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„Seuche an der Hand“

3 VAN DER BOSCH Timo GER 12 BERTOLI Zeno ITA GER - ITA Germany (white caps) vs. Italy (blue caps) Barcelona 16/07/2018 Piscines Bernat Picornell Men qualification 33rd LEN European Water Polo Championships - Barcelona 2018 Photo Andrea Staccioli/Deepbluemedia/Insidefoto

Deutschlands Männer sind bei den 33. Wasserball-Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) zum Auftakt nur knapp an der gefühlten „Höchststrafe“ vorbeigeschwommen. Gegen den favorisierten Olympiadritten Italien setzte es für die im Abschluss glücklose Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) beim ersten Auftritt im Bernat-Picornell-Schwimmkomplex auf dem Montjuïc eine deprimierende 1:14 (0:2, 0:4, 0:2, 1:6)-Niederlage, wobei der EM-Elfte von 2016 sogar um einen Ehrentreffer bangen musste.

Auf Barcelonas Hausberg wie auch in der Heimat vor den Bildschirmen war aus deutscher Sicht unerwartetes Zittern angesagt: Ein Punktgewinn war gegen das versierte italienische Team mit seinen zahlreichen Routiniers zwar nicht erwartet worden, doch nicht einmal eines der obligatorischen eigenen Tore schien der DSV-Auswahl heute gelingen zu wollen. Nach langem Bangen fiel der einzige deutsche Treffer dann doch noch 73 Sekunden vor dem Ende beim Stande von 0:14 durch einen Rückraumwurf des EM-Neulings Reiko Zech. Der Potsdamer bewahrte sein Team damit vor einem noch unschöneren Resultat: Torlos waren Deutschlands Männer in einem Länderspiel zuletzt 1976 geblieben, wie ein Blick in die DSV-Statistiken verriet.

Auch LEN-Pressesprecher Gergely Csurka geriet zwischenzeitlich ins Schwitzen: „Ich habe gebetet, dass ein Tor fällt, um nicht nachschlagen zu müssen“, verriet der Ungar später. Die Partie schien in der Tat wie verhext: So erzeichneten die Deutschen in der LEN-Statistik immerhin 24 Abschlüsse, darunter zwei Würfe an den Innenpfosten, und selbst in neun Überzahlaktionen wollte kein Tor fallen. In zwei Fällen hätten Dennis Eidners Centeraktionen anstelle einer Zeitstrafe ebenso eher einen Strafwurf verdient, doch diese Diskussionen waren müßig: „Wir haben heute die Seuche an der Hand gehabt“, haderte Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) mit dem Endresultat und hofft in den kommenden Partien auf mehr Glück (oder einfach nur normale Werte) im Abschluss.

In anderen Bereichen fiel die Bilanz weniger dramatisch aus: „Unter normalen Umständen wär das Spiel 13:6 oder 13:8 ausgegangen“, zog Stamm als spielerisches Fazit der Partie. Italiens Team konnte sich zum EM-Auftakt neben der größeren Erfahrung auf seine körperlichen Vorteile verlassen und setzte oftmals schon im Mittelfeld auf massive Pressedeckung. In einigen Szenen war auf deutscher Seite fehlende internationale Erfahrung unübersehbar, allerdings lassen sich derartige Unterschiede nur mit mehr Spielen auf einem derartigen Niveau ausgleichen. Positiv: Eine starke Quote und mehrere spektakulären Paraden verzeichnete DSV-Schlussmann Moritz Schenkel, der in der LEN-Statistik bereits beim Seitenwechsel mit sieben gehaltenen Würfen einen Wert verbuchte, der oftmals nicht in vier Vierteln erreicht wird.

Bei ihrem ersten großen Turnier nach der verpassten Olympiaqualifikation trifft die neuformierte DSV-Auswahl in den weiteren Vorrundenpartien am Mittwoch auf die zwei Jahre zuvor auf EM-Rang 14 platzierten Georgier sowie am Freitag mit Vizeweltmeister Ungarn auf einen weiteren Hochkaräter (jeweils 12:30 Uhr), wobei Ungarn im heutigen Parallelduell mit 12:5 gegen das Team vom Kaukasus erfolgreich war. „Georgien wird das erste Endspiel für uns“, lässt Stamm keinen Zweifel am Stellenwert der kommenden Partie aufkommen – hier muss Rang drei und das Weiterkommen gesichert werden. In der Zwischenzeit sind Deutschlands Frauen am heutigen Dienstag von 14 Uhr an gegen den Olympiadritten Russland im Einsatz.

33. Wasserball-Europameisterschaften 2018 in Barcelona (Spanien)

Männer, Vorrundengruppe A, 1. Spieltag

Deutschland – Italien 1:14 (0:2, 0:4, 0:2, 1:6)

Deutschland: Moritz Schenkel – Ben Reibel, Timo van der Bosch, Julian Real, Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Reiko Zech 1, Hannes Schulz, Marko Stamm, Dennis Strelezkij, Marin Restovic, Dennis Eidner und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 9/9

Resultate Tag 1

Montag, den 16. Juli 2018 (Vorrunde Männer 1)

11:00 Montenegro – Frankreich 8:6 (3:1, 1:1, 2:2, 2:2)
12:30 Russland – Slowakei 12:6 (3:1, 2:1, 5:1, 2:3)
14:00 Türkei – Griechenland 1:27 (1:5, 0:7, 0:6, 0:9)
15:30 Georgien – Ungarn 5:12 (1:3, 2:2, 2:3, 0:4)
17:00 Kroatien – Niederlande 15:8 (4:2, 3:1, 4:1, 4:4)
18:30 Deutschland – Italien 1:14 (0:2, 0:4, 0:2, 1:4)
20:30 Serbien – Rumänien 11:5 (3:1, 3:1, 3:2, 2:1)
22:15 Malta – Spanien 4:21 (1:4, 0:5, 2:8, 1:4)

Foto:
Es war wie verhext: Auch Timo van der Bosch (weiße Kappe/hier im Duell mit Zeno Bertoli) blieb gegen Italien ohne Torerfolg. Foto: Giorgio Scala/deepblue media