SCN mit neuem Trainer zum nächsten Sieg?
16. Januar 2015Hannover, Chemnitz und Hamburg kämpfen um Anschluss
17. Januar 2015Es ist ein Wochenende der „Vier-Punkte-Spiele“: In Abwesenheit der pausierenden Spitzenteams aus Duisburg, Hannover und Berlin lädt die Deutsche Wasserball-Liga (DWL) in allen sechs verbliebenen Partien zu Duellen von Teams aus benachbarten Tabellenregionen, wobei sich unter anderem in der Gruppe B vier Play-off-Aspiranten gegenüberstehen. Beim dortigen Duell zwischen dem SVV Plauen und dem OSC Potsdam wird im Stadtbad sogar mit einem neuen Zuschauerrekord gerechnet.
Bei den beiden zur Austragung kommenden Partien der Hauptrundengruppe A wollen die Mannschaften hinter den drei bisher dominierenden Topteams weiter positionieren, wobei der Kampf um Rang vier und fünf bei immer noch vier Kandidaten bis dato absolut offen ist. Hier könnte sich insbesondere der derzeitige Tabellenfünfte SV Bayer 08 Uerdingen (derzeit 4:8 Punkte) besser in Position bringen, der am heimischen Waldsee das bisher sieglose Gruppenschlusslicht SG Neukölln (0:12) empfängt. Die Krefelder rechnen dennoch mit einer schwierigen Partie, zumal die Gäste aus Berlin auch bereits einige knappe Resultate hingelegt haben. Auch auf personeller Ebene kommt nur langsam Entspannung in die Uerdinger Reihen, wo nach wie vor einige Spieler gesundheitlich angeschlagen sind.
Als erfolgreiche Minimalisten in der Runde der oberen Acht haben sich bisher die White Sharks Hannover (6:6) präsentiert, die sich in den entscheidenden Augenblicken bisher keine Blößen gegeben haben: Drei Niederlagen gegen die in der aktuell scheinbaren übermächtigen Topteams stehen drei Erfolge in den drei Partien mit den „lösbaren“ Aufgaben gegenüber – macht aktuell Rang vier der Tabelle. Zum Abschluss der Hinrunde könnten die Niedersachsen einen direkten Kontrahenten im Kampf um Rang bereits entscheidend abhängen, allerdings wartet auf die Sieben von Trainer Milan Sagat auswärts ein harter Ritt beim derzeitigen Siebten SV Cannstatt, der mit 3:9 Punkten bisher nicht die erhofften Resultate erreicht hat. Die Stuttgarter wollen nach eigenem Bekunden endlich „durchstarten“, zumal im Falle einer Niederlage neben den Norddeutschen nicht nur die Hannover, sondern auch Bayer Uerdingen in der Tabelle enteilen könnte. Die Vorbereitung lief allerdings nicht optimal: Das Inselbad war aufgrund eines technischen Defekts mehrere Tage gesperrt. Zudem werden am Wochenende Simon Berce (Schulterverletzung) und Routinier Jovan Radojevic (berufsbedingtes Karriereende) fehlen. Verlegt worden sind die Spitzenpartie zwischen Tabellenführer ASC Duisburg (12:0) und dem direkten Verfolger Waspo 98 Hannover (11:1) sowie das Duell zwischen Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 (9:3) und dem SSV Esslingen (3:9).
Plauen vor neuem Zuschauerrekord
Knisternde Spannung verspricht in der Hauptrundengruppe B das dortige Verfolgerduell zwischen dem SVV Plauen (9:3) und dem OSC Potsdam (10:2). Die Gäste aus Potsdam konnten im DSV-Pokal vor Wochenfrist mit dem 8:7-Heimerfolg gegen den SV Bayer 08 Uerdingen bereits den zweiten A-Gruppen-Vertreter in Serie eliminieren und stehen zum zweiten Mal nach 2012 in der Endrunde des nationalen Pokalwettbewerbs. Plauen glänzte mit einem Durchmarsch von fünf Siegen in fünf Spielen beim großen Turnier des Pro Sport Berlin 24. Beide Teams liegen in der laufenden Saison beim Kampf um einen Spitzenplatz bisher bestens im Rennen, wobei die Vogtländer sogar bisher erst einmal vor heimischer Kulisse aufgelaufen sind – und die Plauer Heimspiele sogar in der Szene bundesweit für Schlagzeilen: Um eine noch spektakulärere Kulisse im zuletzt bestens besuchten Stadtbad zu schaffen, wird es erstmalig für 250 weitere Fans eine zusätzlich Tribüne am Beckenrand errichtet, so dass der bisher aufgestellte Zuschauerrekord von über 500 Personen gebrochen werden kann.
