SVK72 vs. SVV
14. Dezember 2014OSC Weihnachtsturnier
14. Dezember 2014SSVE erfüllt eigene Erwartungen nicht
7:9-Niederlage in Hannover – Schlechte Chancenverwertung
Die Bundesligawasserballer des SSV Esslingen mussten beim letzten Spiel des Jahres 2014 eine unerwartete 9:7 (3:1, 2:2, 2:1, 2:3)-Auswärtsniederlage bei den White Sharks Hannover hinnehmen. Erneut zeigten die Esslinger Schwächen beim Torabschluß.
Die Reaktionen der beiden Mannschaften im Hannoveraner Stadionbad konnten nach der Schlusssirene nicht verschiedener sein, was auch zeigt, dass beide Teams mit diesem Ausgang nicht unbedingt gerechnet haben: während die Gastgeber mit ihren Fans ausgelassen feierten, ließen die SSVE-Spieler die Köpfe hängen bzw. schüttelten dieselben mit Unverständnis über die gerade erlittene Niederlage. Esslingens Trainer Bernd Berger äußerte sich kurz, aber prägnant: „Wir waren im Abschluss zu harmlos.“ Co-Trainer und Mannschaftskapitän Heiko Nossek sieht ein länger anhaltendes Problem: „Unser katastrophales Überzahlspiel und die schlechte Chancenauswertung ziehen sich durch die ganze Saison. So verliert man dann auch gegen Mannschaften, die auf dem Papier schlechter sind. Vielleicht kommt jetzt die Pause zur rechten Zeit und wir können dann mit dem Einzug ins Pokal-Final-Four ins neue Jahr starten“, richtet er bereits jetzt den Blick auf die nächste anstehende Aufgabe Anfang Januar beim Pokal-Viertelfinale gegen Krefeld.
Zu Beginn der Partie suchten beide Mannschaften ihre Linie und es dauerte dreieinhalb Minuten, bis das erste Tor fallen sollte. Dann aber kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel: dem 1:0 durch einen direkten Freiwurf folgte ein Überzahltreffer und zum 3:0 ein Kontertor. Bernd Berger nahm umgehend eine Auszeit, um das Spiel seines Teams zu beruhigen. Zumindest in der Defensive kam mehr Stabilität ins Esslinger Spiel. Doch im Angriff haperte es weiterhin und so musste ein kurioser mehrfacher Aufsetzer aus gut 18 Metern kurz vor Ende des ersten Viertels von Robert Roth her, um für den ersten SSVE-Treffer zu sorgen.
Der Routinier war es dann auch, der in der 11. Minute mit einem Tor aus dem Rückraum zum Anschluss traf und so sein Team zurück ins Spiel brachte. Doch die Norddeutschen schlugen zurück und kamen durch einen Treffer in Überzahl zum 4:2. Aus der dritten Mann-Mehr-Situation konnten schließlich auch die Esslinger endlich Kapital schlagen, als Joshua Stedman erneut den Anschluss schaffte. Kurz vor der Halbzeit-Pause Glück für die Heimmannschaft, als ein abgefälschter Schuss den Weg zum 5:3 ins Tor fand.
Einer Unaufmerksamkeit im Esslinger Abwehrverhalten folgte gleich zu Beginn des dritten Abschnitts das 6:3 für die Gastgeber. Zwar erzielte erneut Joshua Stedman in Überzahl den vierten SSVE-Treffer, doch ein Tor des erst 17jährigen „Spieler des Tages“ Wolf Moog hielt die Drei-Tore-Führung aus Sicht der White Sharks. In der Folgezeit hatten die Esslinger alle Chancen, die Partie wieder enger zu gestalten, doch bis weit in das letzte Viertel hinein ließen sie allein fünf Überzahlchancen ungenutzt. Erst die sechste Möglichkeit in Reihe nutzte schließlich Robert Roth. Etwa eine Minute später wurde es dann noch einmal richtig knapp, als Heiko Nossek ebenfalls in Überzahl den Anschlusstreffer zum 7:6 erzielen konnte. Doch die Hannoveraner wollten die beiden Punkte zuhause behalten und brachten sich durch zwei schnelle Treffer innerhalb von 40 Sekunden mit 9:6 auf die Siegerstraße. Das siebte Esslinger Tor durch Heiko Nossek konnte an der Niederlage nichts mehr ändern.
Den Esslinger Wasserballern bleiben nun einige Wochen, um wieder in die Spur zu kommen und das Saisonziel nicht aus den Augen zu verlieren. Mit 3:9-Punkten liegen sie aktuell auf Platz 6, aber bereits drei Punkte hinter den viertplatzierten White Sharks. Ohne Frage ist das Halbfinale noch aus eigener Kraft zu erreichen, aber dazu ist eine deutliche Leistungssteigerung des gesamten Kaders vonnöten. Daran gilt es jetzt zu arbeiten. Denn bereits am 10. Januar wartet mit dem Pokal-Viertelfinale bei SV Krefeld 72 die nächste, nicht einfache Auswärtsaufgabe.