Wasserballer mit schweren Verlusten in der Thermenwelt

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Wasserballer mit schweren Verlusten in der Thermenwelt

Eine gewöhnliche Niederlage und ein außergewöhnliches Debakel führen in den Abstiegskampf

(prg) Mit dem Abstiegskampf wollten die Wasserballer des Schwimmvereines Weiden nichts zu tun haben und das untere Tabellendrittel schnellstmöglich auf Distanz halten, bis vergangenen Sonntag. Jetzt, nach einer erklärbaren Niederlage gegen Krefeld am Samstag und einer desaströsen Pleite gegen Düsseldorf am Sonntag, macht sich das Abstiegsgespenst in Weiden langsam aber sicher gemütlich. Das Spiel am Samstag gegen den stark auftretenden Tabellenzweiten SV Krefeld 72 ging verdient an die Gäste aus der Seidenstadt, ließ aber noch nichts schlimmes ahnen. Was die Weidener Anhänger und SV-Verantwortlichen am Sonntagmittag gegen Düsseldorf erlebten, konnten und wollten sie teilweise gar nicht richtig glauben. Auf die Art eines Kollektivausfalls verschenkten die Max-Reger-Städter zwei sehr wichtige Punkte gegen den direkten Kontrahenten und rutschten damit bereits nach acht Spielen mitten in den Abstiegskampf.

Krefeld einfach zu stark
Am Samstagsabend gastierten die noch ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Krefeld in der Weidener Thermenwelt und bewiesen mit einem starken Auftritt eindrucksvoll ihre Ambitionen auf den Aufstieg in die A-Gruppe. Die Weidener konnten zwar in der ersten Spielhälfte ganz passabel mithalten, mussten aber in den Vierteln 3 und 4 die Ausgeglichenheit des Gegners anerkennen und sich am Ende mit 10:16 geschlagen geben. Die Gäste wechselten blockweise durch, ohne einen erkennbaren Leistungsabfall und profitierten davon mit zunehmender Spieldauer. Die Hausherren, die auf drei Leistungsträger verzichten mussten und den angeschlagenen Sean Ryder nur sporadisch einsetzen konnten, konnten das hohe Tempo der Gäste einfach nicht mehr halten. Die Niederlage ging somit, auch in dieser Höhe in Ordnung, die Krefelder waren an diesem Abend für die geschwächten SV-ler zu stark.

Ein Desaster am 4. Advent
Das letzte Spiel des Jahres in einer vorweihnachtlichen Atmosphäre mit einem Erfolg abzuschließen…
Das haben sich die SV-Verantwortlichen für sich und ihre Anhänger gewünscht. Es blieb jedoch nur bei einem Wunsch, denn die Wirklichkeit meinte es nicht gut mit ihnen und schlug mit voller Wucht zu. Das Spiel begann schon mit viel Nervosität und unerklärbaren Unsicherheiten auf Seite der Aigner-Schützlinge. Sie gerieten schnell in 0:3 Rückstand und wussten nicht, die seltenen Chancen zu nutzen, um noch vor der ersten Viertelpause ins Spiel zurückzufinden. Robert Reichert erzielte mit seinem ersten Treffer den 1:3 Zwischenstand, doch die Gäste konterten postwenden und stellten den 1:4 Pausenstand auf. Im zweiten Viertel erwachten die Oberpfälzer ein wenig aus ihrem Winterschlaf und schafften es noch, einen 6:6 Gleichstand vor dem Seitenwechsel zu erzielen.

Spiel zunehmend unruhig und aggressiv
Leider gelang es den Mannen um Kapitän Thomas Kick nicht, die guten Phasen aus dem zweiten Viertel mitzunehmen und das Spiel kontrolliert zu sichern. Ganz im Gegenteil, sie wurden unruhig, vergaben unzählige Chancen, machten reihenweise Passfehler und ließen sich schließlich auf ein unschönes, aggressives Spiel des Gegners ein. Die Weidener verloren das dritte Viertel schließlich mit 2:3, doch es war wahrlich noch nicht alles, was Ihnen an diesem Tag zustieß.

