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Volles Haus und ein Sieg für den SV Weiden: So stellen sich die Weidener Wasserballanhänger nicht nur die Derbys in der Weidener Thermenwelt vor, so dürfte es immer laufen – auch nach dem Geschmack der Mannschaft um Coach Thomas Aigner. Die zahlreich erschienenen Zuschauer sahen am vergangenen Samstagabend ein sehr spannendes Duell und einen Kampf, der auf beiden Seiten mit „offenen Visieren“ aber äußerst fair und diszipliniert ausgefightet wurde. In den letzten vier Spielminuten holten die Hausherren einen scheinbar uneinholbaren 3-Tore Rückstand auf und versetzten mit dem 10:9 Sieg die Gäste aus Plauen in eine Schockstarre. Zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt bleiben somit in Weiden.
Auf Augenhöhe
Die Spannung war bereits zu Beginn des Spiels in der Halle deutlich zu spüren. Beide Teams wussten um die Wichtigkeit der 4-Punkte-Partie. Die Vogtländer wollten zeigen, dass ihr Sieg im Hinspiel kein Zufall war, die Oberpfälzer brauchten einen Sieg, um die Negativserie zu durchbrechen und nicht tiefer in den Abstiegskampf zu versenken. Beide Mannschaften starteten sehr konzentriert, aber keinesfalls zurückhaltend die Begegnung. Es ging von Anfang an hart aber fair zur Sache. Nikolaj Neumann traf als Erster und gleich im Auftaktangriff zur 1:0 Führung der Hausherren. Die Gäste antworteten schnell mit dem Ausgleich und so ging es munter weiter. 2:2 trennten sich die Kontrahenten zur ersten Viertelpause. Absolut ausgeglichen verliefen auch die weiteren Spielminuten, ehe sich bei dem Weidenern wieder die alten Schwächen im Abschluss einschlichen. Mit leichtem Vorteil auf der Plauener Seite (4:5) wechselten die Teams die Seiten. Die Geschichte des zweiten Viertels fand ihre Fortführung nach der Halbzeitpause. Die SV-ler leisteten sich zu häufig persönliche Fehler im Spielaufbau und hatten es nur dem glänzend aufgelegten Keeper Matthias Kreiner zu verdanken, dass sie mit nur zwei Toren Rückstand (6:8) zur letzten Pause schwammen.
Achterbahn der Gefühle
Was im letzten Spielabschnitt passierte, bekamen die Weidener Zuschauer schon länger nicht mehr zu sehen: Die Max-Reger-Städter ließen zu Beginn des vierten Viertels erneut zu viele Chancen liegen und schafften es nicht den Anschlusstreffer zu erzielen. Es kam sogar noch dicker, denn die Gäste um die Ex-Weidener Rico Horlbeck und Vladimir Srajer trafen in einer Überzahl scheinbar vorentscheidend zum 6:9 Zwischenstand. Das was danach kam, entschädigte die SV-Anhänger für letzte Niederlagenserie. Nachdem sich die Vogtländer ihrer Sache schon ziemlich sicher waren, die zwei Punkte aus Weiden zu entführen, drehten die Hausherren richtig auf. Der SVW erfreute nicht nur seine Fans mit viel Leidenschaft und großer Moral, sondern überraschte damit offensichtlich auch den SVV Plauen. Die Aufholjagt begann mit einem Freiwurftor Robert Reicherts, das jedoch sofort aberkannt wurde. Es war wieder Reichert, der in Überzahl eine Minute später aus 7:9 verkürzte. In einer weiteren Überzahl trickste Louis Brunner mit einem mutigen Überraschungswurf Srajer im Tor Gäste aus, 8:9. Im Anschluss, in den letzten zwei Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse. Plauen in Schockstarre, Weiden auf der Welle und Robert Reichert in Torlaune. Eine weitere Überzahl und ein weiterer Treffer von Reichert brachten Weiden den 9:9 Zwischenstand. Plauen frustriert, mindestens einen der scheinbar sicheren Punkte zu verlieren, nutzte den eigenen Angriff nicht und Weiden bekam die Chance. Der „Spieler des Tages“ Robert Reichert traf erneut und zum dritten Mal während drei Minuten zum 10:9 Spielstand. Die Halle tobte, während die Plauener in dem noch verbleibenden Angriff versuchten zumindest einen Punkt zu retten, doch die Weidener Verteidigung stand stabil und sicherte den wichtigen Sieg.
Ein bitterer Wehmutstropfen zum Schluss
Eine Nachricht, die direkt nach Spielabschluss die Weidener Reihen erreichte, dürfe die Stimmung nach dem Sieg jedoch deutlich trüben. Kapitän und Stütze der Weidener Verteidigung Thomas Kick muss sich seinen schon länger andauernden Beschwerden im Halswirbelsäulenbereich zunächst beugen. Kick lieferte auch gegen Plauen eine souveräne Leistung, dies jedoch wiederholt unter Schmerzen. „Die Beschwerden müssen jetzt behandelt werden. Die Gesundheit unserer Spieler steht für uns an der ersten Stelle, auch wenn es in dieser Saisonphase so bitter für uns ist“ erklärt Trainer Aigner nachdenklich. Es ist noch unbekannt, wie lange die Therapie andauern wird, fraglich bleibt jedoch ob der Kapitän der Weidener noch bis Ende der Hauptrunde in den Spielbetrieb zurückkehren wird.
SV Weiden – SVV Plauen 10:9 (2:2, 2:3, 2:3, 4:1)
Wasserverweise: Weiden 7+1 Strafwurf, Plauen 11,
Schiedsrichter: Robert Kovacs, Alwin Müller
Spielbeobachter: Wolfgang Rühl
Spieler des Tages: Robert Reichert (Weiden)
SV Weiden spielte mit
Matthias Kreiner im Tor, Nikolaj Neumann (1 Tor), Denis Underberg, Cedrik Zupfer, Thomas Kick, Denis Reichert, Louis Brunner (2), Robert Reichert (3), Marek Janecek (1), Matteo Savo, Stepan Rezek (1), Sean Ryder (2) und Dimitrii Leichter