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Ludwigsburg verliert in Neukölln

Rückschlag für die Wasserballer des SVL. Ludwigsburg hat die Auswärtspartie gegen den Tabellenletzten Neukölln am Samstagabend in der Schwimmhalle Schöneberg deutlich mit 15:6 verloren. Warum? Die Erklärung fällt schwer.

Gibt’s eine Erklärung für diese deutliche, unerwartet Niederlage beim Auswärtsspiel der Ludwigsburger Bundesliga-Wasserballer am Samstag bei der SG Neukölln? Die knappe Antwort des SVL-Nationalspielers Zoran Bozic: „Leider nicht.“ Mattia Ruggeri sagt nach der Partie: „Das war eine in jeder Hinsicht schreckliche Leistung .“ Vor ein paar Tagen hatte Zoran noch erklärt: „Wir sind gegen Neukölln klar der Favorit.“ Und diesen Satz hätte vermutlich jeder Spieler auch unterschrieben. Nach dem letzten Viertel indes heißt es 15:6. Der Tabellenletzte der A-Gruppe der Bundesliga hat den Euro-Cup-Teilnehmer SV Ludwigsburg klar geschlagen.

Ein ruppiges Spiel mit enttäuschendem Ausgang für das Team vom Neckar
Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt nach dem Abpfiff: „Ich bin sprachlos… leider wurden die Erwartungen nicht erfüllt und die zweite nicht eingeplante und auch noch sehr deutliche Niederlage eingesteckt.“ Dieses Resultat müsse aufgearbeitet werden. Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel sagt, auch ihm falle es schwer etwas zu sagen nach dieser Leistung. Das Ergebnis stehe „symbolisch für das Spiel“. Und weiter: „Deutlich verloren, da kann man auch nicht von unglücklich sprechen“. Nagel weiter: „Unvermögen an gewissen Stellen.“ Die Statistik spreche „auch wieder für sich: wir hatten wieder doppelt so viele Ausschlüsse wie der Gegner, x Strafwürfe gegen uns, was ich so noch nie gesehen habe. „Wir müssen darüber reden, wie wir unsere Fehler minimieren können. Wir geben zu viele Spiele ab, das ist nicht gut“. Nagel sagt, es sei klar, „dass wir noch Zeit brauchen“, nach dem Neuaufbau des Teams. Er spricht aber mit Blick auf das Ergebnis von „einem Dämpfer“. Was tun? „Das Spiel nochmal anschauen, analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“ Die meisten Spieler wollen nach dem Spiel in Berlin lieber gar nichts sagen und sich lieber schnell verkrümeln.

Gut eine Stunde vorher, die SVL-Wasserballer wollen gewinnen. Der Anpfiff. Aber das erste Tor macht Neukölln. 1:0. Im Gegenzug der Ausgleich, Zoran Bozic erzielt das 1:1. Dann der Kapitän, Nino Blazevic. Er macht das 1:2. Ludwigsburg geht in Führung, leider das erste und zugleich das letzte Mal in diesem Spiel. Foul SVL, Strafwurf und der Ausgleich zum 2:2. Unterzahl Ludwigsburg und das 3:2. Die zweite Rausstellung von Zoran, Auszeit Neukölln. Keine weiteren Treffer, Ende des ersten Viertels.

Das zweite Viertel beginnt wie das erste: mit einem Tor der Gastgeber. 4:2. Jetzt sollte Ludwigsburg nachlegen gegen den Tabellenletzten. Aber die SG macht das 5:2 und das 6:2. Die SVL-Spieler sind von der Rolle, der Trainer Raul de la Pena nimmt eine Auszeit. Was wird er seinen Männern sagen? Weiter geht’s. Zunächst keine Tore, hier nicht und dort nicht. In der fünften Minute dieses Viertel: Überzahl SVL. Nix draus gemacht, außer ein weiteres Foul, Strafwurf SG, Treffer. Das 7:2. Eine bis dato ernüchternde Partie für den SV Ludwigsburg. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff der Anschlusstreffer: der Jugendnationalspieler Emmanouil Petikis, der im Sommer vom SSV Esslingen zum SVL gewechselt hat, macht das 7:3.

Und auch die zweite Hälfte des Spiels in Berlin beginnt mit einem Treffer der SG. 8:3. So hatte sich das niemand beim SVL vorgestellt. Ein Sieg in Neukölln war fest eingeplant. Aber sind fünf Tore Rückstand überhaupt noch aufzuholen? Eine Minute später heißt es bereits 9:3. Foul SVL, der nächste Strafwurf und der nächste Treffer für Neukölln, 10:3. Nino macht den Anschlusstreffer zum 10:4. Vermutlich zu spät. Im Gegenzug legt die SG nach. 11:4. Foul SVL, Strafwurf und Treffer Neukölln. 12:4.

Neukölln schnappt sich zwei festeingeplante Punkte
Acht Tore in acht Minuten schießen? Das ist im Wasserball nicht möglich. Diese Partie ist schon vor dem Anpfiff des letzten Viertels entschieden. In diesem letzten Viertel fallen insgesamt noch fünf Tore, das 13:4, das 13:5 (Guram Kutchuashvili), das 14:5 und 14:6 (nochmal Guram), schließlich das 15:6. Ein gebrauchter Tag für Ludwigsburg geht zu Ende. In einer Woche die nächste Partie: daheim im Sportbad Stuttgart gegen den ASC Duisburg, dieses Spiel dürfte kaum leichter zu gewinnen sein. Der SVL steht unter Zugzwang – zumal das übernächste Spiel, auswärts gegen den Rekordmeister Spandau, ganz bestimmt auch kein Spaziergang werden wird.