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1. April 2016Wasserball ist an der Nordsee im Kommen: Nach der Eröffnung des neuen Sportbeckens im Sylter Freizeitbad „Die Welle“ und ersten Heimspielen des heimischen TV Keitum soll die älteste olympische Mannschaftssportart nach längerer Pause nun auch auf Helgoland Einzug halten. Auf dem beliebten Touristenziel findet am morgigen Sonnabend im dortigen Freizeit- und Wellnessbad „mare frisicum“ ein Demonstrationsspiel zwischen zwei Teams des TV Keitum und des SC Neptun Cuxhaven statt, und die Partie soll kein Einzelereignis bleiben.
Fliegen demnächst auch an der „Langen Anna“ die Kunststoffbälle über das Wasser? Die Vorfreude der Aktiven beider Teams auf die morgige Vorführung ist groß. „Die Spiele bei uns auf Sylt sind schon klasse, aber Helgoland wäre ein weiteres Highlight“, sagt Hagen Decker, Spitzenspieler des TV Keitum. Gastgeber der morgigen Partie ist mit dem heimischen VfL Fosite Helgoland von 1893 der kleine Mehrspartenverein der Nordseeinsel, dessen Verantwortliche das jüngste Geschehen auf Sylt interessiert beobachtet haben und sich nun selbst an der ältesten olympischen Mannschaftssportart versuchen wollen.
Das 18 x 12 große Hauptbecken des 2005 eröffneten Kur- und Freizeitbades ist für offizielle Wasserballpartien zwar etwas zu klein, doch das soll kein Hindernis für das morgige Spiel wie auch die längerfristige Etablierung der Sportart sein: „Für Jugendarbeit ist das völlig ausreichend“, sagt DSV-Spielleiter Jens Witte (Buxtehude), der wie schon im Februar beim Premierenbegegnung auf Sylt interessierter Zuschauer der morgigen Partie sein wird und von dem dortigen Ambiente absolut begeistert war: „Was gibt es beim Wasserball Schönes, als mit dem Meer im Hintergrund zu spielen?“ freut sich auch der erfahrene DSV-Funktionär auf die Veranstaltung.
In Richtung Jugendarbeit soll die Bemühungen bei der Etablierung der Sportart denn zunächst auch gehen: „Wir wollen den Kindern hier auf der Insel ein interessantes Sportangebot bieten“, sagt der VfL-Vorsitzende Michael Becker, der sich beim jüngsten Heimspiel des TV Keitum von den Vorzügen der ältesten olympischen Mannschaftssportart überzeugt hat. Der nächste wasserballspielende Klub liegt nach Helgoländer Maßstaben auch direkt vor der Tür: Die Schiffsverbindungen zwischen dem Festland und der Insel starten im niedersächsischen Cuxhaven – einer der Jugend-Hochburgen des norddeutschen Wasserballs.
Für die vom Tourismus abhängigen Insulaner wäre Wasserball zudem eine gute Möglichkeit, die Attraktivität dieses deutschen Außenpostens in der Nordsee mit einem sportlichen Angebot noch einmal zu steigen. „In Sylt haben bereits die ersten Vereine nach Trainingslagern angefragt“, hat sich Becker dort bereits informiert, „das können wir hier auf Helgoland erst recht bieten.“ Auch den Badbetreibern käme dieses recht: Mit Whirlpool und anderen Annehmlichkeiten wirbt das „mare frisicum“ mit den Annehmlichkeiten eines modernen Freizeitbades, doch es seien auch noch genug Kapazitäten für sportliche Angebote vorhanden, von denen auch auswärtige Vereine profitieren könnten.
Wasserball auf Helgoland ist übrigens nicht gänzlich neu: In den 1960er Jahren fanden vor der Einführung der Bundesliga auf der Nordseeinsel in dem alten Freibad sogar norddeutsche Meisterschaften statt, wie der stellvertretende DWL-Vorsitzende und frühere Nationalspieler Axel Becker (Hamburg) berichten kann. Derart hochkarätig wird es auf der Insel nach dem Comeback nicht zugehen, doch die Etablierung der Sportart an einem weiteren attraktiven Standort würde die deutsche Wasserballszene wieder voranbringen – ein Leuchtturm-Projekt im wahrsten Sinne des Wortes.