Vierter Titel in fünf Jahren: Waspo 98 Hannover ist erneut Deutscher Meister
25. Mai 2022Waspo gewinnt
26. Mai 2022Es war ein berauschender Abend den die rund 800 Zuschauer im Volksbad Limmer bei ihrem Besuch von Spiel vier der Play-Off -Serie um die deutsche Wasserballmeisterschaft geboten bekamen. Zunächst zeigte ihr Team Waspo 98 Hannover im Duell mit Spandau 04 eine restlos überzeugende Vorstellung, danach konnte eine ausgelassene Party beginnen.
Vom Start weg dominierte der Gastgeber seinen Gegner aus Berlin im heimischen Freibad. Zwar gewannen die Gäste das Anschwimmen und kamen zu einer aussichtsreichen Wurfgelegenheit, doch schon im Gegenzug brachte Petar Muslim das Team von Trainer Karsten Seehafer mit 1:0 in Führung. Matija Brguljan und Ivan Nagaev bauten den Vorsprung noch im ersten Spielabschnitt auf 3:0 aus. Die Defensive um den famosen Torwart Moritz Schenkel gestattete den Spandauern in den ersten acht Minuten keinen eigenen Treffer.
Wieder war es das nahezu perfekt laufende Überzahlspiel, das den Hannoveranern schön herausgespielte Tore ermöglichte. So war der erneut in Galaform agierende Ivan Nagaev zu Beginn des zweiten Viertels auch zum 4:0 erfolgreich. Erst danach kamen die Spandauer, die den Ausfall des gesperrten absoluten Führungsspielers Dmitri Kholod in keiner Weise kompensieren konnten, zu zwei sehenswerten Treffern durch den jungen und erneut auffälligen Yannek Chiru sowie Nationalspieler Denis Strelezkij. An eine Wende war allerdings nicht zu denken. Der überragende Julian Real stellte mit einem Doppelschlag sogleich den alten Abstand wieder her. Als Kanonier Aleksandar Radovic dann einen Wurf aus rund neun Metern ins lange Eck einschweißte, waren die Weichen auf Sieg bereits frühzeitig gestellt worden.
Die Berliner kamen zwar jetzt regelmäßig zu Toren, u. a. durch den Linkshänder Marin Restovic, konnten den Rückstand aber nicht mehr auf weniger als fünf Treffer Differenz reduzieren. Waspo 98 hatte stets die passende Antwort parat. Trainer Karsten Seehafer hatte in der zweiten Spielhälfte einen ruhigen Job und genoss die Darbietung seiner Mannschaft sichtlich. Nach dem dritten Viertel lagen die Hannoveraner mit 12:6 vorn und bauten das Ergebnis im Schlussabschnitt sogar noch bis zum 16:7 aus. Danach kamen die Gäste noch zu zwei Treffern und stellten das Endergebnis zum 16:9 her.
Nun konnte die obligatorische Meistersause beginnen. Zunächst nahmen der Präsident der Region Hannover, Steffen Krach, und der stellvertretende Abteilungsleiter Wasserball des DSV, Tino Ressel, die Ehrung der Spandauer zum Vizemeister und von Waspo 98 als Titelträger vor. Schließlich konnte Kapitän Aleksandar Radovic den schönen und geschichtsträchtigen Meisterpokal in Empfang nehmen, in den der Spielball der einzigen deutschen Olympiasiegermannschaft aus dem Jahre 1928 in Amsterdam eingearbeitet ist.
Die vielen Fans, die teilweise in Trikots der hannoverschen Sportvereine wie Hannover 96, Arminia Hannover, TSV Hannover-Burgdorf, EC Hannover Hannover Indians, TSV Victoria Linden und HHB Hannover-Burgwedel gehüllt waren, konnten mit den Verantwortlichen und Spielern eine standesgemäße Meisterfeier starten, die erst tief in der Nacht ihr Ende fand.
Nach einer großartigen Saison auf nationaler und internationaler Ebene belohnte sich Waspo 98 mit dem Gewinn der wichtigsten Trophäe im deutschen Wasserball hoch verdient, wenngleich Rivale Spandau 04 in vollständiger Besetzung ein noch hartnäckigerer Kontrahent hätte sein können. Das Sahnehäubchen soll für Waspo 98 nun in der nächsten Woche folgen, wenn die Mannschaft beim Final-Eight der Champions-League in Belgrad antreten wird. FG