PARIS 2024: ANSETZUNGEN ZUM TURNIERSTART
21. Juli 2024Mopi künftig mit Orca-Kappe
24. Juli 2024Mittlerweile liegen bei den am Sonnabend startenden Wasserball-Turnieren der 33. Olympischen Sommerspiele in Paris (Frankreich/26. Juli bis 11. August) die Kader der teilnehmende Mannschaften weitgehend vor. Nach der verpassten Qualifikation der beiden deutschen Teams wird die Bundesliga einzig durch Andrei Prioteasa vom neuen Pokalsieger Wasserfreunde Spandau 04 als Spieler Rumäniens sowie DSV-Schiedsrichter Frank Ohme (Arnum) vertreten, was einem historischen Tiefststand gleichkommt. Beim Frauenturnier herrscht sogar komplette Fehlanzeige.
Ohme ist nach der 2021er-Spielen von Tokio (Japan) bereits zum zweiten Mal dabei und reiht sich in eine Liste namhafter DSV-Schiedsrichter mit jeweils zwei Olympiaauftritten ein: Hierzu zählten in jüngster Vergangenheit die drei Hamburger Torsten Bock, Rolf Lüdecke und Jürgen Blan sowie der 2020 verstorbene Wuppertaler Karl-Heinz Pollmann. Besondere Erwähnung verdient der Umstand, dass Frank Ohme vom Weltschwimmverband World Aquatics (WA) bereits zum zweiten Mal ohne eine Teilnahme der deutschen Mannschaft als sogenannter „neutraler Schiedsrichter“ nominiert wurde. Dagegen gibt es ein deutsches Mitglied im Wasserballausschuss (TWPC) der WA, der vor Ort die Spielbeobachter stellt, schon seit 2017 nicht mehr.
Prioteasa und Rumänien profitierten zu Jahresbeginn von dem überraschenden Teilnahmeverzicht Südafrikas: Ansonsten wäre in den Farben der Kaprepublik wohl Sven van Zyl (damals White Sharks Hannover, jetzt Hamburger TB 1862) für Paris zum Zuge gekommen. Aus dem Kreis aktueller Bundesligaspieler fanden dagegen Tyler Abramson (Spandau 04/USA) und Andrija Basic (Waspo 98 Hannover/Kroatien) dagegen keine Berücksichtigung für ihre jeweiligen Nationalteams. Auch der 2023 nach Italien zurückgekehrte Ex-Spandauer Luca Marziali (jetzt Trieste PN) konnte sich seinen Olympiatraum nicht erfüllen, allerdings hatten die drei dortigen Trainer jeweils eine dicke Auswahl bei ihren Paris-Kandidaten.
Dagegen bedienen sich andere Nationen früherer Spieler der Wasserfreunde Spandau 04: Titelverteidiger Serbien holte seinen 2021er-Olympiasieger Nikola Dedovic (im Verein aktuell bei Vasas Budapest/Ungarn aktiv) regelrecht aus der Versenkung zurück. Bei Griechenland ist Center Dimitrios Nikolaidis (Olympiakos Piräus) eine feste Größe. Frankreich setzt auf die beiden Routiniers Remi Saudadier (CN Noisy-le-Sec) und Mehdi Marzouki (ENT Lille Metropole), die bereits 2016 zum Olympiaaufgebot der „Blauen“ gehört hatten. Seite zweite Olympiateilnahme für Spanien verzeichnet ebenso der frühere Slowake Martin Famera (CN Atletic Barceloneta). Auf Japans Trainerbank sitzt mit Yoshinori Shiota zudem ein früherer Spieler der Wasserfreunde und Waspo98-Verläufers SG W98/Waspo Hannover.
DREI SPIELER MIT FÜNFTER OLYMPIATEILNAHME
Ihre fünften Teilnahmen feiern mit den früheren Olympiasiegern Denes Varga (Ungarn/2008) und Marko Jokovic (Kroatien/2012) sowie dem bisher medaillenlosen Felipe Perrone (Spanien) drei Stars der Sportart, allerdings bleibt Spaniens Legende Manuel Estiarte mit sechs Auftritten von 1980 bis 2000 weiterhin unerreicht. National ist Spandaus Teammanager Peter Röhle mit vier Olympiastarts zwischen 1976 und 1992 Spitzenreiter der Sportart, wobei der deutsche Olympiaboykott 1980 in Moskau (damals Sowjetunion) einen weitere so gut wie sichere Teilnahme kostete. Für eine Marke der besonderen Art sorgt in Paris Spaniens Serienmeister CN Atletic Barceloneta, der gleich zwölf Spieler an die Seine entsenden wird.