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Jahr 1 nach der Silbermedaille

Das Überraschungsteam der letzten Saison startet mit personellen Veränderungen in die neue Spielzeit der 2. Wasserball-Bundesliga Süd

„Die Konkurrenz ist stark, aber wir können dagegen halten!“ Mit diesen Worten begann Spielertrainer Ivan Mikić seine Ansprache zur neuen Saison und fügte hinzu: „Aber eigentlich ist es mir egal, wen der Gegner aufstellt. Mir ist unsere Leistung am wichtigsten – und die muss an einigen Stellen besser werden.“

Beobachtet man die Mannschaft, die nach der erfolgreichsten Saison der jüngeren Vereinsgeschichte mit viel Elan regelmäßig vollzählig trainiert, fällt einem sofort die gesunde Prise ‚Münchner Selbstbewusstsein‘ auf; die das Wasser würzt. So dauert es tatsächlich lange bis man jemanden findet, der nicht nur über die gute Vorbereitung, die streckenweise sehr guten Testspiele, bei denen auch die Jugendspieler überzeugen konnten, die starken Teambuilding-Events oder den viel gepriesenen neuen Strafen-Katalog, sondern auch über die Gegner reden möchte. „Natürlich beschäftigen wir uns auch mit unseren Gegnern“, so Torwart Robert Idel, der als eine Art Pressesprecher fungiert. „Leimen und Ludwigsburg befinden sich in einem kleinen Umbruch, dennoch werden sie natürlich oben mitspielen. Würzburg sehe ich als Favoriten, sie haben sich mit Trainerfuchs Gogola gut verstärkt und sind als Team gewachsen. Alle anderen Teams sind auswärts immer unangenehm, aber das wissen wir ja schon aus der letzten Saison, in der wir kein Auswärtsspiel mit mehr als drei Toren gewinnen konnten. Richtig gespannt bin ich natürlich auf Ludwigshafen, die sich mit unserem alten Mitspieler Ahmed Yasser natürlich einen Knipser geangelt haben. Leider habe ich bei den Transferverhandlungen keine Spielsperre gegen den alten Verein verhandelt, jetzt müssen wir ihn halt spielerisch ausschalten“, ergänzt Idel mit einem Augenzwinkern.

Doch zurück zu München: Die erste faustdicke Überraschung hatte Spielertrainer Mikić in der ersten Mannschaftssitzung parat, als er vom Amt des Kapitäns zurück trat und demokratisch einen neuen Spielführer wählen ließ. „Das war eine bewusste Entscheidung, damit mehr Spieler in die Verantwortung gezogen werden“, äußerte er sich kurz nach seinem Rücktritt. Der Urnengang war jedoch sehr kurz. Einstimmig entschieden sich Münchens Wasserballer für das Eigengewächs Marko Ristić. „Eine gute Wahl“, fand auch Altmeister Bernd Metzler: „Marko ist sowohl spielerisch als auch menschlich in der Lage, diese Mannschaft zu führen.“ Eine seiner ersten Amtshandlungen als Kapitän war es dann, Abschied von zwei Spielern zu nehmen. Mit Markus Hörwick verlässt ein echtes Münchener Urgestein das Team und wird künftig für die Beijing Ducks auf Torejagd gehen. „Wenn du wieder zurück kommst und in Form bleibst, Markus, hast du natürlich deinen Platz im Team und auf der Bank sicher“, fasste Ristić die Situation treffend zusammen. Neben Hörwick verlässt auch Dauerpatient Matthias Redies die Landeshauptstadt, um in Aachen sein Masterstudium zu beginnen.

Diese Abgänge wögen umso schwerer, wenn nicht auch neue und bekannte Gesichter die Münchner in dieser Saison verstärken würden. Aus Augsburg kommt der Niederländer Brinio „De Bliksem“ Hond, der sich vor allem auf die großen Felder freut. „Ein 50-Meter-Feld wäre mir sogar am liebsten“, so seine Meinung. Der 27-jährige Informatiker begann erst nach einer erfolgreichen Schwimmkarriere mit dem Wasserballsport, was ihn jetzt zu Münchens wichtigstem Konterspieler macht. Neben ihm wird auch William Gorin das erste Mal Luft in der 2. Wasserball-Bundesliga schnuppern. Der US-Amerikaner aus Seattle ist vor kurzem nach München gezogen und wird dem balkan-geprägten Münchner Spielstil einen amerikanischen Farbfleck geben.

Zu den Münchner Farben bekennen wird sich endlich auch Tobias Rheude. Den Neustädter, der seit 7 Jahren in München wohnt und zeitweise mit den Bayern trainiert, konnte man endlich von seinem alten Heimatverein loseisen und schickt ihn nun unter bayerischer Flagge auf Torejagd. „Konditionell bin ich aktuell noch nicht so weit, aber die Münchner Taktiken habe ich ja drauf“, freut sich Tobias auf die neue Saison.

Doch auch abseits der Ligaspiele konnte Trainer Mikić eine Verstärkung melden. Mit dem ehemaligen Spandauer Torhüter Igor Uchal wird ein mehrfacher deutscher Meister die Münchner im Training verstärken. „Es ist natürlich immer großartig, viele Torhüter im Training zu haben. Und wenn man dann noch auf einen solch versierten Tormann schießt, lernt man umso mehr“, freut sich Mikić über diesen Zugewinn.

Die interessanteste „Neuverpflichtung“ stellt aber ein rosa Herrentütü dar. „Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Lösungen“ befand das Münchner Strafenkomitee und sprach damit auf die unzähligen Rollen an, die man in den letzten Jahren wegen ungezügeltem Temperament erhalten hatte. „Wer in der kommenden Saison eine Rolle kriegt, muss im Ballettoutfit ein Training lang den Schiedsrichter spielen“, lautet der offizielle Paragraph im Strafenkatalog, der aber auch eine monetäre Hintertür offenlässt. „Vielleicht hilft das ja was“, so die Meinung des Strafenkomitees.

So kann die neue Saison beginnen, und sie beginnt direkt mit einem schweren Auswärtswochenende in Ludwigshafen und Pforzheim. „Beide Spiele verliefen in der letzten Saison sehr eng, aber völlig unterschiedlich. In Pforzheim haben wir stark verteidigt, in Ludwigshafen waren wir im Angriff stark. Jetzt wollen wir in beiden Spielen sowohl vorne als auch hinten überzeugen“, fasst Marko Ristić die Lage vor seinem ersten Einsatz als Kapitän in der 2. Wasserball-Bundesliga zusammen.

Die nächsten Spiele:

Samstag, 28. November 2015, 18:30 Uhr

WSV Ludwigshafen – SG Stadtwerke München

Sonntag, 29. November 2015, 15:30 Uhr

1.BSC Pforzheim – SG Stadtwerke München