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Länderspielpremiere am Neckar: „Wasserball wird längerfristig profitieren“

Die Wasserball-Welt blickt am Dienstagabend nach Heidelberg: Deutschlands Frauen sind erstmals zu einem offiziellen Länderspiel im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar zu Gast, wo es sogar um Weltliga-Punkte gehen wird. Hier trifft die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am letzten Vorrundenspieltag der Europa-Gruppe A von 20 Uhr an auf den spielstarken EM-Fünften Griechenland, der als Tabellenzweiter noch gute Endrundenchancen hat. Karten können noch an der Abendkasse erworben werden; der Einlass in die OSP-Schwimmhalle erfolgt ab 19 Uhr.

Seit 2004 wird der jüngste Wettbewerb des Weltschwimmverbands FINA alljährlich ausgetragen, um die Sportart global in Szene zu setzen: So spielen die beiden Europa-Gruppen am Dienstagabend neben Heidelberg nahezu zeitgleich noch in Budapest (Ungarn), Bari (Italien) und Rusa (Russland). Dass die deutsche Auswahl, immerhin EM-Achter, in der laufenden Konkurrenz nach fünf Niederlagen in fünf Spielen punktelos am Tabellenende liegt, können die Verantwortlichen verschmerzen: „Wichtig ist, dass wir uns regelmäßig mit der Weltspitze messen können“, sagt DSV-Leistungssportreferent Jens Christoph Pech (Kassel). Die im Monatsrhythmus ausgetragenen Partien lassen wenig Platz für andere internationale Vergleiche, und ohne Weltliga-Auftritte lassen sich kaum noch hochwertige Tests organisieren.

Bei diesem möglicherweise letzten A-Länderspiel des Olympiajahres messen sich die Deutschen noch einmal mit einem Kontrahenten der absoluten Weltspitze, und die Beobachter sind gespannt, wie sich das erneut recht junge Team im Duell mit dem Weltliga-Gewinner von 2005 schlägt. Bei den Gästen von der Akropolis ist aktuell allerdings auch Neuaufbau angesagt: Griechenland hat vergangenen Monat im entscheidenden KO-Duell gegen Russland das Olympiaticket hauchdünn verpasst, allerdings kann der EM-Fünfte immer noch auf versierte Akteure der beiden Toppklubs Olympiakos Piräus und Vouliagmeni NC zurückgreifen, die erst am Monatsanfang auf den beiden Europapokalendrunden im Einsatz gewesen sind.

Das Weltliga-Duell in der OSP-Schwimmhalle wird das 22. Länderspiel der laufenden Saison, so dass die DSV-Auswahl im Hinblick auf längerfristige Ziele mit der anvisierten Olympiateilnahme 2020 bzw. 2024 einiges an dringend benötigter Erfahrung sammeln konnte. Auf deutscher Seite wird es für morgen wie gewohnt wieder einige Rotationen im Aufgebot geben, allerdings sind diesmal keine Länderspielneulinge im Aufgebot. So werden aus dem EM-Aufgebot von Belgrad unter anderem die beiden Seyfert-Schwestern und Annika Ebell fehlen. Den Kern des 13-köpfigen DSV-Aufgebots aus fünf Erstligavereinen stellt bei diesem erstmaligen Gastspiel in der Residenzstadt ein Sextett des heimischen SV Nikar Heidelberg, so dass bei der Premiere am Neckar für einiges an Lokalkolorit gesorgt ist.

Ausrichter vor Ort sind der Badische Schwimm-Verband (BSV) und der heimische Erstligist SV Nikar, wobei der Vorbereitungsendspurt am Wochenende eingeläutet worden ist: Die DSV-Auswahl gastiert zu Vorbereitungszwecken schon seit Sonntag am Neckar und hat am Abend bereits die erste Trainingseinheit auf der auf internationale Standards gebrachten Anlage absolviert, während das griechische Team heute am Frankfurter Flughafen abgeholt werden wird. Gearbeitet wurde aber auch am Umfeld: Pünktlich zum Weltliga-Duell ist das in die Jahre gekommene OSP-Spielfeld erneuert worden, und die bisher nur für Schwimmwettkämpfe genutzte neue Anzeigetafel kann jetzt auch die Mannschaftsaufstellungen beider Teams und die Foulbilanz der Spielerinnen permanent anzeigen. „Davon wird der badische Wasserball längerfristig profitieren“, ist sich BSV-Geschäftsführer Holger Voigt sicher – und meint damit nicht nur die Impressionen des Abends.

Team Deutschland

Nadja Kreis, Nadine Hartwig, Sina van der Bosch, Ira Deike, Gesa Deike, Jennifer Stiefel (alle Nikar Heidelberg), Claudia Blomenkamp, Belén Vosseberg, Bianca Ahrens. (SV Bayer 08 Uerdingen), Lilian Adamski, Linn Freisewinkel (SV Blau-Weiß Bochum), Carmen Gelse (Waspo 98 Hannover) und Lotte Hurrelmann (SC Chemnitz)

Trainer: Milos Sekulic
Co Trainer: Petar Trbojevic
Physiotherapeut: Nils Schmitt
Betreuer: Heike Khalil

Von Wolfgang Philipps