DSV-Frauen verlieren zum EM-Auftakt gegen Italien
12. Januar 2020Achtungserfolg zum EM-Start
13. Januar 2020Der Wasserball-Bundestrainer über das EM-Ziel für Budapest, ein frühes Endspiele und Probleme in der Vorbereitung.
Am Sonntag beginnen die Wasserball-Europameisterschaften in Budapest (12. – 26. Januar), nach zwei Spieltagen der Frauen greifen die Männer des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) dann am Dienstag ins Turnier-Geschehen ein. Bundestrainer Hagen Stamm (59) spricht über die Ziele seiner Mannschaft.
Mit welchen Erwartungen starten Sie in dieses EM-Turnier?
Hagen Stamm: Diese EM ist für uns diesmal eine Zwischenstation. Wir haben nur dieses eine Ziel in Ungarn: Uns den Platz für das Olympia-Qualifikationsturnier im März in Rotterdam zu sichern. Olympia ist der Traum all unserer Spieler, denn nur Julian Real und Marko Stamm waren 2008 in Peking schon mal dabei.
EM-Platz acht reicht dafür sicher, unter Umständen aber auch Platz zehn oder elf. Nach WM-Platz acht im vergangenen Sommer klingt das machbar, oder?
Hagen Stamm: Platz neun wie bei der vorherigen EM halte ich für ein realistisches Ziel, um in Sachen Tokio im Geschäft zu bleiben. Wir hatten zuletzt so viele angeschlagene oder sogar länger schwer verletzte Spieler, dass ich die vier Wochen längere Vorbereitung bis zur Olympia-Qualifikation dringend brauche. Ich hatte nur drei Wochen EM-Vorbereitung, in der auch noch zwei Champions-League-Spiele der Vereine lagen. Die Spieler fallen da natürlich schnell wieder in den Alltagsmodus zurück. Das ist deswegen problematisch, weil ich beispielsweise im Unterzahlspiel eine andere Philosophie verfolge als die Vereinstrainer. Den gedanklichen Schalter immer wieder neu umzulegen, fällt den Spielern in so kurzer Zeit natürlich nicht leicht. Durch diese Voraussetzungen war es in dieser EM-Vorbereitung so schwierig wie noch nie in meinen 14 Jahren als Bundestrainer. Trotzdem wollen wir uns die Chance erkämpfen, bis Rotterdam nachsitzen zu können.
Die Bilanz der Vorbereitung fiel eher durchwachsen aus. Und in den EM-Gruppenspielen warten mit Kroatien (14. Januar, 14:30 Uhr), Slowakei (16. Januar, 10:00 Uhr) und Montenegro (18. Januar, 18:30 Uhr) nicht gerade leichte Aufgaben, oder?
Hagen Stamm: Ja, die Generalprobe beim Turnier in Montenegro haben wir mit drei Niederlagen verhauen. Zum Abschluss der Vorbereitung gab es aber ein 10:10 gegen den WM-Zweiten Spanien, das war ein echter Mutmacher. Gegen Kroatien sind wir aber trotzdem klarer Außenseiter. Ich sehe das Spiel danach gegen die Slowakei als unser erstes Endspiel. Bei einer Niederlage würdest du als möglicher Gruppenletzter nämlich nur noch um Platz 13 bis 16 spielen und kommst gar nicht mehr an die Olympiaplätze. Bei einem Sieg spielst du danach gegen Montenegro dagegen um Gruppenplatz zwei.
Die EM ist mal wieder nur im Livestream auf der Internetseite des europäischen Verbandes zu sehen. Ärgert Sie das?
Hagen Stamm: Natürlich wäre es schöner, wenn das öffentliche-rechtliche Fernsehen unsere EM-Spiele zeigen würde. Wir gehören genauso dorthin wie andere Sportarten, man könnte das doch genauso machen wie im Wintersport und vom Wasserball dann rüber zum Handball schalten.
Wer ist für Sie denn der Favorit auf den EM-Titel?
Hagen Stamm: Italien und Spanien waren schon bei der WM 2019 zu Recht vorn, auch ist Serbien als Titelverteidiger in Bestbesetzung immer zu beachten. Anders als diese drei muss sich Ungarn aber noch das Olympiaticket sichern – und ich glaube, das werden die Gastgeber auch schaffen als bestes Team neben den genannten.
Deutschlands Spiele bei der EM in Ungarn (Männer)
14. Januar 2020, 14:30 Uhr Deutschland – Kroatien
16. Januar 2020, 10:00 Uhr: Deutschland – Slowakei
18. Januar 2020, 17:30 Uhr: Deutschland – Montenegro
20. Januar 2020: Play-off oder Platzierungsspiele
*Alle Spiele im Livestream unter len.eu
Quelle:DSV App