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Waspo 98 international weiter gefordert

Die Herausforderung ist groß, doch ein neues Szenario hat der deutsche Vertreter Waspo 98 Hannover in der Champions League bereits vor dem ersten Anschwimmen in Rijeka produziert: Erstmals seit der Neugestaltung des Wettbewerbs im Jahre 2012 steht jenseits der direkt für die Hauptrunde gesetzten Wasserfreunde Spandau 04 ein weiteres deutsches Team in der neuralgischen dritten Qualifikationsrunde der „Königsklasse“ des europäischen Vereinswasserballs, und die blendend in die neue Saison gestarteten Niedersachsen wollen jetzt auch nach der prestigeträchtigen Gruppenphase greifen. Auf die Sieben von Trainer Karsten Seehafer wartet jetzt allerdings kein Geringerer als der Vorjahresfinalist Primorje Rijeka, und die erste der beiden Partien steigt am Sonnabendabend um 19 Uhr an der Adriaküste Kroatiens.

Die Auslosung der dritten Qualifikationsrunde hat dem Team aus der Landeshauptstadt den wohl dicksten Brocken des Feldes beschert, nachdem sich der  Kontrahent in den vergangenen acht Jahren mehr als nur zu einem zu einem Schwergewicht des internationalen Wasserballs gemausert hat. Lange Jahre nur ein Mitläufer unter den Topvereinen aus Jugoslawien und später dann Kroatien, konnte das Team von der Kvarner Bucht zuletzt dreimal die post-jugoslawische Adria-Liga mit den besten Vereinsmannschaften aus den Wasserball-Hochburgen Kroatien, Serbien, Montenegro und Slowenien zu seinen Gunsten entscheiden und 2014 und 2015 jeweils auch kroatischer Meister vor den lange Jahre dominierenden Rivalen Mladost Zagreb und Jug Dubrovnik werden. 2015 stand Primorje zum zweiten Mal nach 2012 zum zweiten Mal im Finale der Champions League unterlag dort nur knapp mit 7:8 gegen Italiens Serienmeister Pro Recco.

Gleich vier der kroatischen Olympiasieger von 2012 und der rumänische Weltklasse-Center Cosmin Radu sind die Korsettstangen des Teams, doch der Vorjahresfinalist muss für die neue Saison allerdings auch Abgänge verzeichnen: Sandro Sukno, ein weiterer Olympiasieger, hat sich nach der vergangenen Spielzeit zu Champions League-Gewinner Pro Recco (Italien) verabschiedet, nachdem er mit Recco und dann dreimal Rijeka zuletzt viermal in Folge die Adria-Liga gewonnen hatte. Nach fünf Jahren an der Kvarner Bucht hat auch der spanische Linkshänder Xavier Garcia (Vize-Weltmeister 2009) ade gesagt und wechselt ausgerechnet zu Primorjes kroatischem Erzrivalen Jug Dubrovnik. In der Saison 2013/2014 hatten zudem noch die beiden Varga-Brüder, die jetzt bei Ungarns Meister Szolnoki VSC die Fäden ziehen, für das Team von der Kvarner Bucht gespielt, als Waspo 98 beim damaligen Zweitrundenturnier an gleicher Stelle gegen Primorje regelrecht unterging.

Genau diese Wechsel könnten den Kroaten trotz aller Substanz der Mannschaft schwer im Magen liegen. Der deutsche Vertreter geht seinerseits mit einem auf mehreren Positionen neuformierten Team ins Rennen, präsentierte sich bisher allerdings sichtbar stärker als im Vorjahr. Die Niedersachsen überstanden die beiden bisherigen Champions League-Turniere mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage in der Gesamtbilanz souverän, und selbst die abschließende 10:11-Niederlage zwei Wochen zuvor gegen das Starensemble des ungarischen Meisters aus Szolnok kam angesichts der gezeigten Vorstellung einem gefühlten Sieg gleich. „Wir wollen eine Überraschung“, sagt Waspo98-Trainer Karsten Seehafer, allerdings müssen die Niedersachsen in der mit Hin- und Rückspiel ausgetragenen dritten Runde allerdings zweimal eine bärenstarke Vorstellung hinlegen, und in dem imposanten Kantrida-Schwimmzentrum sind die deutschen Klubs zuletzt in Serie untergegangen: Nach Waspo 98 vor zwei Jahren erwischte es in der vergangenen Saison auch Meister Wasserfreunde Spandau 04, und erst zwei Wochen zuvor traf es auch den ASC Duisburg gleich mit 8:18 bei seinem Zweitrundenauftritt des laufenden Wettbewerbs.

Der Sieger aus Hin- und Rückspiel zieht in die Hauptrunde der Champions League mit ihren grade einmal zwölf verbliebenen Mannschaften ein, darunter gleich acht „Wild Card“-Teams. Diesen Sprung in die Gruppenphase mit den Einzelspielen auf Heim- und Auswärtsbasis hat über die Qualifikationsrunden mit Ausnahme der Wasserfreunde Spandau 04 noch keine deutsche Mannschaft seit Einführung der Champions League im Jahre 1996 geschafft, wenngleich der SV Cannstatt und der ASC Duisburg zweimal bei Punktgleichheit an dem Coup vorbeigeschwommen sind. Neu im Reglement des Wettbewerbs: Der Verlierer der Drittrundenduelle steigt diesmal in die KO-Phase des Euro Cups (entspricht der Europa League im Fußball) sein, so dass Waspo 98 in jedem Fall zumindest noch zwei bis sechs weitere Spiele erleben wird, doch das soll nur der Reserveplan der Niedersachsen sein.

 

Champions League 2015/2016

Qualifikationsrunde III – Ansetzungen Hinspiele

Sonnabend, den 3. Oktober 2015
19:00 (Q1) Primorje Rijeka (CRO) – Waspo 98 Hannover (GER)
19:00 (Q4) Jadran Herceg Novi (MNE) – AN Brescia (ITA)
20:00 (Q3) CN Marseille (FRA) – Szolnoki VSC (HUN)
20:30 (Q2) CSM Oradea (ROU) – OSC Budapest (HUN)

Rückspiele jeweils am 17. Oktober