DWL weiter im Wandel
19. Oktober 2018Auftaktsieg in der 1. Wasserball-Bundesliga!
21. Oktober 2018Nachschau: Mittwoch, 17.10.2018, Champions League Spiel 1
Wasserfreunde Spandau 04 – Jug Dubrovnik 6:7 (0:2,1:2,2:1,3:2)
Torschützen Spandau: M. Stamm (3), Luuk Gielen (2), Lukas Küppers (1)
Nach dem Auftakt folgt der Auftakt: Für die Wasserfreunde Spandau 04, die sich in der vergangenen Saison keinen nationalen Titel gewinnen konnten – stand am Mittwoch in der Schwimmhalle Schöneberg das erste Pflichtspiel des Spieljahres 2018/19 auf dem Programm. Und das hielt eine Top- Herausforderung parat, denn Gegner in der Auftaktpartie der Champions League-Hauptrunde der Gruppe B war mit Kroatiens Meister Jug Dubrovnik eine der aktuell stärksten Mannschaften des Kontinents. Wie Spandau gewannen die Kroaten viermal den höchstdotiertesten Vereins-Europacup, aber während die Meriten der 04er das Jahr 1989 als letzten Meistercup-Triumph ausweisen, sind die von Jug mit dem Erfolg von 2016 (CL) vergleichsweise frisch. Beim CL-Final 8 in diesem Jahr waren beide Teams in der Endrunde vertreten – Jug landete auf Rang 4, Spandau wurde mit gleichwohl insgesamt starker Leistung Achter.
Die Favoritenrolle in diesem Duell war mithin vergeben, und eine Halbzeit lang sah es auch so aus, als könne Spandau an dieser Verteilung wenig ändern. Vor leider nur kleiner Kulisse von rund 250 Zuschauern kamen die Gastgeber nur schwer in die Gänge, fanden den Rhythmus spät und entwickelten kaum Angriffsdruck. So stand es denn nach 12 der 32 Spielminuten bereits 0:4, ehe Lukas Küppers mit dem ersten Spandauer Tor der Saison zum 1:4 für ein Lebenszeichen sorgte. Auch danach blieb zunächst aber (fast) alles wie gehabt, doch die Hausherren kämpften sich mit nun mit mehr und mehr positiven Aktionen schrittweise heran – und plötzlich wankte der kroatische „Riese“. Das 6:7 von Marko Stamm mit seinem dritten Treffer 2:40 Minuten vor Ende ließ noch genügend Zeit für eine Punkteteilung oder gar mehr. Doch Jug brachte den Auswärtssieg ohne Glanz routiniert über die Zeit zum Endresultat von 7:6).
Ein achtbares Ergeebnis für Spandau, aber im Nachhinein angesichts des eher schwachen Jug-Auftritts wohl ein Punktverlust. Präsident Hagen Stamm resümierte: „Das war kein optimaler Start von uns, doch dass wir am Ende noch dran waren, die zweite Halbzeit holten und dabei noch diverse Chancen vergaben und sogar eine Siegoption hatten, spricht dafür, dass mehr möglich war.“ Das Remi Saudadier fehlte und Spandau nur 12 Spieler im Kader hatte, kostete zudem viel Kraft in der Verteidigung und führte zu einigen Unkonzentriertheiten. Auch das Überzahlspiel war wenig überzeugend. „Dass wir am Ende zuversichtlich in die Zukunft schauen können, ist die gute Nachricht hinter der schlechten von der knappen Niederlage.“
Eine schnelle Chance auf „Wiedergutmachung“ haben die Spandauer bereits am Samstag (16 Uhr) an gleicher Stätte, denn da folgt nach dem Auftakt vom Mittwoch bereits der nächste Auftakt. Der zur 98. Deutschen Wasserball-Meisterschaft, bei dem der Vizemeister – der Begriff ist eigentlich ein Anachronismus, denn „Vize“ und „Meister“ kann man ja nicht in Personalunion sein – den A-Gruppen-Aufsteiger SSV Plauen empfängt. Die Vogtländer haben 2015/16 bereits ein Gastspiel in der A Gruppe gegeben und sind nun nach erfolgreichem Playoff gegen Uerdingen als mithin Siebenter der DWL-Vorsaison wieder oben dabei. Auf ihr Comeback in Berlin bei den von der lokalen Presse im Vogtland als „Übermannschaft“ und „Bayern München der Sportart“ beschriebenen Wasserfreunden haben sich die traditionell vor allem mit einer Handvoll ungarischer Gastspieler verstärkten Plauener, die die Potsdamer Neuesten Nachrichten nach dem Sieg beim Ehrl-Cup in Potsdam vor kurzem mit dem Beinamen „Deutschlands atmosphärische Wasserball-Nummer eins“ adelten, mit einem Trainingslager in Ungarn vorbereitet. Zu unterschätzen sind die Vogtländer auf keinen Fall. Für Spandau gilt das nach dem Dubrovnik-Spiel von Trainer Petar Kovacevic gezogene Fazit: „Wir hatten zwar gute Ansätze, aber auch noch viel Luft nach oben. Daran müssen wir arbeiten, und das soll bereits gegen Plauen zu sehen sein.“