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14. Februar 2024Orcas unterliegen in denkwürdiger Pokalpartie Potsdams Bundesliga-Wasserballer scheiden im Achtelfinale aus.
Eines der dramatischsten Spiele der Vereinsgeschichte erlebten die gut 200 Zuschauer am Samstag im Sport- und Freizeitbad blu. Im Achtelfinale des Deutschen Wasserball-Pokals unterlagen die Potsdam Orcas 12:13 (2:3, 3:3, 2:5, 4:2) den White Sharks Hannover und mussten damit den Traum an der erneuten „Final-Four“-Teilnahme frühzeitig begraben.
Mit einem (Alb)traumtor in der Schlusssekunde durch Hannovers Maximilian Froreich aus rund 16 Metern Distanz wurde das bittere Ausscheiden des Pokalbronzegewinners der Vorsaison besiegelt. Somit endete ein wahrlich denkwürdiges Wasserballspiel, was insbesondere von der Spannung und Emotionalität lebte, standesgemäß. Besonders attraktiv war die Partie nämlich vor allem in der zweiten Halbzeit nicht.
„Man hatte irgendwie das Gefühl, dass sowohl den Mannschaften als auch den Schiedsrichtern die Partie entglitt“, beschrieb André Laube, sportlicher Leiter der Wasserballer im OSC Potsdam. „So richtig zufrieden darf wohl niemand mit seiner Leistung und dem Auftreten sein. Es war fahrig, bisweilen fast chaotisch.“ Aufgrund der zahlreichen Zeitstrafen erlebten sieben der insgesamt 26 Spieler nicht das Ende der Partie und konnten frühzeitig duschen. „Das ist schon unüblich“, sagt Laube. „Der Sieg der White Sharks geht aber in Ordnung. Sie waren schon das Quäntchen besser als wir. Glückwunsch und viel Erfolg im Viertelfinale.“
Mit seinem Treffer zur 1:0-Führung in Überzahl eröffnete Till Hofmann, einer der auffälligsten Akteure, die Partie. Die Gäste glichen im Gegenzug aus, ehe Matija Zezelj das 2:1 für die Orcas erzielte. Zwei Treffer Hannovers sorgten für den 2:3-Pausenstand. Till Hofmann markierte jeweils den 3:3- und 4:4-Ausgleich zu Beginn des zweiten Viertels. Ein Doppelschlag der Sharks bedeutete den ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Leinestädter. In einer spektakulären Einzelleistung brachte Arne Hofmann das Potsdamer Team auf 5:6 zur Halbzeit heran.
In einer zunehmend an Härte und Hektik zunehmenden Partie kam Potsdam zum 6:6-Ausgleich (Lu Meo Ulrich), geriet aber erneut mit zwei Buden in Rückstand. Das 7:8 durch Potsdams Kapitän Ferdinand Korbel mit einer Rückhand aus der Centerposition wurde mit zwei Toren der Gäste beantwortet. Zwar traf Florian Burger zum 8:10, doch Hannover setzte mit einem weiteren Tor den Schlusspunkt des dritten Viertels.
Über fünf Minuten hinweg hielt der Hannoveraner Vorsprung im Schlussabschnitt, in dem die ohnehin starken Torleute beider Mannschaften mit teilweise sensationellen Paraden glänzten. Bei noch knapp drei Minuten Spielzeit traf Ulrich zum 9:11; doch die White Sharks antworteten prompt. Das Spiel schien nun entschieden, doch Potsdam kämpfte. Finn Taubert erzielte jeweils in Überzahl die Treffer zum 10:12 und 11:12. Noch zwei weitere Zeitstrafen gegen Hannover wurden durch Potsdam nicht genutzt. Ein falscher Wiedereintritt bedeute allerdings einen Strafwurf, den Till Hofmann mit seinem vierten Treffer sicher verwandelte. Der Jubel über den Ausgleich bei noch fünf Sekunden Spielzeit war kaum verklungen, als Froreich nach dem Anwurf an der Mittellinie die Kugel ins linke obere Eck zum 13:12 hämmerte.
„Bitterer kann man nicht verlieren, aber wir müssen uns trotz des zerfahrenen Spiels an die eigene Nase packen“, resümierte Kapitän Korbel. „Wir waren nicht in der Lage, unsere Spielidee von Anfang bis Ende konsequent durchzusetzen. Stark war natürlich, dass wir den Drei-Tor-Rückstand noch aufgeholt haben. Jetzt gegen Duisburg müssen wir mit der gleichen Leidenschaft, aber deutlich konzentrierter auftreten.“ „Die Niederlage nagt sehr an uns, wir wollten unbedingt wieder ins Final Four“, ärgert sich der vierfache Torschütze Hofmann noch immer, schaut aber ebenso voraus. „Wir müssen jetzt jedes Training in dieser Woche gut nutzen. Wir können Duisburg schlagen, wenn wir die vermeidbaren Fehler unterlassen.“
Tatsächlich wartet direkt am Samstag die nächste große Herausforderung auf die Mannen von Trainer Alexander Tchigir. Potsdam empfängt erneut im blu (18 Uhr) den Tabellendritten ASC Duisburg. Dieser tat sich daheim zwischenzeitlich überraschend schwer gegen die SG Neukölln in seinem Achtelpokalspiel (17:13) und ist mit wieder starker Unterstützung von der Tribüne schlagbar.
Tickets für dieses Topspiel sind wie immer im Vorverkauf unter https://potsdam-orcas.de/tickets/ erhältlich.