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SSVE siegt im erstem Abstiegsendspiel gegen Neukölln

Überraschend deutlicher 12:6-Heimerfolg vor stimmungsvoller Kulisse

Esslingen – Die Bundesligawasserballer des SSV Esslingen greifen nach dem Strohhalm, der den direkten Abstieg in die B-Gruppe verhindern könnte. Dank eines in der Höhe unerwartet deutlichen 12:6 (2:2, 4:1, 3:1, 3:2)-Heimsieges über die SG Neukölln kommt es nun am Samstag in Berlin zum Showdown.

Das Zittern begann schon am Samstagabend. Denn da hatten die Neuköllner beim Auswärtsspiel gegen Ludwigsburg die Möglichkeit, den Esslingern die Rote Laterne endgültig zuzuschieben. Und die Berliner waren am Ende des Spiels nicht weit davon entfernt, diese Chance zu nutzen, doch die Ludwigsburger brachten den Sieg nach einer zwischenzeitlich deutlichen 11:5-Führung gerade noch so mit 13:12 über die Ziellinie. Am frühen Sonntagnachmittag war die brodelnde Atmosphäre im Sportbad NeckarPark dann regelrecht zu spüren. Und auch wenn der Spielverlauf weniger spannend als vermutet verlief und die Esslinger in der letzten Minute des dritten Abschnittes bereits mit fünf Toren in Führung lagen, fiel die große Anspannung nicht nur bei der Mannschaft und den Verantwortlichen, sondern auch bei den vielen und lautstarken Fans auf der Tribüne erst mit dem Schlusspfiff: es war geschafft, der erste Saisonsieg war da. Doch bei aller Freude war allen Beteiligten dennoch bewusst, dass es nur der erste Schritt in Richtung Klassenerhalt war. Denn auch am kommenden Samstag sind die Esslinger zum Siegen verdammt. Dann treffen die beiden Teams noch einmal aufeinander, Gastgeber dann aber die Berliner. Es verwundert daher auch nicht, dass SSVE-Chefcoach Heiko Nossek bei aller Freude bereits vorausblickt: „Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg vor einer tollen Kulisse. Jetzt haben wir unser erstes Erfolgserlebnis und hoffen, dass uns dies die notwendige Sicherheit für den Rest der Saison gibt. Das Rückspiel wird nicht so einfach werden und darauf gilt es sich vorzubereiten.“ Hannes Rothfuß war rundum zufrieden: „Ein Start-Ziel-Sieg, der erste der Saison und genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir machen ein sehr gutes Spiel von Anfang bis zum Ende, jeder macht vor allem in der Verteidigung die entscheidenden Meter. Aus der geschlossen guten Teamleistung stechen Mano mit seinen fünf Toren und Boris als sicherer Rückhalt hervor. Der erste Schritt ist gemacht, es gilt die kommende Woche gut zu trainieren, um sich auf das entscheidende Spiel in Berlin vorzubereiten. Dort wird es ein ganz anderes Spiel! Großer Dank gilt unseren Zuschauern, die uns sehr zahlreich und super unterstützt haben. So macht es Spaß!“ Neben Torhüter Boris Tepic, der mit vielen Paraden, aber auch gewonnenen Zweikämpfen um den Ball und guten Abwürfen glänzen konnte, wusste vor allen Dingen Juniorennationalspieler Emmanouil Petikis zu überzeugen: „Wir haben heute als Team super zusammengearbeitet. Auf Boris bockstarke Leistung konnten wir uns die kompletten vier Viertel verlassen. Eine Hammerleistung von jedem Einzelnen, man hat den absoluten Siegeswillen bei jedem von Anfang an gespürt. Genau so müssen wir nächste Woche auch in Neukölln spielen.“

Nachdem die Gäste das erste Anschwimmen gewonnen hatten, erkämpften sich die Esslinger schnell am Center den Ball und gingen als Mannschaft in einen Konter, den Eric Fernandez Rivas aus dem Rückraum zum 1:0 erfolgreich abschließen konnte. In Unterzahl wusste Boris Tepic mit einer ersten Parade zu glänzen, es sollten viele weitere folgen. Der SSVE hatte in der Folgezeit die Chance zu erhöhen, ließ jedoch sogar einen Strafwurf aus. Doch auch die Gäste waren von Beginn an hellwach und kamen ebenfalls durch einen Mannschaftskonter zum 1:1-Ausgleich in der 3. Minute. Marko Zemun konnte nach einem Ballverlust noch in der Hälfte der Neuköllner den Ball zurückerobern, das Team spielte den sich anschließenden Konter clever aus und kam durch Emmanouil Petikis zum 2:1. Doch dank eines direkt verwandelten Freiwurfes kamen die Berliner erneut zum Ausgleich. In den restlichen drei Minuten des ersten Abschnittes änderte sich nichts mehr am Spielstand, doch das Wasser kochte.