Eskalation im Schlussviertel endet mit einem Fiasko
Trainer Aigner versuchte seine Truppe zu beruhigen und sich auf die wesentlichen Dinge des Spiels zu konzentrieren, doch es gelang ihm nur für eine kurze Zeit. Seine Schützlinge nutzten noch ihre erste Überzahl zu einem zwischenzeitigen 9:9 Ausgleich, ehe die Lage im Becken sich dramatisch zuspitzte. Es entstanden hektische Szenen, die zuerst mit zwei disziplinarischen Spieldauerstrafen auf beiden Seiten geahndet wurden, ehe es zu einem tätlichen Angriff eines Düsseldorfer kam. Weiden wurde dafür ein Strafwurf und eine 4-minutige Überzahl zugesprochen und damit die Chance, das Spiel und die ersehnten Punkte in dieser Zeit zu sichern. Doch es kam ganz anders. Den Strafwurf hielt der gegnerische Torwart schon Mal, doch es kam tatsächlich noch viel schlimmer. Die Weidener schienen komplett von der Rolle, machten einen gelähmten Eindruck und schafften kein einziges Tor in den vier Minuten in Überzahl. Und noch schlimmer, sie kassierten zwei Gegentreffer in dieser Zeit und verloren damit sag- und klanglos die gesamte Partie. Sprachlosigkeit und Enttäuschung machten sich breit: „Ich kann es einfach nicht glauben, sowas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, ob wir es überhaupt schaffen, herauszufinden, was hier gerade passiert ist. Unfassbar!“ fasste der Mannschaftsleiter Irek Luczak kopfschüttelnd zusammen.
„Ich hoffe, die Jungs erkennen es schnell, dass sie es selbst vergeigt haben und fangen nicht an, nach äußeren Umständen zu suchen, um die Niederlage zu erklären“ ergänzte er.

Mit fünf Niederlagen in acht Spielen beginnt für die Max-Reger-Städter jetzt unverhofft der Abstiegskampf. Schon am 14. Januar erwartet die SV-ler die erste schwere Auswärtsaufgabe beim SV Würzburg, eine Woche später gastiert Neukölln zum Pokal-Achtelfinale in Weiden. Es bleibt zu hoffen, dass es in Weiden gelingt, die Wunden über die Weihnachtszeit zu lecken und mit neuer Qualität ins neue Jahr zu starten.

Die Spiele in der Statistik

SV Weiden – SV Krefeld 10:16 (3:3, 3:4, 2:5, 2:4)
Wasserverweise: Weiden 9+1 Strafwurf, Krefeld 8+1 Strafwurf
Schiedsrichter (an beiden Tagen): Richard Uhlich (Leipzig) und Tobias Laufer (Berlin)
Spielbeobachter: Winfried Horsch (Schweinfurt)
„Spieler des Tages“: Anton Laug (Krefeld)

SV Weiden – Düsseldorfer SC 10:12 (1:4, 5:2, 2:3, 2:3)
Wasserverweise: Weiden 19 (davon 2x Spieldauer) +1 Strafwurf, Düsseldorf 16 (davon 2xSpieldauer) + 2 Strafwürfe
„Spieler des Tages“: Dirk van Kaathoven (Düsseldorf)

SV Weiden spielte mit
Matthias Kreiner, Florian Modl (Samstag) und Christopher Klein (Sonntag) im Tor,
Nikolaj Neumann (nur Sonntag -/1 Tor), Denis Underberg, Louis Brunner, Thomas Kick (2/1), Denis Reichert, Cedrik Zupfer, Robert Reichert (3/3), Marek Janecek (3/-), Dimitri Leichter, Sean Ryder (-/2), Stepan Rezek (2/3), Maximilian Strauch (Sa) und Kyrylo Olkhovsky (So)
Trainer Thomas Aigner