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Waspo 98 ist wieder deutscher Meister

Die Wasserballer von Waspo 98 Hannover haben den Titel des deutschen Meisters verteidigt. Am heutigen Sonntag besiegte die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer auch im dritten Spiel der Finalserie Spandau 04 in dessen Halle, diesmal mit 10:7, und sicherte sich damit den 3:0-Seriensieg.

Mit diesem Erfolg haben sich die Hannoveraner nunmehr wohl endgültig zur neuen Nummer eins der Szene aufgeschwungen. Nach einer über 40 Jahre langen phänomenalen Ära, die Spandau 04 mit 37 Meisterschaften und vier Europapokalsiegen auf eindrucksvollste Weise prägte, ist nun Waspo 98 neuer Marktführer. Die Hannoveraner gewannen nämlich drei der letzten vier Meisterschaften, drei der vergangenen vier Pokalwettbewerbe und die letzten vier Supercups.

Spiel drei begann in Berlin-Schöneberg sehr ausgeglichen. Waspo 98 ging durch Ivan Nagaev in Führung, die Berliner schafften mit Denis Strelezkij uns Dmitrij Kholod in Überzahl das 2:1. Wieder war es Nagaev, der für Hannover ausglich, ehe Lucas Gielen das 3:2 für Spandau 04 nach dem ersten Viertel besorgte.

Im zweiten Spielabschnitt übernahm Waspo 98 das Kommando und gestattete den Gastgebern in den folgenden 16 Minuten nur zwei Tore. Die Defensive um den starken Schlussmann Moritz Schenkel leistete Herkulesarbeit. Besonders Darko Brguljan wuchs buchstäblich über sich hinaus, fing diverse Pässe ab und blockte in Serie Schüsse. Ihm gelang auch der Ausgleichstreffer zum 3:3 mit einem wuchtigen Wurf in Überzahl durch die Mitte. Aleksandar Radovic verwandelte in der Folge zunächst einen Strafwurf und traf mit einem „Torpedo“ aus acht Metern zum 5:3. Die Spandauer kamen durch Marin Restovic noch zum 4:5-Halbzeitstand.

Auch im dritten Viertel waren die Hannoveraner dominant. Petar Muslim bediente den famosen Darko Brguljan in Überzahl, dessen Tipper neben dem Innenpfosten ins Tor flog. Julian Real legte mit brachialer Gewalt zum 7:4 nach. Einen schönen Konter über Yannek Chiru nutzte Nikola Dedovic zum einzigen Berliner Tor im dritten Spielabschnitt. Zum 8:5 traf kurz darauf dann Ante Corusic aus kürzester Distanz.

Waspo 98 hatte auch im Schlussviertel immer eine Antwort auf Berliner Torerfolge. Ein sehenswerter Wurf von Denis Strelezkij aus großer Distanz wurde von Petar Muslim in Überzahl gekontert. Auch als die beiden Centerverteidiger Marko Macan und Julian Real in der Schlussphase unmittelbar hintereinander ihren dritten Ausschluss hinnehmen mussten, sprangen die Mannschaftskameraden des homogenen Teams erfolgreich ein. Nur Dmitrij Kholod konnte in Überzahl für Spandau 04 noch anschreiben. Als Jorn Winkelhorst zweieinhalb Minuten vor Schluss in Überzahl zum 10:7 einsandte, war die Entscheidung gefallen. Der Rest war großer Jubel.

In dieser von Corona massiv beeinflussten Saison hat Waspo 98 den totalen Triumph zu feiern. Meisterschaft und Supercup gehen nach Hannover, der DSV-Pokalwettbewerb ist der Pandemie zum Opfer gefallen. Mit dem erstmaligen sportlich errungenen Einzug unter die besten acht Mannschaften Europas krönten die Hannoveraner die wohl erfolgreichste Saison der Klubgeschichte. Als „Zugabe“ steht nun Anfang Juni das „Final 8“ in Belgrad an. Im Viertelfinale wird Waspo 98 dort auf den ewigen Topfavoriten US Pro Recco aus Italien treffen. FG