, internationalen
Level. Was war deine Position, was sind deine größten sportlichen
Erfolge und schönsten Erinnerungen an deine aktive Zeit?
Meine Position war immer Tormann, 16 Jahre beim ASV Wien, in dieser
Zeit auch Nationaltormann von Österreich, mit dabei bei der EM in
Barcelona 1970. Dann 8 Jahre Spielertrainer SC Delphin Salzburg,
unserem Vorgängerverein. Dann 4 Jahre bei Innsbruck (zweimal im
Europacup) und anschließend beim jetzigen Verein PL Salzburg, bei dem
ich ein Gründungsmitglied bin. Mit 48 Jahren durfte ich noch als
Tormann beim erfolgreichen Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die
Bundesliga helfen, gemeinsam mit unserem jetzigen Trainer Christian
Stickler – damals 16 Jahre! Christian spielte mittlerweile unzählige
Male im österreichischen Nationalteam und wird bald 43 Jahre. Mit der
Nationalmannschaft haben wir leider die Olympiaqualifikation für
Mexico 1968 um ein Tor verpasst. Wir haben damals übrigens letztmalig
mit den alten Lederbällen gespielt. Einmal haben wir auch gegen die
DDR gespielt, ich glaube in der „Schwimmoper“ Wuppertal.
2) Welche Rolle nimmst du jetzt im Verein ein?
Ich war 26 Jahre sportlicher Leiter. Seit einem Jahr jetzt
Stellvertreter des neuen sportlichen Leiters Patrick Schütz, der auch
noch aktiv als Center-Verteidiger mitspielt. Leider sind wir beide in
Dresden nicht dabei. Patrick aus beruflichen Gründen und für mich ist
die Reise etwas zu anstrengend.
3) Nun zum anstehenden Match: eurer Internetauftritt oder viel mehr
die dort beschriebenen Trainingslager in Ungarn machen einen sportlich
engagierten Eindruck – müssen wir also mit einer hohen Niederlage
rechnen? 😉
Ihr müsst niemals mit einer hohen Niederlage rechnen! Wir kommen nicht
nach Dresden, um einen Kantersieg zu feiern, sondern um unserem jungen
Team Spielpraxis zu geben. Außerdem fehlt unser Tormann Salkan
Samardzic – mit Abstand unser Bester und auch Nationaltormann. Bei den
drei letzten Turnieren Österreichs wurde er jeweils zum besten
Torhüter gekürt. Wir kommen mit dem Juniorentorwart. Zudem fehlen aus
diversen Gründen drei weitere Schlüsselspieler.
4) Neben dem Spiel hier in Dresden seid ihr vorher in Prag (gegen
Slavia und Stepp Prag) und am Sonntag noch in Nürnberg – was ist der
Gedanke hinter dieser kleinen Europatournee?
Der Gedanke mit den beiden Spielen in Prag sowie Dresden und Nürnberg
ist, die spielfreie Pause der Bundesliga zu nützen und uns auf das
Halbfinale gegen Wien – wo es dann später um den Meistertitel geht –
vorzubereiten.
5) In der Meisterschaft stehen für euch also die entscheidenden Spiele
an: Wie ist der zeitliche Fahrplan?
Wir beginnen am Samstag, 2. Mai 2015 bei uns in Salzburg mit dem „Best
of Three“ zum Einzug ins Finale um den österreichischen Meistertitel.
Drei weitere Termine sind der 9. Mai 2015 in Wien und bei Bedarf der
16. Mai 2015 wieder in Salzburg. Wenn wir gewinnen stehen wir im
Finale gegen den WBC Tirol oder den WBV Graz.
6) Ok, dazu wünschen wir euch natürlich viel Erfolg! Eine letzte Frage
zum Abschluss: Wie ist die allgemeine Situation im österreichischen
Wasserball? Wie sieht es international aus (Nationalmannschaft und
Clubs)?
Tja, bei uns ist z.B. immer freier Eintritt. Der Rekord steht bei 100
Zuschauern, meist sind etwa 50 Personen da. Mit Sponsoren ist es mehr
als schwierig und Halbprofis oder Vollprofis gibt es nicht. Für Tirol
und Graz gibt es einzelne Spieler, die nur zum Match kommen. Slowaken,
Slowenen, Ungarn, die dann dafür Geld erhalten. Trainingstechnisch ist
es bei uns ganz gut, dreimal die Woche je zwei Stunden. Unsere
Nationalmannschaft war zuletzt bei einem kleineren Turnier in
Dänemark. Vier Salzburger waren dabei. Drei davon kommen auch nach
Dresden: Sebastian Donis (19), Filip Kisic (18), und Ferry Makray
(23). Auf die Jungs würde ich besonders aufpassen. 😉
18.04.2015, 19:00 Uhr
SG Wasserball Dresden – Paris Lodron Salzburg
Schwimmhalle Freiberger Platz
Eintritt frei!
(Text: Jan Weinreich)