Mut für das internationale Saisonende – auch ohne nationalen Titel

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Mut für das internationale Saisonende – auch ohne nationalen Titel

Für die Wasserfreunde Spandau 04 geht am zweiten Juni-Wochenende (7.-9.6.) in der ligurischen 600.000-Einwohner-Metropole Genua die Wasserball-Saison 2017/2018 zu Ende. National gehen die Berliner erst zum zweiten Mal ohne Landeschampionat (nach 1993 und 2013, als allerdings kein Supercup ausgetragen wurde, im Cannstatter Meisterjahr 2006 holte 04 den Pokal) aus dem Spieljahr. Auf der Habenseite ist aber die mit mehreren Ausrufezeichen zu versehende Qualifikation für das Final 8 in der Champions League (CL) zu verzeichnen, das die besten acht Vereine Europas am Start sieht. Nach 2003, als an gleicher Stätte noch ein Vierer-Endturnier mit Spandau als letztlich Viertem stattfand, ist der viermalige Meister-Europacup-Gewinner der 80er Jahre aus der deutschen Hauptstadt damit erstmals wieder in der kontinentalen Creme de la Creme vertreten. Schon die Liste der Teilnehmer verspricht Spannung: Gastgeber Pro Recco Genua, Titelverteidiger Szolnok und Eger (beide Ungarn), Olympiacos Piräus, CN Barceloneta, Jug Dubrovnik und AN Brescia wetteifern neben dem deutschen Außenseiter um Europas hochkarätigsten Vereinstitel.
Für die Berliner ist die Finalteilnahme zweifellos der wichtigste Erfolg des Jahres, und sie wäre es auch, wenn die drei nationalen Endspiele im Supercup, Pokal und in der Meisterschaft gegen Waspo 98 Hannover, das in seiner CL-Gruppe als Sechster das Final 8 deutlich verpasste, nicht allesamt verloren gegangen wären. Zuletzt auch das Best-of-Five-Duell um den 97. Deutschen Meistertitel seit 1912, das Spandau nach 0:2-Rückstand zu Beginn spektakulär zum 2:2 egalisierte, dann aber im letzten Match vor 1000 Zuschauern im Hannoveraner Stadion keinen titelbedeutenden dritten Erfolg draufsetzen konnte. Offenbar hatte die Aufholjagd doch zu viel (mentale) Kraft gekostet, Waspo wirkte geschlossener und wacher. Die Niedersachsen siegten verdient, holten sich ihre insgesamt neunte Meisterschaft, die zweite in Spandaus Regentschaft seit 1979 und erste seit 1993. Von „Ablösung“ in der hiesigen Wasserball-Hierarchie kann laut 04-Kapitän Marko Stamm allerdings noch keineswegs die Rede sein, „dafür muss man vier-, fünfmal in Folge gewinnen“. Wie auch andere Spieler und Verantwortliche sieht er sogar einen positiven Effekt darin, „dass die jetzige Niederlage neuen Ehrgeiz wecken wird“.
Auch die kommende CL-Endrunde haben die Wasserfreunde nach den Worten von Stamm Jr. ganz bestimmt nicht von vornherein als Urlaubs-Saisonabschlussfahrt abgehakt. Gegen Olympiacos Piräus sind die Berliner im Auftaktspiel am Donnerstag krasser Außenseiter. Die Griechen, A-Gruppen-Erster in der CL-Hauptrunde mit nur einer Niederlage (8:10 in Dubrovnik) und einem Remis (7:7 in Barceloneta) in 14 Spielen, gelten neben Gastgeber Pro Recco als erste Titelanwärter. „Wir haben mit den Siegen gegen Szolnok und Eger sowie der Ein-Tore-Niederlage gegen Genua gezeigt, dass wir in guter Tagesform auch gegen Teams dieses Kalibers mithalten können. Warum sollte uns das nicht auch gegen Piräus gelingen können?“, meint der Kapitän, der auch nach der Hannover-Enttäuschung noch mutig und kampfeslustig ist.

Vorschau:
Champions League, Final 8, 7. bis 9. Juni 2018 – Piscine Sciorba di Genova, Via Gelasio Adamoli 57, 16141 Genua, Italien

Viertelfinals,
7.6., ab 16 Uhr:

Olympiacos Piräus – Spandau 04;
Jug Dubrovnik – Szolnoki VK;
ZF Eger – CNA Barceloneta;
Pro Recco Genua – AN Brescia

Wasserfreunde Spandau 04
Sportliche Leitung
Peter Röhle