Zoran Bozic hat mit der deutschen Wasserball-Nationalmannschaft in Kroatien Platz zwölf geholt. Im Interview erzählt der Mann von SVL, warum er mit diesem Ergebnis nicht ganz zufrieden ist – und was besser werden muss, im deutschen Wasserball und beim SV Ludwigsburg.

Zoran, die EM ist gespielt – und Ihr seid mit der deutschen Nationalmannschaft auf Platz zwölf gelandet. Zufrieden?

Nein, nicht ganz. Wir hätten zumindest Platz neun oder zehn machen sollen. Das Team gehört unter die Top Ten in Europa.

Ihr habt in der Vorrunde zweimal gewonnen – und gegen den Olympiasieger Serbien verloren, viel mehr war nicht möglich. Warum lief es in den weiteren Spielen, im Achtelfinale und dann in den Partien um die Plätze neun bis zwölf, nicht mehr so gut?

In der Vorrunde haben wir tatsächlich das Maximum rausgeholt, gegen Malta und gegen Israel gewonnen. Serbien ist eine Nummer zu groß. Die zwei Platzierungsspiele haben wir auch verloren, weil fünf von uns krank waren. Das Team ist jung und noch unerfahren, wenn dann einige spielen, obwohl sie stark erkältet sind, wird es halt schwierig. Ich habe das letzte Spiel verpasst, auch ich war krank – ich hätte aber auch gesund nicht spielen dürfen, wegen einer Roten Karte im vorherigen Spiel.

Was nimmst Du mit aus der EM? Was hast Du gelernt?

Wir waren das zweitjüngste Team bei der EM, die Chemie in der Mannschaft stimmt. Die Arbeit mit dem neuen Trainer Milos Sekulic macht großen Spaß. Aber wir brauchen noch ein bisschen Zeit.

Du hast bei Deinem Wechsel von Spandau zum SVL im Sommer 2023 gesagt, Dein großes Ziel sei Olympia. Das Ziel bleibt? Olympia 2028 in Los Angeles.

Ja klar: mein großes Ziel bleiben die Olympischen Spiele. Hoffentlich 2028 in Los Angeles. Wenn das nichts wird: dann eben die Spiele 2032.

Du planst ja langfristig. Und gehst davon aus, dass Du in acht Jahren noch top Wasserball spielst?

Ich bin erst 21! Und ich will noch sehr lange Wasserball spielen.

Was muss Wasserball-Deutschland tun, um Anschluss an die Weltspitze zu finden?

Wir brauchen gute Trainer in der Bundesliga – und Leute, die diese Trainer ausbilden. Die Liga muss sich verbessern, die Vereine dürfen nicht gegeneinander arbeiten. Das Ziel aller Clubs in der Bundesliga muss es sein, dass die deutsche Nationalmannschaft besser wird. In der Liga sind war zwar Konkurrenten, aber wir sitzen alle in einem Boot.

Wie geht’s jetzt weiter für Dich? Urlaub oder gleich wieder ins Training mit dem SV Ludwigsburg?

Ich war zuhause und hatte einige Tage frei. Ein bisschen ausruhen, am 24. Januar bin ich wieder ins Training eingestiegen.

Auch für die laufende Saison hat die Mannschaft noch Pläne
Die nächste Bundesliga-Partie Mitte Februar wird alles andere als einfach für den SVL. Was ist möglich gegen Waspo Hannover? Ist Waspo noch eine Nummer zu groß für den SVL?

Waspo ist klar der Favorit. Hannover ist die bessere Mannschaft. Wir dürfen uns aber nicht wieder abschießen lassen wie im Hinspiel in Hannover. Wir müssen versuchen, das Spiel gegen Waspo knapp zu gestalten.

Der Start in die Saison 2023/24 lief für den SVL nicht wie geplant. Bis dato sind nur vier Punkte auf dem Konto, Platz fünf. Warum?

Wir sind nicht zufrieden. Die Mannschaft ist noch nicht komplett zusammengewachsen. Aber wir haben uns schon verbessert. Wir müssen jetzt viele Spiele gewinnen, außer gegen Waspo und gegen Spandau sind gegen alle Gegner Siege möglich.

Auch gegen Duisburg?

Duisburg müssen wir nicht schlagen, aber ja: wir können auch gegen den ASC gewinnen.

Was muss besser gemacht werden in der zweiten Hälfte der Saison?

Wir müssen fokussierter in die Spiele gehen, nicht zu locker – wie zum Beispiel gegen Neukölln. Solchen Gegner dürfen wir erst gar keine Chance geben.

Dein Ziel mit Ludwigsburg in der Liga? Und im Pokal?

In der Liga müssen wir zum zumindest einen Platz belegen, der zur Qualifikation für den Euro Cup reicht. Und im Pokal, auch mit schwerem Los gegen mein Ex-Team aus Spandau, unsere beste Leistung abrufen.