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Waspo vs. Bukarest

Unentschieden zu wenig für Waspo 98 – „Bukowski und Jokic Weltklasse“

Es ist das möglicherweise ärgerlichste Unentschieden der Vereinsgeschichte: Im Viertelfinale des Euro Cups (vormals LEN-Trophy) kam der deutsche Vertreter Waspo 98 Hannover trotz viermaliger Zwei-Tore-Führung nicht über ein 9:9 (2:3, 3:1, 2:2, 2:3)-Unentschieden gegen Rumäniens aktuellen Tabellenführer Steaua Bukarest hinaus und verpasste damit nach dem 7:9 im Hinspiel den erstmaligen Halbfinaleinzug. Der zuletzt chronisch glücklose Erik Bukwoski war vor gut 500 Zuschauern im Stadionbad mit vier Treffern erfolgreichster Waspo98-Werfer.

Die Spannung der Partie war greifbar, und Center Andreas Schlotterbeck wie auch einige andere Waspo98-Akteure mussten nach dem Spielende tief schlucken: Die Akteure des deutschen Pokalfinalisten hatten gegen den Spitzenreiter der rumänischen „Superliga“ alles gegeben, doch auch beim dritten Viertelfinalauftritt nach 1991/1992 und 1992/93 sollte dem Klub aus der Landeshauptstadt der erstmalige Sprung in das Halbfinale eines Europapokalwettbewerbs verwehrt bleiben.

Nach der 7:9-Niederlage im Hinspiel startete Waspo 98 allerdings auch vor gut gefüllten Rängen im heimischen Stadionbad denkbar schlecht: Die Rumänen nutzten gleich die ersten beiden Überzahlchancen zu einer 2:0-Führung (3.), während zwei Würfe von Erik Bukowski knapp am Steaua-Gehäuse vorbeisegelten. Die Niedersachsen zeigten sich unbeeindruckt und sorgten noch für einen Wasserball-Krimi, wobei Bukowski und Bence Toth mit einem Doppelschlag zum 2:2 (6.) ausglichen. Nach der erneuten Gästeführung zum 3:2 antwortete die Sieben von Trainer Karsten Seehafer mit drei Treffern in Serie und lag 43 Sekunden vor dem Seitenwechselt dann mit 5:3 in Front – der erstmalige Gleichstand in der Gesamtwertung beider Partien.

Neben dem 5:3 lagen der Gastgeber auch beim 6:4, 7:5 (21.) und dann noch einmal 8:6 (26.) jeweils mit zwei Toren in Front. Psychologisch entscheidend war, dass diese Führungen allerdings jeweils nicht lange Bestand hatten oder ein vielleicht entscheidender Schlag in Form einer Drei-Tore-Führung nicht gelingen wollte, obwohl die Seehafer-Sieben agiler und frischer wirkte. Der am Ende letztlich entscheidende Schwachpunkt dieses Abends war allerdings, dass mehrere Würfe knapp am Tor vorbeisegelten bzw. in Überzahl nur eine allenfalls durchschnittliche Quote erreicht werden konnte. „Waspo war zu fickerig“, meinte einer der Zuschauer auf der Tribüne, wobei sich die Gäste von der Vorstellung der Niedersachsen am heutigen Tag durchaus angetan zeigten.

Die Partie war an Spannung weiterhin kaum zu überbieten: Waspo 98 ging im Schlussviertel beim 8:6 (26.) erneut mit zwei Toren in Front, als der gut aufgelegte Andreas Schlotterbeck einen vor ihm herabsfallenden Abpraller reaktionsschnell und spektakulär mit einem Rückhandwurf verwandelte. Die Gäste zeigte sich gut zwei Minuten in Überzahl dann aber erneut clever, als der heute dreimal erfolgreich Miroslav Randic zu Beginn der 28. Minute auf 7:8 verkürzte. Waspo hatte in dieser Phase konditionelle Vorteile und erkämpfte sich trotz der Kürze der Spielzeit noch zwei eigene Überzahlchancen, doch beide Male wollte der Ball einfach nicht über die Linie. Stattdessen gelang den Gästen durch Petar Filipovic 76 Sekunden vor dem Ende sogar der 8:8-Ausgleich.

Predrag Jokic bescherte der Waspo98-Sieben 56 Sekunden dem Ende mit einem versenkten Aufsetzer noch einmal die 9:8-Führung und eine letzte Chance, doch im Gegenzug gelang Miroslav Randic mit ablaufender Angriffszeit und einen Sonntagsschuss der erneute Ausgleich zum 9:9-Enstand, so dass der Seehafer-Sieben auch noch der Achtungserfolg eines Siegs aus der Hand glitt. Unter dem Strich fehlten dem deutschen Vertreter trotz zuletzt 21 Europapokalspielen In den vergangenen 14 Monaten doch die Erfahrung für ein derartiges Entscheidungsduell: „Wir haben gut gespielt, müssen aber unsere Chancen nutzen“, zog Vereinspräsident Bernd Seidensticker als Fazit einer faszinierenden Partie und verteilte zum Ende einer spektakulären Europapokal-Saison auch Lob: „Bukowski und Jokic waren Weltklasse.“

Euro Cup 2014/2015

Viertelfinale, Rückspiel in Hannover

Waspo 98 Hannover (GER) – Steaua Bukarest (ROU) 9:9 (2:3, 3:1, 2:2, 2:3 ) – Hinspiel: 7:9

Hannover: Roger Kong – Andreas Schlotterbeck 1, Erik Bukowski 4, Lukas Taplick, Mate Balatoni 1, David Kleine, Predrag Jokic 1, Ingo Pickert, Felix Haarstick 1, Bence Toth 1, Marko Bolovic, Bojan Paunovic, Marton Sagi. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 9/11