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White Sharks verpassen das Halbfinale denkbar knapp

Es war eine dramatische Viertelfinalserie, die sich der SV Ludwigsburg und die White Sharks Hannover im Viertelfinale um die deutsche Wasserballmeisterschaft geboten haben. Am Ende setzten sich die favorisierten Schwaben hauchdünn mit 2:1-Siegen durch und spielen somit um die Medaillenplätze. Die Hannoveraner agierten jedoch während der gesamten Serie auf Augenhöhe und waren sehr dicht vor dem möglichen Einzug in die Runde der letzten vier Mannschaften.
Nach dem 12:9-Heimsieg im Sportleistungszentrum machten sich die Haie am Wochenende auf ins Freibad Hoheneck nach Ludwigsburg, das bereits zu dieser frühen Jahreszeit spielbereit war.
Am Samstag in Spiel zwei lieferten sich beide Mannschaften einen extrem packenden und dramatischen Kampf. Die Sharks lagen drei Viertel lang zu keinem Zeitpunkt im Rückstand, führten entweder oder mussten zwischenzeitlich den Ausgleich hinnehmen. Überragender Akteur der Gastgeber war Spielmacher Marko Martinic, der im ersten Spiel der Serie weitgehend abgemeldet werden konnte und frühzeitig nach drei persönlichen Fehlern aus dem Spiel ausgeschieden war. In Spiel zwei warf er jedoch phänomenale sieben Tore und war damit der entscheidende Faktor.
Als der frühere Ludwigsburger Nikola Stankovic für die Hannoveraner mit dem ersten Angriff im Schlussviertel einen Strafwurf zum 7:5 erfolgreich verwandelte, schienen die Haie von Trainer Milan Sagat dem Halbfinale entgegen zu schwimmen. Doch die Schwaben hatten in der Folge ihre beste Phase und warfen durch vier Treffer von Marko Martinic in Folge eine 9:7-Führung heraus. Nun folgte eine schier unglaubliche letzte Spielminute. Philip Portisch und Steffen Hülshoff schafften binnen 36 Sekunden den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zum 9:9. Es blieben den Württembergern noch zehn Sekunden Zeit, ein Fünfmeterwerfen zu vermeiden. Und tatsächlich gelang Nationalspieler Timo van der Bosch unmittelbar mit der Schlusssirene der Siegtreffer für sein Team, dessen Anerkennung zu wütenden Protesten und einer offiziellen Eingabe durch die Hannoveraner führte. Das Tor wurde aber gegeben, und so erzielten die Ludwigsburger den Ausgleich in der Serie und erzwangen eine entscheidende dritten Partie in der Viertelfinalserie.
Diese fand zur exotischen Zeit am Sonntag um 20 Uhr an gleicher Stelle statt. Niclas Schipper und Steffen Hülshoff brachten die Sharks früh mit 2:0 in die Vorlage. Bitter aus Sicht der Hannoveraner war, dass Routinier und Schlüsselspieler Luka Sekulic bereits im ersten Viertel einen Ausschluss mit Ersatz kassierte und damit nicht mehr mitwirken konnte. Durch weitere Tore von Niclas Schipper und Finn Rotermund lagen die Haie allerdings auch bei Halbzeit noch knapp mit 4:3 vorn.
Die spielentscheidende Phase erlebten die Zuschauer vor Ort und am Livestream dann im dritten Spielabschnitt. Binnen knapp drei Minuten verloren die Hannoveraner in der Defensive die Ordnung und kassierten gleich vier Gegentore. Die Sharks gaben sich allerdings nicht auf und kamen noch einmal auf 6:7 und 7:8 zu Beginn des Schlussviertels heran. Doch danach hatten die Gastgeber die besseren Reserven. Timo van der Bosch sandte gut zwei Minuten vor dem Ende zum vorentscheidenden 11:8 ein, wonach die Ludwigsburger den Vorsprung routiniert bis zur finalen Sirene transportierten. Drei Sekunden vor Schluss konnte Philip Portisch für die Sharks zum 10:12-Endergebnis treffen.
In dieser dramatischen Serie waren die Ludwigsburger von zwei gleich starken Mannschaften am Ende das etwas glücklichere Team und ziehen damit in die Vorschlussrunde ein, wo sie auf Spandau 04 treffen werden. Die White Sharks, die eine sehr gute zweite Saisonhälfte mit drei starken Viertelfinalauftritten krönen konnten, sind zwar der unglückliche Verlierer dieser Serie, können aber mit etwas Abstand sicherlich mit dem sportlichen Abschneiden und den gezeigten couragierten Vorstellungen zufrieden sein. FG