Keine Überraschung in der Therme Eine gute Halbzeit zu wenig gegen Tabellenführer
21. April 2024Drei starke Viertel reichen gegen White Sharks Potsdam Orcas führen 1:0 im Viertelfinale und wollen nun im blu nachlegen
22. April 2024Am Samstag, den 20.04.2024, war im WUM-Wohnzimmer wieder einmal Derby-Time angesagt. Die WU Magdeburg traf im Viertelfinale des Ostdeutschen Wasserballpokals auf den „ewigen“ Liga-Rivalen ASC Brandenburg 03. Alle Voraussetzungen für ein packendes Pokalspiel waren gegeben, denn im laufenden Ligabetrieb der 2. Wasserball-Liga Ost trafen diese zwei Teams bereits im Hin- und Rückspiel aufeinander. Beide Mannschaften konnten jeweils ihr Heimspiel (die WUM mit 15:6 und der ASC Brandenburg mit 11:10) gewinnen. Ein hoch spannendes Wasserballmatch lag also in der Luft. Das ahnten wohl auch die insgesamt 180 Fans beider Teams und kamen zahlreich in die Schwimmhalle Große Diesdorfer Str., ins „Wohnzimmer“ der WUM. Magdeburgs Interimstrainer Klaus Hanke musste leider mit Tim Richter, Moritz Lehnert, Chris Priol Bicet, Alessandro Simeoni und dem erkrankten Duncan Händel gleich auf fünf Leistungsträger verzichten. Von Beginn an gingen beide Teams hochmotiviert in dieses KO-Spiel. Die Magdeburger erwischten den besseren Start. Schon nach 20 Sekunden erzielte Lukas Schulle das 1:0 für die Hausherren. Gut eine Minute später erhöhte er sogar auf 2:0. So langsam kamen dann auch die Gäste ins Spiel und verkürzten gut zwei Minuten später auf 1:2. Die WUM blieb aber in dieser Phase des 1. Viertels aufmerksam und erarbeitete sich einen Strafwurf, den Vincent Winkler sicher zum 3:1 verwandelte. Auch Center Willi Block nutzte gut 30 Sekunden später seine Chance zum 4:1. Im Gegenangriff verkürzte Brandenburg jedoch auf 2:4 und blieb damit auf Tuchfühlung mit den Sachsen-Anhaltern. Bei noch gut zweieinhalb Minuten Spielzeit im ersten Viertel wogte das Spiel hin und her. Beide Teams konnten ihre Überzahlsituationen nicht in Tore ummünzen. In der letzten Spielminute des ersten Abschnitts drehten die Gäste von der Havel noch einmal auf und erzielten innerhalb von nur 35 Sekunden einen Treffer aus dem Spiel heraus, zum 3:4 und kurz darauf in einer Überzahl sogar den 4:4 Ausgleich. Es war das erwartete spannende Spiel auf Augenhöhe. Der zweite Spielabschnitt begann mit dem gewonnenen Anschwimmen für die WU Magdeburg durch Kapitän Jan Naveau. Doch nach gut einer Minute verursachte WUM-Goalgetter Lukas Schulle einen Strafwurf, den der ASC Brandenburg 03 auch prompt zum 4:5 verwandelte. Routinier Patrick Kirchner konterte jedoch nur eine Minute später zum 5:5 Ausgleich. Fast vier Minuten lang neutralisierten sich beide Teams, ehe sich Magdeburgs Center Willi Block gekonnt durchsetzte und mit seinem zweiten Treffer auf 6:5 erhöhte. Doch die Freude an der Führung dauerte nicht lange an, denn die Brandenburger glichen gleich darauf erneut zum 6:6 aus und warfen gut 25 Sekunden vor der Halbzeitpause die Führung zum 6:7. Mit einem Tor Rückstand ging das Heim-Team von Trainer Klaus Hanke nun in die Pause. Nicht die beste Voraussetzung für die zweite Hälfte dieses hart umkämpften Matches. Offensichtlich fand er aber die richtigen Worte in der Spielpause, denn nur 23 Sekunden nach Anpfiff des dritten Spielabschnittes war es erneut Willi Block, der den Ausgleich zum 7:7 erzielte. Das Spiel ging weiter munter mal in die eine und danach wieder in die andere Richtung. Leider konnten die Magdeburger wieder einmal ihre Überzahlsituation nicht zum Torerfolg nutzen. Stattdessen drehte der ASC Brandenburg auf. Sie erzielten innerhalb von zweieinhalb Minuten drei Toren und führten plötzlich deutlich mit 7:10. Vincent Winkler verkürzte kurz vor der letzten Viertelpause noch auf 8:10 für Magdeburg. Die letzten acht Minuten mussten also die Entscheidung bringen. Die ersten zwei Minuten des letzten Viertels waren wieder hart umkämpft und so mussten sich die Zuschauer und Fans beider Teams bis zur fünften Spielminute gedulden, ehe Center Willi Block den Anschlusstreffer zum 9:10 für die Hausherren erzielte. Gut eine Minute später glich Lukas Schulle für die WUM per Strafwurf zum 10:10 aus. Bei etwas mehr als drei Minuten verbleibender Spielzeit war die Partie nun wieder offen. 2:21 Min vor dem Ende brachte Vincent Winkler die Magdeburger in Überzahl erneut mit dem Tor zum 11:10 in Führung. Eben dieser musste leider gut eine Minute später wegen eines persönlichen Fouls das Wasser verlassen. Brandenburgs Routiniers nutzten diese Überzahl zum 11:11 Ausgleichstreffer. Alles war wieder offen, der Pokalkrimi spitze sich weiter zu. Die Stimmung auf der Tribüne kochte. Es waren noch gut 30 Sekunden zu spielen, da nutzten die Brandenburger eine kleine Unaufmerksamkeit von Nachwuchstorwart Niels Martin Götzel aus und erzielten das entscheidende Tor zum 11:12 (4:4,2:3,2:3,3:2). Endstand. Es ist eine bittere Niederlage für die Magdeburger, die sich sicher mehr erhofft hatten. An den treuen und lautstarken Fans kann es nicht gelegen haben. Daher bedankten sich beide Teams nach der Schlusssirene bei ihren Fans für die tolle Stimmung während des Spiels. Magdeburgs Interimstrainer Trainer Klaus Hanke meinte zum Spiel: „Es war uns von vornherein klar, dass das Spiel kein Selbstläufer wird. Wir sind sicher in der ein oder anderen Situation im Spiel unter unseren Möglichkeiten geblieben. Es hat mich aber gefreut, dass meine Mannschaft sich nach dem 3-Tore-Rückstand wieder ran gekämpft hatte. Diese Situation hatten wir in dieser Saison noch nicht oft zu bewältigen. In dieser Phase haben uns unsere Fans ganz besonders unterstützt. Die Stimmung war einfach grandios heute in der Halle. Am Ende hat es zwar leider nicht gereicht, aber heute hatten eben die Brandenburger das bessere Ende für sich.“