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SSVE bezwingt OSC Potsdam 12:10

Teamleistung als Erfolgsrezept – Neuzugang Peter Karteszi mit 6 Treffern

Esslingen – Die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen konnten beim Heimspiel gegen den OSC Potsdam mit einem 12:10 (2:3, 4:1, 4:4, 2:2)-Sieg überraschen. Garant für den Heimerfolg gegen die dritte Kraft der letzten Jahre im Wasserball war eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Die Männer des SSV Esslingen zeigten sich im zweiten Heimspiel im Vergleich zum Saisonauftakt beim 14:14-Unentschieden gegen die SG Neukölln klar verbessert, vor allem das Mannschafts-zusammenspiel wusste zu gefallen und die Neuzugänge hatten wesentlich mehr Bindung zum Spiel. Mit sechs Treffern konnte vor allem der aus Ludwigsburg gekommene Peter Karteszi überzeugen. Sein sechstes Tor war wahrscheinlich das wichtigste, auf alle Fälle jedoch das spektakulärste des Spiels, als der Ungar von der Centerposition mit einer eine blitzschnellen Rückhand technisch perfekt in den Winkel zum 11:9 traf. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch immer alles offen, schließlich waren noch sechseinhalb Minuten zu spielen. Es ging Hin und Her, Potsdam verschoss einen Strafwurf, Esslingen vergab ein Überzahlspiel. Erst als Valentin Finkes 40 Sekunden vor der Schlusssirene ein Überzahlspiel erkämpfte, die Mannschaft diese Mann-mehr-Situation sicher und souverän ausspielte und Valentin Finkes 20 Sekunden vor Ende der Partie zum 12:9 traf, war der Esslinger Sieg eingetütet. SSVE-Trainer Hannes Rothfuß, der weiterhin ohne seinen rotgesperrten Trainerkollegen Heiko Nossek auf der Bank auskommen musste, freute sich über die zwei Punkte: „Ein verdienter und wichtiger Sieg für uns. Wir waren von Anfang an das dominantere Team. Wir haben konzentriert als Mannschaft bis zum Ende das durchgespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Einziges Manko bleibt die mangelnde Chancenverwertung. Wenn wir unsere Chancen konsequenter zu Ende spielen, können wir das Spiel schon früher für uns entscheiden. Besonders hervorheben aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung möchte ich Boris, der mit seinen Paraden das ein oder andere Tor verhindert hat und vor allem Peter, der mit seinen Toren heute einen ganz wichtigen Beitrag zum Sieg geleistet hat und spätestens jetzt bei uns in Esslingen angekommen ist! Jetzt gilt es mit dem Sieg im Rücken die kommende Woche positiv anzugehen, fleißig zu trainieren, um am kommenden Wochenende ein erfolgreiches Derby gegen Ludwigsburg zu bestreiten!“ Damit wirft der Coach direkt nach dem Sieg den Blick schon auf das am kommenden Samstag anstehende „Auswärtsspiel“ beim SV Ludwigsburg. Neben dem bereits angesprochenen Peter Karteszi hatte der Trainer noch ein Sonderlob für Jugendnationaltorwart Boris Tepic, der erneut eine starke Leistung zeigte und ein ums andere Mal Schüsse des Gegners entschärfte. „Spieler des Tages“ wurde aber Linkshänder Peter Karteszi: „Ich gratuliere der Mannschaft zum Sieg und weil wir uns daran gehalten haben, was wir vor dem Spiel besprochen haben. Von Anfang haben wir körperbetont gespielt und deshalb dominiert, der Gegner ist damit nicht klargekommen. Die Verteidigung hat super funktioniert, vorne hätten wir unsere Chancen besser nützen sollen, dann wäre es am Ende nicht so knapp gewesen.“

Der Start verhieß allerdings erst einmal nichts Gutes: der SSVE geriet schnell zwei Mal in Unterzahl und nur dank der Paraden von Boris Tepic blieb es zunächst beim 0:0. Ein verschossener Strafwurf auf Esslinger Seite trug zum misslungenen Start hinzu und beim 0:1 kam auch noch Pech dazu, als ein Abpraller direkt dem erfahrensten Potsdamer Hannes Schulz auf die Hand fiel und dieser ohne Probleme den ersten Treffer des Spiels markierte. Peter Karteszi nutzte eine Chance von Rechtsaußen und erzielte den Ausgleich. Doch in Unterzahl kassierte der SSVE das 1:2 und wenig später vom „liegengebliebenen“ Tomi Tadin das 1:3. Kurz vor Viertelende war es erneut Linkshänder Peter Karteszi, der den Anschlusstreffer erzielte.

