Weiden sagt Spiel ab
7. Juni 2024Hannover und die Frauen von den Wasserfreunden Spandau 04
Die Wasserball-Männer von Waspo 98 Hannover haben sich am Samstag den deutschen Meistertitel erkämpft. Im fünften und entscheidenden Spiel der Finalserie gegen die Wasserfreunde Spandau 04 setzten sich die Gäste aus Niedersachsen mit 9:6 (3:1, 2:1, 2:4, 2:0) durch. Erstmals seit Einführung dieses Modus* im Jahr 2001 konnte sich damit eine Mannschaft zum Champion krönen, die die ersten beiden Partien einer Best-of-five-Finalserie verloren hatte.
„Erst als unser Kapitän Marko Macan und Niclas Schipper eineinhalb Minuten vor Schluss mit zwei Blöcken erfolgreich waren, habe ich angefangen zu glauben, dass es mit dem Titel etwas werden könnte“, sagte Hannoversüberragender Nationaltorwart Felix Benke, der bei seinem ersten Titelgewinn als Stammkeeper auch an diesem Tag mit insgesamt elf Paraden geglänzt hatte. „Da ich die gesamte Saison über meistens gespielt habe, ist das für mich natürlich eine besondere Meisterschaft. Wir haben auch nach den beiden Niederlagen noch fest daran geglaubt, dass wir Spandau schlagen können. Und haben uns gesagt: wenn nicht jetzt, wann dann.“
Und dann ist es am Samstag wirklich passiert. Hannover hatte dank starkem Beginn zur Halbzeit bereits 5:2 geführt, doch der Rekordmeister gab sich nie auf. Als Hannover Kristof Takacs kurz vor dem letzten Wechsel wegen brutalemSpiels Rot sah und Mitte des letzten Viertels dann sogar der Ausgleich zum 6:6 fiel, schien der 39. Titelgewinn für Spandau plötzlich wieder möglich. Doch kurz darauf sah dann auch Spandaus Tomas Sedlmayer Rot – den fälligen Strafwurf verwandelt Andrija Basic zur Führung, die zusätzlich damit verbundene Überzahl nutzte Hannover zur Vorentscheidung.
Mit drei Treffern war Niclas Schipper erfolgreichster Torschütze in diesem denkwürdigen Spiel, vom Kampf gezeichnet humpelte er anschließend aus der Schöneberger Halle. „Das kam überraschend, fühlt sich aber sehr gut an. Wir haben die ganze Saison lang nur auf die Schnauze bekommen von Spandau, aber die letzten drei Spiele waren einfach nur unglaublich von uns. Vor allem der erste Sieg hat uns viel Rückenwind gegeben und dann wurde es immer besser“, sagte Schipper vor der Heimfahrt.
„Gratulation an Waspo. Man darf allerdings auch ganz klar sagen, dass Waspo das hier nicht gewonnen hat, sondern Spandau hat dieses Finale als klar bessere Mannschaft selbst verloren. Nachdem der 2:0-Vorsprung in Spiel drei und vier verspielt war, machte sich plötzlich viel Unsicherheit bei uns breit. Und die Entscheidungen der Schiedsrichter haben nicht dazu beigetragen, diese zu verringern“, sagte Spandaus Präsident Hagen Stamm. „Die Saison ist für uns damit verhagelt. Wir haben den Supercup und den Pokal gewonnen, zudem haben wir im Europcup die Finalrunde erreicht. Alles war gut, bis auf die Meisterschaft nun. Das hat auch Nachwirkungen für uns. Wir müssen die nächste Saison nun vier Wochen früher starten für die Qualifikationsrunde der Champions League.“ Hannover ist als Meister dagegen direkt qualifiziert.
Spandaus langjähriger Nationalspieler Marko Stamm konnte zwar als Spieler nicht jubeln, später am Abend aber dann als Trainer. Die von ihm betreuten Spandauer Frauen besiegten den SSV Esslingen auch im zweiten Finalspiel deutlich mit 23:6 und sicherten sich damit den fünften Meistertitel in Folge. “Natürlich wünscht man sich ein engeres Finale. Aber so ein Ausgang ist mir natürlich lieber als der bei den Männern”, sagte Stamm.
Quelle:DSV Seite