Deutschlands Wasserballer werden bei den internationalen Topereignissen des Jahres 2024 erneut nur Zaungast sein: Bei der Europameisterschaft in Kroatien unterlag die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Zagreb am Mittwochabend in den Überkreuzduellen mit 5:10 (1:3, 2:3, 1:4, 1:0) gegen den WM-Achten Montenegro und verpasste damit nicht nur das Viertelfinale, sondern auch die Qualifikation für die nachfolgende Weltmeisterschaft in katarischen Doha (2. bis 16. Februar) und wie auch die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August).

Das faktische „Spiel des Jahres“ stand aus deutscher Sicht allerdings von Beginn an unter keinem guten Stern: Die im entscheidenden Turnierauftritt mit mehreren erkrankten Akteuren und Ersatz angetretene DSV-Auswahl kam im zweiten Abschnitt auf 3:4 heran, musste danach aber fünf Gegentreffer in Folge hinnehmen. Für den EM-13. von 2022 konnten sich in Abwesenheit des erkrankten Fynn Schütze einzig Denis Strelezkij (3) und Zoran Bozic (2) in die Torschützenliste eintragen.

„Wir hatten heute vier kranke Spieler und kaum Auswechselspieler auf der Bank, so dass einige quasi durchspielen mussten. Aber sie haben gegen eines der besten Teams gekämpft bis zum Schluss. Ich hoffe, dass Wasserball-Deutschland das auch anerkennt, wie diese Jungs für das Nationalteam alles gegeben haben“, zollte Bundestrainer Milos Sekulic (Berlin) seinen Spielern Respekt.
Verpasste Chance

Aus deutscher Sicht war die Partie sogar eine doppelte verpasste Chance: Die DSV-Auswahl hätte sich in der Partie nicht nur selbst für Doha qualifizieren, sondern im Kampf um die dort vergebenen Olympiaplätze mit Montenegro auch einen der Mitkontrahenten vorzeitig aus dem Rennen werfen können. Rein rechnerisch hätte es bei einer Doha-Teilnahme schon gereicht, neben dem Teams aus Übersee den Sieger der morgen Überkreuzpartie zwischen Georgien und Rumänien hinter sich zu lassen.

Deutschlands Männer hatten sich zuletzt 2008 in Peking (China/zehnter Platz) für Olympia qualifiziert, bei Weltmeisterschaften gab es 2022 in Budapest (Ungarn) Rang 13. Bei der bis zum 16. Januar laufenden Europameisterschaft zieht die seit den Tokio-Spielen stark verjüngte DSV-Auswahl jetzt nach Dubrovnik um und kämpft dort von Sonnabend an um die Ränge neun bis zwölf. Hier geht es von 18 Uhr an gegen den Verlierer des morgigen Paralleölduells zwischen Georgien und Rumänien.

Bereits am Montag hatten die deutschen Frauen bei der Parallelveranstaltung in Eindhoven nach einer 6:14-Niederlage gegen Frankreich WM- wie auch Olympiaticket vorzeitig verpasst. Hier geht es für die DSV-Auswahl am Donnerstag von 12 Uhr im Spiel um Platz elf gegen die Tschechische Republik.

Männer-Europameisterschaft 2024 in Kroatien

Überkreuzduelle

Montenegro – Deutschland 10:5 (3:1, 3:2, 4:1, 0:1)

Deutschland: Felix Benke – Zoran Bozic 2, Ferdinand Korbel, Mark Dyck, Sascha Seifert, Finn Taubert, Denis Strelezkij 3, Yannek Chiru, Aleks Sekulic, Lukas Küppers, Niclas Schipper, Mark Gansen und Max Vernet Schweimer. Trainer: Milos Sekulic

Resultate Tag 3. Spieltag

Mittwoch, den 10. Januar 2024 (Überkreuzduelle)
18:30 Frankreich – Serbien 10:14 (2:3, 4:3, 1:3, 3:5) – Überkreuzduelle in Zagreb
20:15 Montenegro – Deutschland 10:5 (3:1, 3:2, 4:1, 0:1) – Überkreuzduelle in Zagreb

Kommende Spiele

Donnerstag, den 11. Januar 2024 (Überkreuzduelle und Platzierungsspiele)
17:00 Georgien – Rumänien – Überkreuzduelle in Zagreb
17:45 Slowakei – Israel – Platz 13 bis 16 in Dubrovnik
19:00 Griechenland – Niederlande – Überkreuzduelle in Zagreb
20:15 Slowenien – Malta – Platz 13 bis 16 in Dubrovnik

Spielstätte Zagreb: Sportski park Mladost, Jarunska ul. 5, 10110, Zagreb, Kroatien
Spielstätte Dubrovnik: Bazen u Gruž, Dr, Hrvatskog Crvenog Kriza 22, 20000, Dubrovnik, Kroatien

Internetseite: www.ewpc2024.len.eu/ (auch Tickets)

Livestream

Foto: European Aquatics