An der Weinstraße kommt es zum Duell zwischen dem bisher verlustpunktfreien Spitzenreiter SC Neustadt (10:0) und der viertplatzierten SV Krefeld 72 (6:4), wobei auf beide Teams noch jeweils eine Nachholpartie gegen ein Team der unteren Tabellenhälfte wartet. Neustadt musste vorher Wochenfrist mit der nicht unerwarteten 4:22-Auswärtsniederlage im Pokalduell bei Vorjahresfinalist Waspo 98 Hannover erstmals in dieser Saison als Verlierer das Becken verlassen, hatte anders als vor dem morgigen Spitzenduell nach der Feiertagspause bis dahin nur wenig trainiert. Zudem wird der neue SCN-Trainer Dragan Matutinovic (u. a. Olympiazweiter 1992 mit Spanien) jetzt seine erste Woche am Beckenrand hinter sich gebracht haben. Die mit Aussicht auf einen Spitzenplatz gestarteten Krefelder mussten im bisherigen Saisonverlauf bereits mehrere Punktverluste hinnehmen und würden im Falle einer Niederlage in der Tabelle auch den Anschluss an die Neustädter verlieren. Allerdings zeigen sich die Westdeutschen vor Wochenfrist im DSV-Pokal (11:12-Niederlage in letzter Sekunde gegen den SSV Esslingen) spielerisch gut aufgelegt und hoffen für das Gastspiel im Stadionbad auf Bestbesetzung.
Eines der gern zitierten „Vier-Punkte-Spiele“ wird es auch im Norden Berlins geben, wo der Tabellensechste SC Wedding (3:9) auf den fünftplatzierten SV Weiden (4:6) trifft. Nach den Zittereinlagen in der vergangenen Saison müssen sich beide Teams auch diesmal wieder zunächst auf den Klassenverbleib konzentrieren, wobei ein Erfolg im morgigen Duell die Chance auf eine gute Position bei den Play-downs verbessern würde – auch nach oben wäre für den Sieger dann vielleicht noch etwas drin. Die im bisherigen Saisonverlauf personell nicht verwöhnten Gäste aus der Oberpfalz hoffen für das morgige Gastspiel an der Seestraße zudem erstmals auf Bestbesetzung. In Heidelberg kommt es zum Duell der beiden Aufsteiger SGW Leimen/Mannheim (0:10) und SpVg Laatzen (2:10), die aktuell auch die beiden letzten Plätze der Tabelle belegen. Die nordbadischen Kombinierten waren in den bisherigen fünf Saisonauftritten ohne Chance auf einen Punktgewinn, die Gäste aus Niedersachsen kämpften zwar auch mit sichtbaren Anpassungsschwierigkeiten an die neue Umgebung, haben bisher aber noch alle Chancen auf den neuralgischen sechsten Platz in der Tabelle, der in der zweiten Play-down-Runde Heimrecht brächte.
Deutsche Wasserball-Liga 2014/2015
Ansetzungen Wochenende (7. Spieltag)
Sonnabend, den 17. Januar 2015
16:00 SV Bayer 08 Uerdingen – SG Neukölln (Bayer-Traglufthalle)
16:00 SV Cannstatt – White Sharks Hannover (Inselbad Untertürkheim)
16:00 SVV Plauen – OSC Potsdam (Stadtbad)
18:00 SC Neustadt – SV Krefeld 72 (Stadionbad)
18:00 SC Wedding – SV Weiden (Kombibad Seestraße)
19:30 SGW Leimen/Mannheim – SpVg Laatzen (OSP-Schwimmhalle Heidelberg)
Tabellenstände
Gruppe A
1. ASC Duisburg 90:38 12:0
2. Waspo 98 Hannover 80:30 11:1
3. Wasserfreunde Spandau 04 93:41 9:3
4. White Sharks Hannover 46:79 6:6
5. SV Bayer 08 Uerdingen 43:64 4:8
6. SSV Esslingen 50:70 3:9
7. SV Cannstatt 47:74 3:9
8. SG Neukölln 51:104 0:12
Platz 1 bis 4 direkt in den Play-offs, Rang bis 5 bis 8 duellieren sich mit Platz eins bis vier der B-Gruppe um die Play-off-Plätze fünf bis acht.
Gruppe B
1. SC Neustadt 64:32 10:0
3. OSC Potsdam 88:57 10:2
2. SVV Plauen 68:45 9:3
4. SV Krefeld 72 59:44 6:4
5. SV Weiden 56:46 4:6
6. SC Wedding 50:60 3:9
7. SpVg Laatzen (N) 49:91 2:10
8. SGW Leimen/Mannheim (N) 29:88 0:10
Platz 1 bis 4 duellieren sich mit Rang 5 bis 8 der A-Gruppe um die Play-off-Plätze fünf bis acht.
Top 15 Torschützenliste
1. Mateo Cuk (Wasserfreunde Spandau 04) 22
2. Tobias Lentz (OSC Potsdam) 21
3. Dennis Eidner (ASC Duisburg) 17
4. Erik Bukowski (Waspo 98 Hannover) 16
4. Matteo Dufour (OSC Potsdam) 16
6. Jan Christopher Dangschat (SG Neukölln) 15
6. Peter Karteszi (SVV Plauen) 15
8. Maurice Jüngling (Wasserfreunde Spandau 04) 14
8. Spencer Hamby (OSC Potsdam) 14
10. Sven Roeßing (SV Krefeld 72) 13
10. Martin Görge (SC Neustadt) 13
10. Matthias Held (SC Neustadt) 13
13. Marko Bolovic (Waspo 98 Hannover) 12
13. Sean Ryder (SV Weiden) 12
13. Alexander Keding (SpVg Laatzen) 12
13. Stefan Roßner (SVV Plauen) 12