Toller Jahresabschluss +++ 12:5 Derby Sieg +++ 1. Frankfurter SC – Friedberg, 12:5
18. Dezember 2017
Beide MBS-Weihnachtspokale gehen an OSC
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Ohne Fortune zum Jahresschluss

Am Samstagabend fehlte nicht viel zum erwünschten zweiten Sieg zum Jahresende in der DWL. Doch nach turbulenten 32 Spielminuten müssen sich die Schwarz-Gelben mit 09:10 (1:3/5:3/1:2/2:2) den Gästen aus der Bundeshauptstadt geschlagen geben.

Die Schwaben traten nach einer guten Trainingswoche in nahezu Bestbesetzung an, verzichten musste Sven Schulz lediglich auf Miro Tadin und Lars Blankenhorn, die nach Verletzungen an Trainingsrückständen arbeiten. Aber nichtsdestotrotz war man bereit für die letzte Partie der Hinrunde und wollte sich so gerne die nächsten Punkte sichern.

Vielleicht war es diese Erwartungshaltung, die die Ludwigsburger nervös starten lies. Nicht so die routinierte Truppe von Ex-Nationalspieler Sören Mackeben. Die Berliner erzielten direkt in ihrem ersten Angriff mit einem Distanzschuss durch deren Kapitän Philipp Kotowski den Führungstreffer. Diesem legte Gäste-Topscorer Melwin Meissner in Überzahl das 0:2 nach, ehe die Schwaben mit dem sehenswerten Anschlusstreffer durch Filip Zugic, ebenso nach einem Ausschluss für die Gäste, nach gefühlten sehr langen fünf Minuten ohne Torerfolg, endlich besser ins Spiel fanden.

Doch bereits in dieser Phase zeichnete sich das spielprägende Element der schnellen Ausschlüsse auf beiden Seiten ab. Während der 20-Sekunden Strafzeit für Antonio Tadic, erhöhten die Gäste zum 1:3. Mit diesem Zwischenstand ging es in die erste Pause.

Youngster Tim Kraut erzielte seine ersten beiden Treffer aus dem Spiel
Den besseren Start ins zweite Spielviertel erwischten die SVLer, die durch einen direkten Freiwurf von Adrijan Jakovcev auf 2:3 verkürzten. In der Centerverteidigung traf es dann Jakovcev mit einem Ausschluss, den die Berliner durch Meissner zum 2:4 eiskalt nutzten. Tim Kraut fasste sich im Gegenzug ein Herz und netzte zum 3:4 aus kurzer Distanz ein. Direkte Antwort der Hauptstädter mit starkem Rückhandtreffer durch deren Center zum 3:5. In doppelter Überzahl war es dann an Djordje Milojkovic, der den vierten Treffer für die Hausherren markierte.

Wieder Überzahl Berlin, wieder Tor durch Kotowski – 4:6. Nach misslungenem Abschluss der Ludwigsburger fischte sich Antonio Tadic den Ball und verwandelte aus fünf Metern unhaltbar ins Tor von Pawel Lis. Die Hausherren bekamen nun Oberwasser und es war an Captain Adrijan Jakovcev der einen Querpass von Pavle Vukicevic zum umjubelten 6:6-Ausgleich einschob. Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeitpause und die 160 Zuschauer im Stadionbad sahen ein wieder völlig offenes Spiel, das auch qualitativ deutlich zugelegt hatte.

Milosav Aleksic gab dem Ludwigsbuger Spiel Struktur und war auch als Torschütze für sein Team da
Einen ersten Dämpfer erhielten die wiedererstarkten Schwaben mit dem dritten Ausschluss für Pavle Vukicevic unmittelbar nach Wiederbeginn. Nach der folgenden abgewehrten Unterzahl, brachte Milosav Aleksic mit einem satten Schuss aus dem Rückraum die Ludwigsburger erstmalig in Front. Der stark aufspielende Gästetorhüter Pawel Lis hielt in dieser Phase sein Team im Spiel und vereitelte einige Großchancen der Ludwigsburger. Meissner besorgte in Überzahl für die Gäste den Ausgleich zum 7:7, sowie nach Ausschluss für Antonio Tadic die erneute Berliner Führung durch Thurow zum 7:8.

