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5. September 2020Mit einem 9:6 bei Titelverteidiger Spandau 04 hat Waspo 98 Hannover einen weiteren Schritt in Richtung des Gewinns der deutschen Wasserballmeisterschaft zurückgelegt. Vor offiziell 91 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer in Berlin-Schöneberg durch und stellte damit die Serie auf einen Zwischenstand von 2:0. Bereits morgen um 14 Uhr wird am gleichen Ort erneut angepfiffen, und die Hannoveraner könnten sich mit einem weiteren Erfolg zum Meister krönen.
Wie schon im Auftaktspiel im Volksbad Limmer gingen die Berliner erneut durch Nationalspieler Maurice Jüngling mit 1:0 in Führung. Dass dies der einzige Vorsprung in der Begegnung für den Abonnementmeister der vergangenen Jahrzehnte sein würde, konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Waspo 98 agierte hoch konzentriert und bestens eingestellt. Postwendend glich Kapitän Aleksandar Radovic für die Niedersachsen aus, und wenig später markierte Tobias Preuß sogar das 2:1. Der gut aufgelegte Ivan Nagaev baute kurz vor der ersten Sirene in Überzahl noch aus.
Die Gastgeber konnten wieder auf die zuletzt erkrankten Stefan Pjesivac und Marko Stamm zurückgreifen, Stamm kassierte aber schon zu Beginn des zweiten Spielabschnitts eine „Rolle“ und schied damit aus. Dennoch erzielte Denis Strelezkij mit zwei Toren in gut einer Minute Spielzeit das zwischenzeitliche 3:3. Petar Muslim konterte umgehend für Hannover, doch Lucas Gielen war mit dem 4:4 zur Stelle. Nach einer Hinausstellung gegen Spandau nahm Coach Seehafer eine Auszeit. Ivan Nagaev bediente nach einer fruchtbaren Besprechung mustergültig Julian Real, der sich wie eine Fontäne aus dem Wasser erhob und wuchtig den 5:4-Treffer für Waspo 98 verantwortete.
Nach knapp fünf torlosen Minuten gelangen Real und Nagaev nach zwei sehenswerten Angriffen wichtige Tore zum 7:4 vor dem letzten Viertel. Zwar hatte der emsige Tobias Preuß ebenfalls eine Rolle kassiert, doch bot die Defensive um Reiko Zech, Matija Brguljan und Schlussmann Moritz Schenkel eine sehr entschlossene und disziplinierte Partie, so dass die Spandauer offensiv bisweilen verzweifelten.
Dennoch blieb es eng. Mit dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff traf der junge Kroate Ivan Zovic gekonnt ins lange Eck. Waspo überstand eine Unterzahlsituation gegen Marko Macan und traf im Gegenzug nach einem intelligenten Wurf von Fynn Schütze. Rémi Saudadier war aber sofort erfolgreich für die Berliner, die auf Tuchfühlung blieben. In der Schlussphase fiel der Livestream aus der Halle in Berlin-Schöneberg zwar aus, doch Waspo 98 blieb defensiv kontrolliert und schraubte mit dem 9:6 von Fynn Schütze gut eine Minute vor Schluss den Deckel auf den so wichtigen Erfolg.
Nach dieser taktisch und mental reifen Leistung gilt es nun die Konzentration hochzuhalten und am morgigen Sonntag erneut eine vergleichbare Leistung ins Becken zu bringen. FG