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Potsdam Orcas nur im Auftaktviertel stark

Wasserball-Bundesligist mit bitterer Niederlage im blu

Die positive Leistungskurve des Wasserball-Bundesligisten Potsdam Orcas der letzten Wochen hat am Samstagabend im blu einen erheblichen Knick erlitten. Im prestigeträchtigen Lokalderby gegen die SG Neukölln setzte es vor fast 300 Zuschauern ein bitteres 6:9 (5:1, 0:4, 1:2, 0:2).
Konsterniert und etwas fassungslos kommentierte Potsdams Kapitän Ferdinand Korbel: „Im ersten Viertel waren wir hochkonzentriert und haben uns mit viel Leistungsbereitschaft eine hohe Führung erarbeitet. Was in den drei Abschnitten danach passiert ist, ist nur schwer erklärlich“, so der Nationalspieler und zweifache Torschütze. „Keine Torgefahr und viele unnötige Fehler haben Neukölln aufgebaut. Aus dem Loch konnten wir uns dann nicht mehr herausarbeiten.“
Tatsächlich begannen die Orcas engagiert, aber mussten sich für die hohe Führung im ersten Viertel nicht wirklich zerreißen. Die Berliner Gäste wirkten lethargisch und machten viele Fehler. Gleich im ersten Angriff tippte Korbel einen Pass von Florian Burger mit der linken Hand etwas glücklich über die Linie. Korbel erhöhte nach einem Ausschluss gegen ihn allein vorm Tor stehend auf 2:0. Mit einem strammen Wurf aus der zweiten Reihe erhöhte Till Hofmann nach Querpass seines Bruders Arne auf 3:0, bevor Neukölln per Strafwurf verkürzte. Davon unbeeindruckt erzielte Finn Taubert aus der zweiten Reihe das 4:1 und Konstantin Hüppe staubte nach gehaltenem Wurf zur 5:1-Führung ab.
„Trotz des hohen Vorsprungs stimmte die Körpersprache irgendwie nicht“, so André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „Der Vorsprung war trügerisch.“ Neukölln kam indes im zweiten Viertel besser in Schwung und verkürzte durch zwei Treffer schnell auf 3:5. Potsdam wirkte sichtlich beeindruckt und verunsichert, brachte wenig gute Möglichkeiten Richtung Tor und scheiterte zu oft am guten Keeper Neuköllns und späteren „Spieler des Tages“ Nikoloz Shubladze. Folgerichtig kam Neukölln zu zwei weiteren Toren und dem 5:5-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel vermochte Potsdam weiterhin nicht, den Schalter umzulegen. Zwar verteidigte das Team von Trainer Alexander Tchigir nun etwas besser, vorn wollte aber nichts gelingen. Neukölln kam zu weiteren Toren und übernahm mit 7:5 nun erstmals die Führung. Nach 16 torlosen Minuten erlöste Mark Dyck seine Mannschaft und die Fans, als er in Überzahl den Anschluss für Potsdam erzielte. Die erhoffte Initialzündung blieb aber aus. Innerhalb der letzten zehn Minuten gelang den Orcas kein Tor mehr und mussten so nach zwei Treffern der SGN im Schlussviertel die 6:9-Schlappe hinnehmen.
„Wir dürfen nicht zu viel in die Niederlage hineininterpretieren, aber müssen achtsam sein“, so Laube. „Das war unnötig, ist aber im Prozess der Entwicklung einer jungen Mannschaft auch nicht ungewöhnlich.“ Trotz der Niederlage sei ein Abrutschen Potsdams auf den letzten Tabellenrang der A-Gruppe und direkten Abstiegsplatz nicht mehr möglich. Selbst, wenn Esslingen seine letzten beiden Partien gewänne, könnten die Süddeutschen nach Punkten nur noch gleichziehen. Aufgrund des schlechteren Direktvergleiches blieben sie allerdings hinter Potsdam. Neukölln braucht aus seinen letzten drei Matches allerdings nur noch einen Zähler, um die Orcas hinter sich zu lassen. „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Relegation und die Pokalendrunde“, so Laube. „Ob wir gegen den Zweiten oder Dritten der B-Gruppe ranmüssen, scheint bei der aktuellen Leistungsdichte dort, fast unerheblich.“
Am Mittwoch, 22. März, geht es auswärts in das erste Spiel der „Best-of-Three“-Serie, danach folgt zwischendurch das Pokal-Final 4, bevor am 1. und bei Bedarf am 2. April die Spiele zwei und drei des Duells um den Klassenerhalt anstehen.
Potsdam (Pokal gg Neukölln): Torhüter Antonio Vukojewic/Joel Limprecht, Konstantin Hüppe (1), Finn Taubert (1), Arne Hofmann, Mark Dyck (1), Lauritz Lück, Matija Zezelj, Noel Eisenreich, Ferdinand Korbel (2), Till Hofmann (1), Florian Burger, Lu Meo Ulrich