Es folgten vier Minuten mit Ausschlüssen, Doppelausschlüssen und Stürmerfouls auf beiden Seiten, die aber in der allgemeinen Irritation beider Teams nicht mehr zu Treffern genutzt werden konnten. Vielfach war den Aktionen im, wie außerhalb des Wassers kaum noch zu folgen und am Ende dieser Aktionen saßen mit Blank, Tadic und Vukicevic drei Ludwigsburger am Spielfeldrand und tauschten sich mit den ebenfalls endgültig vom Spielbetrieb ausgeschlossenen Berlinern Meissner und Langnar über die Geschehnisse aus.

Zu ihnen gesellte sich, nach dem Ausgleichstreffer von Tim Kraut zum 8:8 im ersten Angriff des vierten Spielabschnittes, dann auch noch Adrijan Jakovcev mit seinem dritten persönlichen Fehler. Um ihre Torgaranten dezimiert taten sich die Schwaben nun noch schwerer gegen die weiterhin gutstehende Defensive der Berliner. Auch in Überzahl wollte der Ball nun nicht mehr ins Tor.

Anders die Berliner, die zwar auch im Standardangriff nicht mehr richtig torgefährlich wurden, aber die sich bietenden Chancen effektiver nutzten. Zuerst war es Maurizio Reitzig der den erneuten Führungstreffer nach einem Konterangriff für die Berliner erzielten, ehe Anton Burde in Überzahl das 08:10 aus Sicht der Gastgeber vorentscheidend im rechten Torwinkel versenkte.

Ideenlos und vor allem in Überzahl ohne Verve kamen die Schwarz-Gelben nur noch zum 09:10 Anschlusstreffer durch Bosko Krivicic und schwammen die letzten dreieinhalb Minuten diesem Rückstand hinterher.

Dario Labavic hatte den Ausgleich auf der Hand
Mit der letzten Aktion des Spiels war der so ersehnte Punkt noch einmal für einen kurzen Moment greifbar, als Dario Labavic eine Sekunde vor Spielende den 10:10 Ausgleich erzielte. In den kollektiven Jubel der Ludwigsburger folgte aber die Ernüchterung durch das Schiedsrichtergespann. Dieses verweigerten dem Freiwurftreffer die Anerkennung und machten damit doch die Berliner zu den Siegern in einem Spiel das nach diesem Verlauf eigentlich keinen Sieger verdient hatte.

Heim – SV Ludwigsburg 08: Josip Katusa, Tim Kraut (2 Tore), Bosko Krivicic (1), Djordje Milojkovic (1), Filip Zugic (1), Milosav Aleksic (1), Pavle Vukicevic, Antonio Tadic (1), Adam Blank, Adrijan Jakovcev (2), Tim Hornuf, Dario Labavic, Tom Barth

Gast – SC Wedding 1929: Pawel Lis, Francesco Cecarini, Anton Burde (2), Maurizio Reitzig (1), Melwin Meißner (3), Gabriel Hurpin, Pascal Hübscher (1), Dusan Balaban, Philipp Kotowski (2), Moritz Matthias Meißner, Staffan Langner, Patrice Thurow (1), Sven Marschalek

Gezeichnet von der intensiven Partie, fassten es die Trainer beider Mannschaften nach dem Schlusspfiff in ihren Analysen zusammen.

Sören Mackeben (SC Wedding Berlin): „Es war das erwartete schwere Spiel und wir sind sehr froh, dass wir die beiden am Ende etwas glücklichen Punkte mit nach Hause nehmen dürfen. Wir haben ganz gut verteidigt und dank unserem Torwart, der heute uns heute mehrmals im Spiel gehalten hat, ein ordentliches Spiel abgeliefert.“

Sven Schulz (SV Ludwigsburg): „Wir hatten gehofft, diese beiden Punkte mitzunehmen. Vor allem in Unterzahl hatten wir heute nach einer taktischen Umstellung Probleme, aber es gab auch einige positive Momente und die jungen Spieler haben Verantwortung übernommen. Wir wollen uns nun sammeln und nach der Weihnachtspause wieder angreifen.“