Spandau bricht ein
17. März 2019Waspo 98 weiter auf Form- und Effizienzsuche
17. März 2019Sonne, Wasser und Urlaubsgefühl locken bereits jetzt: Dass Kroatiens Rekordmeister Jug Dubrovnik am Pfingstwochenende in Hannover zum fünften Mal nach 1980, 2001, 2006 und 2016 die Krone des europäischen Vereinswasserballs erringt, ist angesichts der massiven Anstrengungen des zuletzt dreimal in Serie gestolperten Rekordgewinners Pro Recco (Italien) alles andere als sicher. Doch für viele Mannschaften ist bereits ein Gastspiel in der „Perle der Adria“, wie die malerische Stadt schon seit Ewigkeiten genannt wird, ein Erlebnis: Kaum ein anderer Standort des europäischen Spitzenwasserballs ist für die Aktiven und Anhänger der ältesten olympischen Mannschaftssportart derart verlockend.
Die Adriaküste Kroatiens und Montenegros lebt vom Tourismus, doch schon länger stöhnt Dubrovnik spätestens in den Sommermonaten unter den Besuchermassen regelrecht, wenn ganze Kreuzfahrtschiffe anlegen. Seit die Altstadt zudem als Vorlage für die fiktive Stadt Königsmund aus dem Fantasy-Epos „Game of Thrones“ gedient hat, sind die Touristenzahlen noch einmal explodiert. Bereits davor hat sich die Stadt zunehmend zu einem Treffpunkt des internationalen Jetsets und der High Society entwickelt. Ganz so schlimm ist es im März noch nicht, doch bei ihrem aktuellen Champions League-Auftritt können die Aktiven des deutschen Meisters Waspo 98 Hannover bereits bei Sonnenschein mit Meeresblick auf der Hotelterrasse frühstücken und die Attraktivität der Region mehr als nur erahnen.
Dubrovnik ist eine Stadt, die mehr als ein Jahrtausend vom Wasser und vom Meer geprägt worden ist, was auch sportlich seinen Niederschlag gefunden hat: Bereits die Fahrt vom Flugplatz in die geschichtsträchtige Hafenstadt, die bis 1808 als „Republik Ragusa“ ein international anerkannter Staat war, führt größtenteils an der Küstenlinie mit einer Vielzahl von Buchten und Inseln entlang. Schön frühzeitig sorgt hier ein Blick von oben auf die seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Altstadt mit ihren gut zwei Kilometer langen Festungsmauern für Staunen und präsentiert auch ein berühmtes Wasserballambiente: Im Sommer finden am Fuße dieser Mauerwerke regelmäßig Begegnungen der lokalen „Wild League“ mit Amateurspielern der Region statt.
Die heimischen Wasserballstars von Jug Dubrovnik spielen schon seit langem nicht mehr in offenen Gewässern, dennoch prägt die maritime Skyline die Eindrücke der Gäste: Die Straßen folgen zumeist der Küstenlinie mit ihren Buchten; auch zahlreiche bedeutende Hotels liegen direkt am Wasser. Fast schon unscheinbar wirkt da die im modernen Stadtteil Gruz gelegene Schwimmhalle, doch auch hier befindet sich der Jachthafen keine 200 Meter von der Spielstätte entfernt, wie die Spieler und Offiziellen des deutschen Meisters auch bei ihren dritten Punktspielauftritt binnen zweier Jahre unschwer feststellen können.
Sommer- und Urlaubsgefühle wird der deutsche Meister allerdings spätestens heute Abend abstreifen müssen: Die Lokalmatadoren von Jug Dubrovnik gehören seit zwei Jahrzehnten zur absoluten europäischen Spitze. „Die sind schon eine Marke“, weist Hannovers Vereinspräsident Bernd Seidensticker auf den Stellenwert der Sportart hier in Dubrovnik hin. Die architektonisch eher klobige Gruz-Schwimmhalle mit ihrem Kabriodach und gut 2.500 Zuschauerplätzen steht zudem für alles andere als mediterrane Leichtigkeit: Die Anlage wurde eigens für die Bedürfnisse des kroatischen Rekordmeisters mit seinem Profiteam konzipiert, der hier auch seine Geschäftsstelle hat – Wasserball ist in Dubrovnik „die“ Sportart.