Gleich nach Wiederanpfiff traf Potsdam zwar zum 2:4, doch sollte dies der einzige Gästetreffer des zweiten Abschnittes bleiben. Zwar vertändelten die Gastgeber zunächst ein Überzahlspiel, doch in der 11. Spielminute traf der 17jährige Aleksa Boskovic von der Centerposition nach einem guten Anspiel von Peter Karteszi zum 3:4-Anschluss. Den Ausgleich besorgte der Ungar fast im Alleingang: er erkämpfte seinem Team ein Überzahlspiel und schloss selbst schnell erfolgreich ab. Und auch der zweite Neuzugang war dieses Mal wesentlich besser ins Mannschaftsgefüge eingebunden – Nenad Stojcic zeigte in vielen Situationen, dass er viel internationale Erfahrung mitbringt und ein Gewinn für die junge Mannschaft sein kann, so auch beim 5:4, als er von Linksaußen einen Mannschaftskonter zu einem erfolgreichen Abschluss brachte. Hervorzuheben ist sicherlich aber die Abwehrarbeit, die nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu schaffen ist. So erkämpften die Esslinger in Unterzahl einige Bälle und wenn doch mal ein Schuss aufs Tor kam, war da noch Boris Tepic mit seinen starken Paraden. Ein weiterer Mannschaftskonter brachte das 6:4, Torschütze war erneut Peter Karteszi, nachdem er ein Zuspiel von Kapitän Marvin Thran verwerten konnte.

Auch wenn der SSVE zur Halbzeit das Spiel also erst einmal gedreht hatte, eine Entscheidung war noch lange nicht gefallen. Und so gehörte der Beginn der zweiten Hälfte den Gästen, die bis zur 20. Minute ausgleichen konnte, auch weil die Esslinger in dieser Phase im Angriff schwächelten. Nenad Stojcic, dieses Mal aus dem Rückraum erzielte die erneute SSVE-Führung zum 7:6. Peter Karteszi schloss einen weiteren Konter erfolgreich ab und als Marvin Thran ein Überzahlspiel nach einer Auszeit aus dem Rückraum zum 9:6 nutzte, war die erste Drei-Tore-Führung in der 22. Spielminute da. Doch dann traf es die Gastgeber gleich vierfach hart: einem Unterzahlspiel folgte ein Strafwurf, damit verbunden das 9:7 und mit Konstantinos Sopiadis verlor man relativ früh den ersten Centerspieler mit drei persönlichen Fehlern. Doch die Esslinger blieben ruhig, Marvin Thran erkämpfte sich nach einem guten Zuspiel von Aleksa Boskovic einen Strafwurf, den Valentin Finkes zum 10:7 verwandelte. Noch vor der letzten Pause markierten die Brandenburger das 10:8.

Gleich zu Beginn des letzten Abschnittes bekamen die Potsdamer einen Strafwurf zugesprochen, den sie zum Anschlusstreffer nutzten. Es wurde also noch einmal ganz eng. Doch die Esslinger hatten ja Peter Karteszi, der Ungar traf wie bereits eingangs beschrieben äußerst sehenswert zum 11:9 und sein Team sicherte sich in den verbleibenden sechseinhalb Minuten den ersten Sieg der noch jungen Saison.

Endlich also mal wieder ein Sieg gegen die Potsdamer, die in den vergangenen vier Spielzeiten jeweils die Bronzemedaille hinter den Topteams Waspo 98 Hannover und Spandau 04 Berlin gewinnen konnten. Auch wenn das Team aus Brandenburgs Landeshauptstadt vor der Saison einige wichtige Spieler ziehen lassen musste und das Esslinger Trainerteam sich ihre Chancen auch schon im Vorfeld ausrechneten, ist dieser Sieg ein starkes Zeichen. Denn im Duell zweier junger Bundesligateams, beim SSVE waren fünf, beim OSC vier U18-Spieler im Wasser, behielt man, wenn auch knapp, die Oberhand.

In einer Woche wartet nun auf die Esslinger das Derby. Gastgeber im Untertürkheimer Inselbad wird kommenden Samstag um 15:30 Uhr der SV Ludwigsburg sein.

(Foto: Benjamin Lau, BeLa Sportfoto)

Mit sportlichen Grüßen
Axel Hänchen