Der neue Deutsche Pokalsieger triumphiert in Chemnitz
19. Februar 2017SSVE kämpft sich gegen Bayer Uerdingen zum Sieg
19. Februar 2017Nur zehn Tage nach dem respektablen 7:12 beim ungarischen Meister Szolnoki VSK zum Abschluss der Champions-League-Hinrunde der Gruppe A spielte das Berliner Team zum Start der Rückrunde erneut gegen dieses hochkarätige Team aus dem Lande des Rekord-Olympiasiegers.
Die Wasserfreunde spielten am Samstag vor allem in der Defensive mutig, leidenschaftlich, hochmotiviert und einsatzstark. Viermal ging Szolnok in Führung, viermal glich Spandau aus. Bis zum Anfang des Schlussviertels war noch die Überraschung eines Berliner Sieges möglich.
Im zweiten Viertel schienen die Gäste die Begegnung in den Griff zu bekommen, zweimal gelang ein Zwei-Tore-Vorsprung. Spandau schaffte dann das dritte Viertel durch Tore von Lucas Gielen und Mehdi Marzouki mit 2:0 zu gewinnen. Somit stand es plötzlich mit Beginn des Schlussgangs 7:7. Ein Fünfmeter half den Ungarn 43 Sekunden nach Start des Viertels zur 8:7-Führung. Dann baute Szolnok binnen drei Minuten auf 11:7 aus: Das war die Entscheidung.
Interims-Bundestrainer Hagen Stamm, 04-Legende und seit vielen Jahren Vereinspräsident, hatte als TV-Kommentator genau hingesehen und lobte: „Das war unser bestes Spiel der ganzen bisherigen Saison. Die Truppe hat sich top verkauft – kämpferisch, leidenschaftlich, mutig. Am Ende fehlte die Kraft, um dieses Niveau über vier Viertel durchzuhalten. Abgesehen von einigen seltsamen Schiedsrichterentscheidungen war entscheidend, dass die Ungarn uns mit ihrer enormen Kraft, Intensität und Härte zermürbt haben.“ Niedergeschlagen aber war dennoch niemand. „Dieser Auftritt macht Mut und weckt Hoffnung. Nach dem verpassten Pokalsieg gilt jetzt unsere ganze Konzentration der Meisterschaft, denn wir wollen nach 1993 und 2013 nicht zum dritten Mal eine Saison ohne Titelgewinn erleben“, sagt Stamm.
Bereits am kommenden Donnerstag findet mit der Auswärtspartie bei Waspo Hannover ein ein für die DWL richtungsweisendes Match statt. Die Niedersachsen sind nach dem 13:11-Erfolg im November in Berlin der Tabellenführer. Spandau braucht den Sieg gegen Hannover, um über das Torverhältnis doch noch den Rang 1 der Hauptrunde zu belegen und sich damit den möglichen Heimbonus in allen folgenden Playoff-Runden zu sichern. „Der Formanstieg kommt zur rechten Zeit“, so Hagen Stamm.