Wedding mit einem Punkt nach Not-und-Elend-Partie

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Wedding mit einem Punkt nach Not-und-Elend-Partie

Der SC Wedding hat sich in der Deutschen Wasserball Liga mit einem Remis in die fast zweimonatige Winterpause verabschiedet. Nach einer nervenzehrenden aber insgesamt schwachen Partie trennten sich die Berliner beim Auswärtsspiel in Stuttgart mit 6:6 vom SV Cannstatt.
„Ein faires Ergebnis“, hielten Spieler und Betreuer des SCW nach der Partie fest. Denn heute hatte wirklich keines der Teams den Sieg verdient.
Bei den Gästen aus der Hauptstadt lief von Beginn an nichts zusammen. Vorne kamen die Spieler von Coach Sören Mackeben Angriff um Angriff nicht zum Zug; hinten ließ man zwar wenig zu, konnte die Cannstatter Führung aber trotzdem nicht verhindern. Erst nach drei Gegentoren markierte Moritz Meißner den ersten Weddinger Treffer.
Dass die Berliner danach mehr als eineinhalb Viertel warten mussten, ehe sie durch Sarosi das zweite Mal erfolgreich waren, lag auch an der schlechten Überzahlausbeute. Von den fünf Ausschlüssen auf Seiten der Gastgeber profitierte Wedding kein einziges Mal. Darüber hinaus scheiterten die Gäste gleich bei zwei Fünfmetern am späteren Spieler des Tages, dem Cannstätter Schlussmann Florian Pirzer.
Stattdessen kassierten die Berliner hinten weitere Tore. Das zweite Viertel fiel mit 2:0 an die Gastgeber, im ersten Angriff des dritten Viertels baute Cannstatt seine Führung sogar zum ersten Mal auf 5 Tore aus. Sarosis Treffer schien an der brenzligen Lage für die Mackeben-Sieben zunächst wenig zu ändern und auch Kotowskis 3:6 wirkte kurz vor dem Schlussabschnitt eher wie Ergebniskorrektur als eine Kehrtwende.
„Heute musste ich die Situation durchleben, die kein Trainer durchleben möchte“, erklärte Trainer Sören Mackeben etwas konsterniert nach dem Abpfiff. „Wir haben schwach gespielt und daran konnte keine Taktikumstellung etwas ändern.“
Dass Wedding sich schlussendlich fast über einen Punkt ärgern konnte, lag vor allem an der wenig ruhmreichen Vorstellung des SV Cannstatt abseits des eigentlichen Spielgeschehens. Bereits in den ersten drei Vierteln hatten die Gastgeber zwei Spielausschlüsse mit Ersatz – unter anderem wegen allzu offener Kritik an den Schiedsrichtern – kassiert. Als Tadin dann vier Minuten vor Spielende vor den Augen aller Anwesenden im Untertürkheimer Inselbad über Wasser ins Gesicht des Berliner Keepers Pawel Lis schlug, holte er damit nicht nur die Hauptstädter zurück ins Spiel, sondern verschenkte auch einen sicher geglaubten Heimsieg.

Der SCW brauchte zwar noch einen Moment, um Profit aus der vierminütigen Überzahl schlagen zu können. Letztlich wäre nach den Treffern von Melwin Meißner, erneut Moritz Meißner und Arnhold aber sogar der Sieg drin gewesen. Nur das wäre an diesem Tag wirklich zu viel des Guten gewesen.

Mit dem einen Punkt aus Stuttgart bleibt der SCW unverändert auf Rang Zwei der B-Gruppe der DWL und wird dort auch überwintern. Das Parallelspiel zwischen den Tabellennachbarn vom OSC Potsdam und dem Duisburger SV 98 musste zwar wegen zahlreicher Krankheitsfälle verschoben werden; dieses wird aber nur noch darüber entscheiden, welcher der Konkurrenten vor den Berlinern an die Tabellenspitze tritt. Weiter geht es für Wedding aufgrund der Europameisterschaften im Januar erst Anfang Februar 2016. Dann reisen die Wasserballer aus dem Kiez zum Start der Rückrunde wieder in den Süden der Republik, zum SC Neustadt.

Für Wedding spielten: Lis – Moritz Meißner (2 Tore), Melwin Meißner, Kotowski, Sarosi, Arnhold (je 1), Knoop, Grütte, Drachenberg, Hübscher, Völkel, Biegel, Langner