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Russische Wasserballerinnen in Rio dabei

Nur wenige Schwimmer unter dem FINA-Bann

Von Wolfgang Philipps
Nach dem Verzicht des Internationalen Olympischen Komitees auf eine totale Sperre russischer Athleten für die anstehenden Olympischen Spiele im Rio de Janeiro (Brasilien/5. bis 21. August) behält auch die Frauen-Wasserballmannschaft des Landes ihren Startplatz im Turnier. Der zuletzt für seine vielfach als zu lax empfundene Haltung im Anti-Doping-Kampf kritisierte Weltschwimmverband FINA gab heute lediglich den Ausschluss dreier russischer Schwimmer bekannt, die allesamt namentlich in dem vergangene Woche veröffentlichten McLaren-Report genannt worden waren.

Zu diesen drei Namen gesellen sich vier weitere vom Nationalen Olympischen Komitee Russlands zurückgezogene Nominierungen, darunter mit Julija Jefimowa auch die amtierende Weltmeisterin über 100 Meter Brust. Die Nichtnominierung der bereits zweimal wegen Dopings überführten Russin befreit den Weltverband medial zumindest von der größten Peinlichkeit der vergangenen Monate, doch in Sachen Dopingbekämpfung steht die FINA weiter in der Kritik. Nach Einschätzungen von Beobachtern hätte Kasan als WM-Gastgeber des vergangenen Jahres 2015 aufgrund der hohen Zahl von Dopingfällen russischer Schwimmsportler auf der Kippe stehen müssen.

In ihrer heutigen Pressemitteilung betonte die FINA, dass es keine Hinweise auf Doping im Synchronschwimmen, Wasserspringen oder Wasserball gebe, allerdings sollen noch weitere Nachtests für die Weltmeisterschaft 2015 vorgenommen werden. In Sachen Wasserball ist die Aussage allerdings nur ein Teil der Wahrheit: So war Nationalspieler Alexej Bugajtschuk am 18. Januar bei den Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) positiv auf das seit dem Jahreswechsel verbotene Mittel Meldonium getestet worden. Der Moskauer hatte zwei Tage zuvor im Achtelfinale beim 9:6-Erfolg gegen die deutsche Mannschaft sogar auch zu den Torschützen des späteren EM-Achten gehört.

Hinzu gesellte sich in Belgrad das suspekte Fehlen vermeintlicher Stammkräfte, doch Russlands Männer scheiterten zwei Monate später in der Olympiaqualifikation ohnehin krachend. Die Wasserballerinnen des Landes konnten sich dagegen mit Rang drei beim Olympiaqualifikationsturnier in Gouda (Niederlande) einen der Teilnehmerplätze im Achterfeld von Rio erkämpften. Aktuell gastiert der EM-Sechste in Südkalifornien im Rahmen der Olympiavorbereitung zu Testspielen gegen den Titelverteidiger und amtierenden Weltmeister USA. Nach der Veröffentlichung des McLaren-Reports hatten sich die beim Qualifikationsturnier fünftplatzierten Niederlande kurzzeitig Hoffnungen auf einen Nachrückerplatz gemacht.

Foto: Giorgio Scala/deepbluemedia