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Deutschland knabbert an der Überraschung – aktualisiert

Deutschlands Wasserballer haben zum Auftakt der Weltliga vor ausverkaufter Halle nur hauchdünn eine dicke Überraschung verpasst: Die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) unterlag in der Europa-Gruppe B in Dresden dem favorisierten WM-Achten Russland erst im Fünfmeterwerfen mit 11:12 (1:3, 2:2, 3:2, 2:1/3:4) Toren, machte beim ersten Länderspiel der neuen Saison vor vollem Haus allerdings Werbung für die Sportart. Der ARD-Ableger Mitteldeutscher Rundfunk hatte mit einem kommentierten Livestream zudem erstmals wieder einen öffentlich-rechtlichen Sender bei der Berichterstattung der Sportart ins Rennen gebracht.

Vor 800 begeisterten Zuschauern in der neuen Sportschwimmhalle am Freiberger Platz hatte die DSV-Auswahl jeweils knapp im Rückstand gelegen, doch exakt mit der Schlusssirene erzielte Spielführer Julian Real den 8:8-Gleichstand. In dem in Weltliga-Spielen als Entscheidung vorgesehenen Fünfmeterwerfen trafen anschließend mit Real sowie den beiden Jungtalenten Dennis Strelezkij und Ben Reibel allerdings lediglich drei von fünf deutschen Schützen, so dass die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) für die engagierte Vorstellung nur mit einen der drei vergebenen Punkte belohnten konnte.

Dabei hatten die nie aufsteckenden Deutschen in der regulären Spielzeit Kampfkraft und Comebackqualitäten bewiesen: So führte Russland im zweiten Abschnitt zwischenzeitlich bereits mit 4:1 und 5:2. Der für lange Zeit einzige Gleichstand des Gleichstands des Abends gelang Dennis Strelezkij in der 20. Minuten mit seinem sehenswerten Treffer zum 5:5. Allerdings folgte noch im gleichen Abschnitt eine erneute 7:5-Führung der Gäste, und auch im Schlussabschnitt hieß es 8:6. Der spektakulär herausgespielte 8:8-Ausgleich mit der Schlusssirene belohnte das hohe Engagement der deutschen Mannschaft. Vielleicht wäre an diesem Abend mit besserem Überzahlspiel oder nur etwas mehr Konsequenz im Abschluss noch mehr möglich gewesen, doch die Zuschauer verabschiedeten die Mannschaften auch so mit stehenden Ovationen.

In der regulären Spielzeit waren Marko Stamm, Dennis Strelezkij, Julian Real (alle 2), Dennis Eidner und Maurice Jüngling für den EM-Elften von 2016 erfolgreich gewesen. Einen immer größeren Anteil im deutschen Spiel nimmt mit Dennis Strelezkij (19) der derzeit jüngste Akteur der DSV-Auswahl ein, der nicht nur zwei Tore erzielte, sondern auch den riskanten Pass zu Reals Ausgleichstreffer spielte. Darüber hinaus verwandelte Länderspieldebütant Ben Reibel (20) beim Fünfmeterwerfen seinen Versuch überzeugend. Der im Verlaufe des Spieles immer besser werdende Schlussmann Moritz Schenkel hatte im Auftaktviertel beim Stand von 1:3 zudem einen Strafwurf der Gäste pariert.

Es wird nach dem Jahreswechsel hochkarätig weitergehen: Nächster Weltliga-Kontrahent der DSV-Auswahl ist am 16. Januar in Krefeld (Badezentrum Bockum) mit Weltmeister Kroatien der große Gruppenfavorit. Danach trifft Deutschland in der entscheidenden dritten Runde der EM-Qualifikation am 24. Februar und 3. März in zwei Spielen auf die Auswahl Polens.

Weltliga 2017/2018

Europa-Gruppe B, 2. Spieltag in Dresden

Deutschland – Russland 11:12 (1:3, 2:2, 3:2, 2:1/3:4) nach Fünfmeterwerfen

Moritz Schenkel – Dennis Strelezkij 2, Timo van der Bosch, Julian Real 2, Tobias Preuß, Maurice Jüngling 1, Nils Illinger, Ben Reibel, Marko Stamm 2, Mateo Cuk, Marin Restovic, Dennis Eidner 1 und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm