Spandau wird Pokalsieger bei den Männern
16. Mai 2016WUM fehlen Trainingsmöglichkeiten in Magdeburg
16. Mai 2016Hochklassiger Sport – Organisatorischer Kraftakt – Ausgezeichnete Sportbedingungen – WVD Damen Vizesieger – WVD Herren auf Platz Drei – starkes Jugendfeld
Darmstadt, 16. Mai 2016. Das 43. Internationale Grohe-Wasserball-Pfingstturnier wurde den Erwartungen des ausrichtenden Wasserball-Vereins Darmstadt – sieht man vom Wetter etwas ab – voll gerecht. Vier eigene Teams stellten sich starker internationaler Konkurrenz und zeigten die Leistungsstärke des südhessischen Wasserballs. Zwar gab es keinen heimischen Turniersieger, aber der WVD errang einen zweiten Platz durch die Damen, einen glücklichen dritten Platz in der starken Leistungsgruppe Herren A durch das Team vom WVD I, einen guten vierten Platz in der Jugendkonkurrenz der U15 und einen fünften Platz durch die Herren WVD II in der Gruppe B.
Am Samstag und Sonntag spielten 27 Teams aus vier Ländern in vier Gruppen beim 43. Internationalen Grohe-Wasserball-Pfingstturnier. Bei besten Bedingungen im DSW Freibad erlebten zahlreiche Zuschauer ein in jeder Gruppe spannendes und leistungsstarkes Wasserballturnier. Die Aufteilung in zwei Gruppen unterschiedlicher Leistungsdichte bei den Herren führte zu ausgeglicheneren Spielen und mehr Dramatik. Zwei von vier Finalspielen konnten erst im Fünfmeterwerfen entschieden werden, etliche Unentschieden und knappe Ergebnisse zeigten die Ausgeglichenheit der Gruppen. Die zahlreichen Zuschauer genossen die Spiele trotz teilweise frischer Temperaturen und seltener Regenschauer. Während der Finalspiele feierten sie die Teams mit mehreren Laolas. Die Sportler und Trainer lobten die ausgezeichneten Sportbedingungen im angenehm temperierten Freibad, welche von der Stadt Darmstadt und dem DSW bereitgestellt werden. Schirmherr Rafael Reisser hob schon bei seiner Eröffnungsansprache die organisatorische Meisterleistung des Wasserball-Vereins Darmstadt hervor, der eines der großen Traditionsturniere im deutschen und westeuropäischen Wasserball nun schon seit 43 Jahren ausrichtet.
In der Herren-Gruppe A setzte sich die SGW Leimen/Mannheim in einem spannenden Finale gegen die Wasserballunion Magdeburg durch. Das Darmstädter Team erspielte sich Rang Drei, eine ausgezeichnete Platzierung angesichts der starken Konkurrenz deutscher Zweitligamannschaften und holländischer sowie österreichischer Spitzenteams. Der WVD I, engagiert gecoacht von Trainer Hossein Nassim setzte gleich im ersten Spiel gegen den Titelverteidiger PSV Eindhoven ein Markenzeichen mit 5:3. Gegen die zweite niederländische Mannschaft von BZC Brandenburg gab es eine knappe Niederlage mit 2:3. Klosterneuburg (5:2) konnte ebenso wie der EFSC Frankfurt (6:1) klar besiegt werden. Gegen die Magdeburger, welche die Gruppenspiele mit 12:0 Punkten abschlossen, waren aber auch die Darmstädter chancenlos. Erst im Finale konnte das Team aus Sachsen-Anhalt gestoppt werden. Das kleine Finale um Platz drei wurde aufgrund von vorzeitiger Abreise der Brandenburger für den WVD gewertet, so dass aus einer guten Gruppenplatzierung mit 6:6 Punkten auf dem vierten Platz noch ein Medaillenrang wurde. Kapitän Benjamin Siegel nahm den Pokal entgegen.
Die zweite Mannschaft des WVD errang zwei Siege gegen Poseidon Koblenz (4:3) und WBA Tristar (3:2). Das reichte aber angesichts von vier Niederlagen gegen TUS Syke (1:4), De Otters Het Gooi (2:3), VfB Friedberg (0:5) und SC Wiesbaden (2:6) nur für Rang fünf von sieben Teams. Hier machte sich bemerkbar, dass Trainer Udo Weinmann erheblich umstellen musste. Drei der Stammspieler spielten beim Turnier nur in der ersten Mannschaft und die Formation wirkte daher nicht so eingespielt. Sieger dieser Gruppe B, die im Leistungsniveau gar nicht so weit hinter der Gruppe A zurückstand, wurde nach Fünfmeterwerfen der VFB Friedberg gegen den SC Wiesbaden.
Die Damen des WVD spielten erneut ein starkes Turnier. Nach zwei schön herausgespielten Siegen gegen Thun (5:2) und Graz (7:1) folgte allerdings der Dämpfer einer knappen Niederlage gegen WBC Tirol (1:2). Nach einem weiteren deutlichen Sieg gegen ASV Wien (4:0) lag das Team von Trainer Michael Behrens auf Rang drei hinter WBC Tirol und WSV Basel, die beide nur einen Verlustpunkt hatten. So kam es zum Entscheidungsspiel um die Finalteilnahme gegen WSV Basel am Sonntagmorgen. Angefeuert vor heimischer Kulisse errangen die Damen einen sicheren 5:3 Sieg und zogen als Gruppenzweite ins Finale ein. Dort jedoch vergab man einige gute Chancen und unterlag letztlich mit 2:4 gegen den Turniersieger aus Österreich.
Die Jugendkonkurrenz (U15) wurde von einem sehr starken Team Bodensee, das mit Spielern aus Kreuzlingen und Tristar bestückt war, gewonnen. Allerdings mussten sie dazu ins Fünfmeterwerfen gegen die WF Fulda, die immerhin das Finalspiel mit 1:1 ausgeglichen gehalten hatten, während sie in der Gruppe noch mit 1:7 gegen die Schweizer unterlegen waren. Das Team vom WV Darmstadt verlor das Auftaktspiel gegen Fulda knapp mit 2:4. Tatsächlich wäre mit konzentrierteren Abschlüssen ein Sieg möglich gewesen. Danach gewannen die Darmstädter gegen EOSC Offenbach (6:2) und VfB Friedberg (4:1), unterlagen aber WSV Ludwigshafen mit 1:3. Am frühen Sonntagmorgen gab es dann eine Schlappe mit 1:10 gegen das Team Bodensee. Aber die Jugendtrainer um den bisherigen Jugendwart Markus Rieken bauten die Kids wieder auf und man obsiegte noch mit 5:3 über SC Neustadt. Im Endergebnis 6:6 Punkte und Platz vier von sieben. Eine sehr gute Leistung für ein noch junges U15-Team.
Außerdem spielten die Kleinsten vom WVD in zwei gemischten U11/U13 Spielen gegen den SC Neustadt. Sie unterlagen zwar in beiden Spielen gegen die im Schnitt anderthalb Jahre älteren Neustädter, hielten aber engagiert dagegen, erzielten ihre eigenen Tore und zeigten, dass sie auch starke Gegner in die Defensive drücken können.
Organisatorisch erwies sich diese Dimension mit 27 Teams in vier Gruppen (dank einer erstmals ausgetragenen Jugendkonkurrenz) plus separater Einlagespiele der Jugend als gewaltiger Kraftakt. Daher muss dem Orga-Team unter Leitung von Jan Wilhelm, Maik Luh und Steffen Krebs ein großes Kompliment gemacht werden. Vereinsvorsitzender Jens Sommerkorn lobte darüber hinaus das übergroße Engagement zahlreicher Mitglieder, Freunde und Eltern, die durch Aufbau, Bewirtung, Aufräumen, Tombola und vielen anderen Aufgaben mehr das Turnier erst ermöglicht haben. Die gute Stimmung der Teilnehmer und Zuschauer trotz nicht optimaler Witterung zeigte, dass auch das Rahmenprogramm durch DJ MBU sowie das Speisenangebot gut angekommen sind.
gez. Dr. Martin Diehl