Wasserball-Leckerbissen an der Weser
19. Januar 2015HSV weiter ungeschlagen, erster Sieg für Chemnitz
20. Januar 2015SGW Brandenburg gewinnt Spitzenspiel gegen U19-Auswahl mit 15:13
In der zweiten Wasserballliga Ost tritt in dieser Saison als zweite Gastmannschaft neben den Pragern eine U19-Auswahl der besten Jugendspieler der Landesgruppe Ost an. Gespickt mit einigen Jugendnationalspielern, darunter auch Spieler aus dem erweiterten Kader des deutschen Serienmeisters Wasserfreunde Spandau, sollte diese Auswahl der erste richtig harte Brocken im Kampf um die Zweitliga-Meisterschaft werden. Die Ausgangssituation für das Spiel am Sonntag in Berlin sah wie folgt aus. Der Tabellenführer aus Brandenburg traf auf den Tabellenzweiten und damit direkten Verfolger. Beide Teams gaben in der laufenden Saison noch keine Punkte ab und gewannen alle ihre Spiele deutlich. Nur der Titelverteidiger aus Prag agierte bislang ähnlich souverän.
Trainer Bott verzichtete in diesem Spiel auf seine Jugendspieler Theuer, Groh, Gruhn und Peters, die tags zuvor bereits in der Zweiten Mannschaft zum Einsatz kamen. Mit einem Altersschnitt von 27 Jahren sollte die deutlich höhere Erfahrung und Cleverness den Ausschlag geben. Lediglich der 17jährige Nicolas Tosch zwischen den Pfosten und der erst 16jährige Center Daniel Reimer hätten auch beim Gegner aktiv sein können.
Um es vorweg zu nehmen. Das Spiel sollte sich das Prädikat Spitzenspiel auch wirklich verdienen. Vom Start an gingen die Mannen um Trainer Christopher Bott konzentriert zu Werke. Eine aggressive Pressverteidigung sollte Ausgangspunkt für das gefürchtete Konterspiel der Brandenburger werden. Bereits im ersten Angriff stieg Patrick Hehr auf der Centerposition nach einem scharfen Anspiel von außen am höchsten aus dem Wasser und netzte den Ball unhaltbar zur schnellen 1:0 Führung ein. Kurz darauf erhöhte Sascha Mischur im Kontor zum 2:0. Doch auch der junge Gegner zeigte früh seine Klasse und kam ebenso schnell zum Ausgleich. Es entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Führten die Brandenburger nach dem 1. Spielabschnitt noch mit 3:2, lagen sie trotz eines gut geführten Spiels zur Halbzeit mit 6:7 hinten.
Wenn auch im Angriff noch nicht alles klappte, so konnte in der 2. Halbzeit dennoch auf eine ansprechende Leistung aufgebaut werden. Die Bott-Truppe wusste um Ihre Stärke und ließ sich trotz des Rückstands nicht beirren. Im dritten Spielabschnitt wurde der Turbo gezündet. Fünf eigene Treffer bei nur einem Gegentor bedeuteten eine komfortable 11:8 Führung vor dem alles entscheidenden Schlussabschnitt. Als Schlüssel für die Wende können zwei Szenen beispielhaft benannt werden. Zum einen war es ein sicher verwandelter Strafwurf von Marco Förster zur ersten Drei-Tore-Führung. Zum anderen war es eine doppelte Unterzahlsituation beim Stand von 10:8, in der beide Hehr-Brüder das Wasser verlassen mussten, dennoch aber das Gegentor verhindert werden konnte.
Im letzten Spielabschnitt machte den Brandenburgern zunehmen die hohe Foulbelastung zu schaffen. Eine Statistik zeigte dieses deutlich. Ganze 17-mal gerieten die Havelstädter in Unterzahl, während es dem Gegner nur 7 mal so erging. Gegen die taktisch stark agierenden Auswahlspieler konnten allerdings 12 dieser Situationen ohne Gegentreffer bewältigt werden, eine herausragende Quote im Wasserballsport. Dennoch schaffte die Jugendauswahl den 12: 12 Ausgleich. Zudem wurde Sascha Mischur bei diesem Spielstand aufgrund eines harten Fouls mit einer Rolle des Feldes verwiesen. Die Wende blieb aber aus, weil sein Bruder Sebastian mit seinen Treffern fünf und sechs an diesem Tag die Brandenburger endgültig auf die Siegerstraße führte. 15:13 hieß es am Ende, so dass selbst der sonst so kritische Trainer Bott voll des Lobes war. „Die Mannschaft hat als Team fantastisch gekämpft und genau das abgerufen, was wir seit 4 Monaten trainieren!“ ließ er sich nach dem Spiel entlocken.
In der nächsten Woche können sich auch die Brandenburger Fans auf einen Wasserballleckerbissen freuen. Im Marienbad wird am Samstag (24.01.15) 16 Uhr der Dauerrivale WU Magdeburg zu Gast sein, der in den sich abzeichnenden Dreikampf an der Spitze unbedingt noch eingreifen möchte.
Es spielten: Nicolas Tosch, Christian Hehr, René Oldenburg, Daniel Reimer (1), Stefan Frank, Alexander Zick, Björn Dupont (1), Maximilian Stresow (1), Marco Förster (2),
Patrick Hehr (2), Dennis Wagner, Sascha Mischur (2), Sebastian Mischur (6)
BD