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Deutschland kämpft – Frankreich gewinnt

Die deutschen Wasserballer haben auch die zweite Begegnung beim Olympia-Qualifikationsturnier in Rotterdam verloren. Mit 12:13 unterlag die DSV-Auswahl gegen Frankreich und droht somit das Viertelfinale zu verpassen.

Wie schon zum Auftakt gegen die Niederlande brachte die deutsche Mannschaft ein Kaltstart um den möglichen Erfolg. Recht schnell lagen die Franzosen mit 3:0 in Front. Denis Strelezkij, der einen „Sahnetag“ erwischte und später zum Spieler des Tages gewählt wurde, verwandelte einen an Marin Restovic verursachten Fünfmeter zum ersten Treffer für die „Schwarz-Rot-Goldenen“. Doch nach einem erneut sehenswerten Angriff schlugen die spielerisch variantenreichen Franzosen zum 1:4 durch Ugo Crousillat zurück.

Als Charles Canonne im zweiten Viertel einen Aufsetzer gekonnt versenkte, lag die deutsche Mannschaft, die offensiv zu Beginn uninspiriert agierte, erstmals mit vier Toren zurück. Denis Strelezkij nahm sich wieder ein Herz und wuchtete einen Freiwurf ins gegnerische Netz. Die beste deutsche Aktion gelang kurz danach: Fynn Schütze knallte einen Wurf an die Latte, den Rebound bugsierte Julian Real gekonnt zu Maurice Jüngling, der souverän zum 3:5 verkürzen konnte. Nach einem Gegentor von David Babic traf wieder Strelezkij in Überzahl aus halbrechter Position zum 4:6-Halbzeitstand.

Auch im dritten Viertel missglückte der Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm der Wiedereinstieg. Crousillat und der frühere Spandauer Mehdi Marzouki warfen das 4:8 für die Franzosen heraus. Doch fortan ging ein Ruck durch das deutsche Team, wie schon gegen die Niederlande gaben sich die Kameraden um Kapitän Julian Real nicht auf. Denis Strelezkij zog auf und eröffnete die Aufholjagd, Zoran Bozic zeigte eine schöne Bewegung im Center und erzielte sein erstes Tor im Seniorenbereich bei einem großen Turnier. Marko Stamm gelang einer seiner schönen Trickwürfe zum 7:8. Nach einem Konter traf der Potsdamer Hannes Schulz kurz und trocken aus halblinker Position und Mateo Cuk nutzte einen Konterangriff mit einer Energieleistung zum sensationellen 9:8 nach dem dritten Viertel.

Als Frankreich zu Beginn des Schlussabschnitts eine doppelte Überzahlsituation nicht nutzen konnte, schien die Mannschaft um den starken Schlussmann Moritz Schenkel das Momentum bei sich zu haben. Doch der 9:9-Ausgleichstreffer durch eine „Peitsche“ von Marzouki aus neun Metern Entfernung brachte den Franzosen frischen Mut. Den zweiten Treffer von Cuk, der sich im Center fein drehte, egalisierte Enzo Khasz aus zentraler Position. Die deutsche Mannschaft kassierte in den letzten Minuten zu viele Strafzeiten. So brachte Marzouki einen „Tipp Inn“ im deutschen Gehäuse unter. Denis Strelezkij verwandelte im Anschluss auf der Gegenseite seinen zweiten Strafwurf sicher, doch Charles Canonne gelang die erneute Führung für die Franzosen. Kaum zu glauben, aber es war noch einmal der famose Strelezkij, der in Überzahl einen Ball unter die Latte knallte. Der virtuose Ugo Crousillat war es schließlich, der mit Ablauf der Angriffszeit einen spektakulären Lob ansetzte. Zwar brachte Moritz Schenkel die Finger noch an den sich senkenden Ball, der er konnte ihn nicht abwehren. Deutschland bekam noch einmal eine Überzahlsituation, Trainer Stamm orderte sein letztes „Time Out“, doch finale Angriff versandete, und so musste Deutschland einen weiteren herben Rückschlag auf dem Weg nach Tokio hinnehmen.

Die Moral stimmte, doch sprach der Bundestrainer nach Spielschluss von einer nicht guten Leistung. Es sei „eine Frage der Ehre“, dass man weiterhin alles versuchen werde. Schon morgen gibt es dazu die Gelegenheit im Duell mit Russland, das heute gegen Rumänien beim 9:9 die Punkte teilte. FG