Auch im zweiten Viertel sicherten sich die Gäste den ersten Angriff, doch erneut schafften die Esslinger den ersten Torerfolg: Emmanouil Petikis traf in den letzten Angriffssekunden aus dem halbrechten Rückraum zur abermaligen Führung der Gastgeber. Zunächst überstand der SSVE ein Unterzahlspiel, doch in der 12. Spielminute wussten die Neuköllner eine solche Mann-Mehr-Situation zum 3:3 zu nutzen. Beide Mannschaften vergaben weitere Überzahlchancen, ehe Marko Zemun eine solche Möglichkeit in der 15. Minute zum 4:3 nutzte. Und das Heimteam drehte vor der Halbzeitpause noch einmal richtig auf: Emmanouil Petikis mit seinem bereits dritten Treffer und Mattia Ruggeri sorgten für einen 6:3-Pausenstand.

Allerdings gaben sich die Gäste zu diesem frühen Zeitpunkt noch lange nicht geschlagen und kamen gleich nach Wiederanpfiff auf 6:4 heran. In den folgenden Minuten zeigten die Hausherren aber weiter ihren unbändigen Willen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Neben der starken Teamleistung und den bereits genannten Emmanouil Petikis und Boris Tepic zeigte auch SSVE-Center Konstantinos Sopiadis eine ganz starke Partie: hinten blockte er unzählige Schüsse und vorne erkämpfte er seiner Mannschaft Platz und ein ums andere Mal auch Ausschlüsse seiner Gegenspieler. So auch in der 19. Minute, als einmal mehr Emmanouil Petikis die Überzahlchance zum 7:4 nutzen konnte. Robin Rehm, ebenfalls Juniorennationalspieler, erhöhte nur eine Minute später auf 8:4. Boris Tepic im Esslinger Kasten hielt was zu halten war, erkämpfte sich einen Ball und weil sein Gegenspieler in zu schwer foulte, bekamen die Esslinger ein Überzahlspiel zugesprochen. SSVE-Trainer Heiko Nossek nahm seine zweite Auszeit, denn er wusste, dass ein weiteres Tor so kurz vor der letzten Viertelpause möglicherweise schon die Entscheidung bedeuten konnte. Und genau so kam es: Mannschaftskapitän Marvin Thran erhöhte auf fünf Tore Vorsprung.

Als die SG Neukölln gleich zu Beginn des letzten Abschnitts per Strafwurf auf 9:5 verkürzte, wurde es bestimmt einigen Beteiligten noch einmal etwas flau im Magen, doch die Gastgeber behielten die Nerven, blieben stabil in der Abwehr und mutig im Angriff. Als Konstantinos Sopiadis fünf Minuten vor dem Abpfiff eine weitere Überzahlchance für seine Mannschaft herausholte und Miklos Barothy aus dem Rückraum mit aller Wucht das 10:5 erzielte, war der Jubel auf der Esslinger Bank und auf der Tribüne des Sportbades riesig. Die SSVE-Sieben surfte nun auf der Siegeswelle und erzielte mit einem besonders schön herausgespielten Überzahltor durch Konstantinos Sopiadis auf Zuspiel von Emmanouil Petikis das 11:5. Und letztgenannter schoss mit seinem fünften Tor auf Pass von Eric Fernandez Rivas das 12:5. Den Schlusspunkt setzten zwar die Berliner mit dem 12:6, doch war dieser letzte Treffer nur noch Ergebniskosmetik.

Es kommt nun also am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Schöneberger Schwimmhalle zum alles entscheidenden Spiel: gewinnen die Esslinger, haben sie noch die Chance, über die Relegation gegen den zweitplatzierten SV Duisburg 98 der B-Gruppe die Klasse zu halten. Ein Unentschieden oder eine Niederlage würde dagegen den direkten Abstieg in eben jene B-Gruppe bedeuten.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Boris Tepic (Torwart), Miklos Barothy (1 Tor), Marvin Thran (1), Valentin Finkes, Emmanouil Petikis (5), Peter Karteszi, Robin Rehm (1), Simon Rehm, Marko Zemun (1), Eric Fernandez Rivas (1), Mattia Ruggeri (1), Konstantinos Sopiadis (1), Florian Pirzer (Torwart)

Mit sportlichen Grüßen
Axel Hänchen